Jede Zerstörung sendet ihre Vorzeichen aus, nur die meisten davon nehmen wir nicht wahr. Mit seinem Krimi „Frühlingshass“ schreibt Bert Walther ein spannend zu lesendes Verwirrspiel um Rachsucht und Gier, das im Januar 1990, mit dem gewaltsamen Tod eines Elfjährigen, seine Vorzeichen sendet. Jene Zeit steht am Ende der friedlichen Osteuroparevolution des Jahres 1989 und bedeutet zugleich den Anfang ganz neuer Maßstäbe. Nachdem im Gebiet des Warschauer Paktes „die Revolution der Massen“ tabula rasa mit jeder Art von sozialer Einmauerung machte, gibt es diesen Staatenverbund nicht mehr. Jedem steht es fortan frei, reich und glücklich zu werden. Auch im wiedervereinten Deutschland. Doch auch hier profitieren von der neuen Freiheit, wie bekannt, vor allem die Satrapen der gestürzte Nomenklatura.
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