Brennerbasistunnel: Der längste Eisenbahntunnel der Welt

Von München nach Bologna in drei Stunden – mit dem längsten Eisenbahntunnel der Welt kein Problem. Italienreisende begrüßen schon jetzt das Megaprojekt, das unter dem Brennerpass entsteht. Zwei Millionen LKW pro Jahr auf dem Brenner – eine 150 Jahre alte Bahnstrecke über die Alpen, so gestaltet sich heute die Verkehrslage am Brenner. Bahnreisende via Italia brauchen derzeit knapp fünfeinhalb Stunden, um in Verona die 93. Opernfestspiele (19. Juni – 6 September 2015) mitzuerleben. Mit 80 Stundenkilometern erklimmt der Eurocity die Strecke über die Alpen, mit dem Basistunnel, bestehend aus drei Röhren, zwei Bahngleisen und einem Erkundungsstollen, hat die Kletterpartie ein Ende. Auf einer Höhe von 790 Metern, fast waagerecht, erreichen Personenzüge dann eine Höchstgeschwindigkeit bis zu 250 km/h. Die Fahrzeit zwischen Innsbruck und Franzensfeste verkürzt sich auf 20 min. 10 Milliarden Euro Steuergelder aus Italien, Österreich und der EU stehen bereit, damit das dringendste Bauprojekt der europäischen Verkehrswegeplanung 2026 fertiggestellt werden kann. Bis zu 20 km lange Förderbänder werden über Jahre hinweg 22. Millionen Kubikmeter Geröll, dem Volumen von acht Cheopspyramiden, aus dem Stollen fahren.In der Hochphase des Ausbaus, 2017-2023, werden sich sechs Riesenbohrer mit 400 Meter Länge dann 55 km durch Granit, Schiefer und Gneis graben. Auch das Sicherheitskonzept überzeugt. Durch drei Nothaltestellen im Abstand von 20 km können Passagiere bei Katastrophen schnell evakuiert werden. Dafür sind Mittelstollen mit separaten Zufahrtwegen geplant, die mit den Bahnröhren verbunden sind. Protestbewegungen gegen das Megaprojekt blieben bislang aus. Die Baustelle ist bereits jetzt ein Anziehungsmagnet und eine gern bestaunte Sehenswürdigkeit – 2014 gab es bereits 200 Touristenführungen.

Über Stefan Groß-Lobkowicz 2157 Artikel
Dr. Dr. Stefan Groß-Lobkowicz, Magister und DEA-Master (* 5. Februar 1972 in Jena) ist ein deutscher Philosoph, Journalist, Publizist und Herausgeber. Er war von 2017 bis 2022 Chefredakteur des Debattenmagazins The European. Davor war er stellvertretender Chefredakteur und bis 2022 Chefredakteur des Kulturmagazins „Die Gazette“. Davor arbeitete er als Chef vom Dienst für die WEIMER MEDIA GROUP. Groß studierte Philosophie, Theologie und Kunstgeschichte in Jena und München. Seit 1992 ist er Chefredakteur, Herausgeber und Publizist der von ihm mitbegründeten TABVLA RASA, Jenenser Zeitschrift für kritisches Denken. An der Friedrich-Schiller-Universität Jena arbeitete und dozierte er ab 1993 zunächst in Praktischer und ab 2002 in Antiker Philosophie. Dort promovierte er 2002 mit einer Arbeit zu Karl Christian Friedrich Krause (erschienen 2002 und 2007), in der Groß das Verhältnis von Metaphysik und Transzendentalphilosophie kritisch konstruiert. Eine zweite Promotion folgte an der "Universidad Pontificia Comillas" in Madrid. Groß ist Stiftungsrat und Pressesprecher der Joseph Ratzinger Papst Benedikt XVI.-Stiftung. Er ist Mitglied der Europäischen Bewegung Deutschland Bayerns, Geschäftsführer und Pressesprecher. Er war Pressesprecher des Zentrums für Arbeitnehmerfragen in Bayern (EZAB Bayern). Seit November 2021 ist er Mitglied der Päpstlichen Stiftung Centesimus Annus Pro Pontifice. Ein Teil seiner Aufsätze beschäftigt sich mit kunstästhetischen Reflexionen und einer epistemologischen Bezugnahme auf Wolfgang Cramers rationalistische Metaphysik. Von August 2005 bis September 2006 war er Ressortleiter für Cicero. Groß-Lobkowicz ist Autor mehrerer Bücher und schreibt u.a. für den "Focus", die "Tagespost".

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