Buch „Future Ready People & Culture“ von Dominique René Fara

HR als Treiber der Digitalisierung

Digitalisierung. Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Dominique René Fara (Hrsg.): Future Ready People & Culture, HR als Treiber der Digitalisierung, Haufe, Freiburg 2023, ISBN: 978-3-648-16947-6, 49,99 EURO (D)

Die Hoffnung vieler deutscher Unternehmen, beim Thema Digitalisierung nur mit der Optimierung ihrer Prozesse wettbewerbsfähig zu bleiben, hat sich nicht erfüllt. Dieses Buch macht schonungslos sichtbar, wo wir gerade bezüglich Digitalisierung stehen. Die Autorinnen und Autoren legen die Lupe auf den Personalbereich – einem der unterschätztesten und wichtigsten Bereiche, um die Transformation zu schaffen. Sie zeigen, welche Veränderungen hier bevorstehen und wie Personalbereiche schon jetzt einen erheblichen Beitrag leisten können.

Das Buch besitzt zwei große Teilbereiche. Zuerst gibt es Hintergrundinformationen zu HR als Treiber der Digitalisierung und deren Notwendigkeiten und Vorteile.

Die Autor*innen geben in Praxisbeispielen, die nach Schwerpunkten geordnet sind, Auskunft, wie sich der Personalbereich neu aufstellen kann, um damit die Voraussetzungen zu schaffen, damit der (digitale) Wandel gelingt.

Philip Junker und Jessica Maurer von AXA-AG stellen vor, wie es dem Unternehmen gelungen ist, seine Teams durch den Einsatz von OKRs zu empowern und eine fokussierte Art des Arbeitens zu etablieren. Gunther Olesch zeigt auf, wie es gelingen kann, mehr HR-Manager*innen hin zu Wegbegleitern des Top-Managements zu entwickeln. Eveline Swiantek beschreibt, wie agile Methoden helfen können, HR-Produkte und Prozesse kundenorientierter aufzubauen. Emmerich Stoffel von der Swisscom beschäftigt sich mit den Thema Lernen und wie uns dabei Learning Analytics helfen können, die Geschwindigkeit und Qualität zu verbessern.

Dominique René Fara und Claudia Fischer demonstrieren, wie sie anhand von „Drachen“ digitale Geschäftsmodelle vorantreiben. Julia Kütting und Nina Haberstein von der Wilo-Gruppe skizzieren Kompetenzbildung, bevor Ingo Könneker und Antonia Schmidt über Lernkultur als einen Schlüsselaspekt für eine resiliente Organisation am Beispiel der Otto-Gruppe referieren.

Michael Löwen stellt das Thema Corporate Mindfulness als Schutzmechanismus in der digitalen Transformation vor. Christian Beckmann stellt das Zusammenwirken von Sinn und Digitalisierung als Chance für den Mittelstand vor, Anke Hennig von Hewlett Packard die Rolle der Führungskraft als Brückenbauer zwischen der alten und neuen Welt vor.

Lars Thorsten Sudmann zeigt, wie er und andere die Corona-Krise genutzt hat, um eine neue Firmenkultur zu etablieren. Felicitas Birkner setzt sich für die Potentialentfaltung der Menschen als Chance für den Wandel ein.

Sven Myland von der Stadtwerke Jena Gruppe kümmert sich um die Potentialentfaltung von Menschen, Philipp Wiesenecker gibt einen Einblick in die rechtlichen Rahmenbedingungen und stellt die Frage, welche Rolle die Betriebsverfassung der digitalen Transformation spielt. Patricia Seeliger beschreibt ihr Projekt „Einführung eines Talent-Management-Suite“, Felicitas Birkner geht auf das Thema Co-Creation und seine Bedeutung als Transformationstreiber ein.

Johanna Geisler beschreibt den Einfluss von Plattformen auf die Talentgewinnung. Eva Fischer beschreibt ihre Learnings, die sie im Rahmen der Digitalisisierung der Recruitungprozesse bei REWE Dortmund gewonnen hat. Eike Czada und Jan Michalczonek geben einen Einblick, wie ihre Generation auf den Arbeitsmarkt blickt und sich dort einbringt.

Zum Schluss spricht Laura Bonnmann vom Startup Teens & GenZ Talents aus ihrer Erfahrung als Corporate Influencerin und fragt, welchen Beitrag diese für die Gewinnung der besten Talente haben kann.

Nach einem Appell gibt es noch ein Stichwortverzeichnis.

Dies ist ein Buch aus der Praxis für die Praxis. Es wird sehr deutlich gemacht, warum HR ein wichtiger Beitrag für die digitale Transformation sein kann. Wie dies aussehen kann oder aussieht, wird an vielen Praxisbeispielen demonstriert und Fehlerquellen angesprochen. Ein Beitrag über Fehlerkultur in Teams hätte noch hinzugefügt werden können.

 

Über Michael Lausberg 572 Artikel
Dr. phil. Michael Lausberg, studierte Philosophie, Mittlere und Neuere Geschichte an den Universitäten Köln, Aachen und Amsterdam. Derzeit promoviert er sich mit dem Thema „Rechtsextremismus in Nordrhein-Westfalen 1946-1971“. Er schrieb u. a. Monographien zu Kurt Hahn, zu den Hugenotten, zu Bakunin und zu Kant. Zuletzt erschien „DDR 1946-1961“ im tecum-Verlag.