Bayern ist das Herz Europas

Wer glaubt, im Landkreis Aschaffenburg, in Unterfranken, sei nichts los, muss eine herbe Enttäuschung hinnehmen. Zwischen Wiesen und Viehweiden, inmitten der ländlichsten Idylle liegt er, der geographische Mittelpunkt der Europäischen Union. 9 Grad östlicher Länge und 50 Grad nördlicher Breite. Nach dem EU-Beitritt von Kroatien hatte sich der neue Mittelpunkt Europas nach Unterfranken, genauer in die Gemeinde Westerngrund, verschoben. Während in Brüssel große Politik gemacht wird, geht es in Westerngrund, das aus Oberwestern, Unterwestern und Huckelheim besteht, eher beschaulich zu – unterbrochen wird die Stille nur von Flugzeugen, die den Frankfurter Airport ansteuern. Absschüssig, auf einer Wiese am Waldrand, umringt vom Huckelheimer Wald, nahe an der Grenze zu Hessen, steht in großen weißen Lettern WESTERNGRUND und daneben ein übergroßer EU Schriftzug auf Kies mit dem Hinweis: „Sie befinden sich am Mittelpunkt der EU“. Flankiert wird das Herz Europas durch fünf Fahnen, der europäischen, der deutschen, der bayerischen, der fränkischen und der der Gemeinde selbst mit dem Löwen darauf. Einst gehörte das Land den Grafen von Schönborn, die den Löwen im Wappen hatten. Dass Westerngrund ein Besuchermagnet sei, kann man nicht behaupten, dennoch wächst die Besucherzahl stetig – nicht zuletzt weil es einen EU-Mittelpunkt-Wanderweg gibt. Eine Schaufel Original-Erde hat bereits in der Bayerischen Vertretung in Brüssel Platz gefunden, der Wirt der „Fischerstube“ verkauft EU-Forellen und im Gästebuch der Gemeinde finden sich Besuchereinträge aus aller Welt, auch ein Eintrag mit dem Wunsch, dass die EU so friedlich sein soll wie ihr heutiger Mittelpunkt.

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Über Stefan Groß-Lobkowicz 2155 Artikel
Dr. Dr. Stefan Groß-Lobkowicz, Magister und DEA-Master (* 5. Februar 1972 in Jena) ist ein deutscher Philosoph, Journalist, Publizist und Herausgeber. Er war von 2017 bis 2022 Chefredakteur des Debattenmagazins The European. Davor war er stellvertretender Chefredakteur und bis 2022 Chefredakteur des Kulturmagazins „Die Gazette“. Davor arbeitete er als Chef vom Dienst für die WEIMER MEDIA GROUP. Groß studierte Philosophie, Theologie und Kunstgeschichte in Jena und München. Seit 1992 ist er Chefredakteur, Herausgeber und Publizist der von ihm mitbegründeten TABVLA RASA, Jenenser Zeitschrift für kritisches Denken. An der Friedrich-Schiller-Universität Jena arbeitete und dozierte er ab 1993 zunächst in Praktischer und ab 2002 in Antiker Philosophie. Dort promovierte er 2002 mit einer Arbeit zu Karl Christian Friedrich Krause (erschienen 2002 und 2007), in der Groß das Verhältnis von Metaphysik und Transzendentalphilosophie kritisch konstruiert. Eine zweite Promotion folgte an der "Universidad Pontificia Comillas" in Madrid. Groß ist Stiftungsrat und Pressesprecher der Joseph Ratzinger Papst Benedikt XVI.-Stiftung. Er ist Mitglied der Europäischen Bewegung Deutschland Bayerns, Geschäftsführer und Pressesprecher. Er war Pressesprecher des Zentrums für Arbeitnehmerfragen in Bayern (EZAB Bayern). Seit November 2021 ist er Mitglied der Päpstlichen Stiftung Centesimus Annus Pro Pontifice. Ein Teil seiner Aufsätze beschäftigt sich mit kunstästhetischen Reflexionen und einer epistemologischen Bezugnahme auf Wolfgang Cramers rationalistische Metaphysik. Von August 2005 bis September 2006 war er Ressortleiter für Cicero. Groß-Lobkowicz ist Autor mehrerer Bücher und schreibt u.a. für den "Focus", die "Tagespost".

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