Brennende Eifersucht – Erstmals Thielemann-Verismo und Jonas Kaufmann mit einem Doppel-Debüt in Salzburg

Dem Verismo konnte Stardirigent Christian Thielemann bisher noch nichts abgewinnen. Seine von ihm und der Dresdner Staatskapelle bestrittenen 3. Salzburger Osterfestspiele (28. März bis 6. April) lassen die „Richard“-Hausgötter Wagner und Strauss ganz draußen und bringen Italianità vom Feinsten (Leoncavallo, Mascagni, Verdi), gemischt mit einer Prise Russisch (Prokofjew, Schostakowitsch, Tschaikowsky).
Auf dem Aushängeschild der diesjährigen Salzburger Osterfestspiele, die, von Herbert von Karajan begründet, in zwei Jahren ihr 50-jähriges Jubiläum begehen: Weltstartenor Jonas Kaufmann. Und zwar als Debütant in zwei tragenden Partien an einem Abend. Thielemann wählte hierfür den klassischen Opern-Zwilling „Cavalleria Rusticana“ von Pietro Mascagni und „Pagliacci“ von Ruggero Leoncavallo. In den Storys geht es um „brennende Eifersucht, Erniedrigung, Lügen, kalte Verachtung, Mord und Todschlag“. So Regisseur Philipp Stölzl, dessen Verismo-Konzept der beiden Eineinhalbstünder ohne „folkloristischen Muff“ auskommen will und für sein Bühnenbild eine „Holzschnitt-Ästhetik“ wählte, die „eher grafisch und nicht so sehr klassisch realistisch“ wirkt.
Neben Jonas Kaufmann (als Turridu und Canio), der auch in Giuseppe Verdis „Messa da Requiem“ singt, treten vornehmlich junge international aufstrebende Solisten auf: Liudmyla Monastryrska als Santuzza, Maria Agresta als Nedda, Annalisa Stroppa als Lola, Dimitri Platanias als Tonio, Alessio Arduini als Silvio und Tansel Akzeybek als Beppe. Zu ihnen gesellen sich zwei „alte Hasen“ der Opernbühne: Stefania Toczyska (Mutter Lucia) und Ambrogio Maestri (Alfio). Kartenbüro der Salzburger Osterfestspiele: +43 662 – 8045-361 oder karten@ofs-sbg.at.
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Jonas Kaufmann debütiert bei den Salzburger Osterfestspielen 2015 nicht nur als Turridu in „Cavalleria Rusticana“, sondern auch (s. Foto) als Canio in Leoncavallos „Pagliacci“.(Foto: Hans Gärtner)

Über Hans Gärtner 499 Artikel
Prof. Dr. Hans Gärtner, Heimat I: Böhmen (Reichenberg, 1939), Heimat II: Brandenburg (nach Vertreibung, `45 – `48), Heimat III: Südostbayern (nach Flucht, seit `48), Abi in Freising, Studium I (Lehrer, 5 J. Schuldienst), Wiss. Ass. (PH München), Studium II (Päd., Psych., Theo., German., LMU, Dr. phil. `70), PH-Dozent, Univ.-Prof. (seit `80) für Grundschul-Päd., Lehrstuhl Kath. Univ. Eichstätt (bis `97). Publikationen: Schul- u. Fachbücher (Leseerziehung), Kulturgeschichtliche Monographien, Essays, Kindertexte, Feuilletons.

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