Mit 13,2 Mio. Einwohnern ist Bayern nach NRW das bevölkerungsreichste Bundesland. Laut der neuesten Erhebung von Wahlkreisprognose verliert die SPD in diesem wichtigen Land fünf Punkte, fällt auf 6 Prozent zurück. Damit liegt sie hinter den Freien Wählern, der AfD und der FDP nur noch auf Rang sechs.
CSU steigt auf 42, SPD fällt auf 6 Prozent
Die Position eins noch weiter ausbauen kann die CSU, die bei Wahlkreisprognose von 41 auf 42 Prozent steigt. Die Grünen verlieren dagegen einen Punkt und fallen auf 21 Prozent zurück. Platz drei teilen sich nun gleich drei Parteien: die in Bayern mitregierenden Freien Wähler, die 9,5 auf 8 Prozent fallen, sowie die AfD (+2) und die FDP (+3) ebenfalls mit nun 8 Prozent. Mit einem solchen Ergebnis könnte sich die CSU den Koalitionspartner und fünf Parteien frei aussuchen. (Für eine Mehrheit im Parlament wären ca. 46 bis 47 Prozent der Stimmen notwendig.)
Die SPD aber verliert fast die Hälfte ihrer Anhänger (−5) und fällt auf nun 6 Prozent zurück. Nun war Bayern meist ein schwieriges Pflaster für die Sozis, aber dass sie nun sogar in die Nähe der 5 Prozent kommen, ist allerdings neu. Bei der letzten Landtagswahl in Bayern erzielte die SPD ihr schlechtestes Ergebnis ever mit 9,7 Prozent. Fünf Jahre zuvor waren es noch 20,6 Prozent. Und 1994 schaffte die SPD sogar noch eine 3 vorne (30 Prozent). Ihren Höhepunkt bei bayerischen Landtagswahlen hatte sie 1966 mit 35,8 Prozent.
Bayern: nach NRW das für die Bundespolitik bedeutsamste Bundesland
Dabei ist zu beachten, dass Bundesland nicht gleich Bundesland ist. Für die bundespolitische Bedeutung ist Bayern nach Nordrhein-Westfalen das wichtigste Land in Deutschland, da es nach NRW mit Abstand das bevölkerungsreichste ist, welches mit ca. 9,5 Millionen auch die zweitmeisten Wahlberechtigten hat in Deutschland. Hier die Zahlen von 2017, die sich seither ein wenig, aber nicht sehr verändert haben.
Wahlberechtige in den einzelnen Bundesländern (insgesamt ca. 61,5 Mio. in Deutschland):
- NRW: 13,1 Mio. (über 21 Prozent aller Wahlberechtigten in Deutschland)
- Bayern: 9,5 Mio. (über 15 Prozent)
- Baden-Württemberg: 7,8 Mio. (12 bis 13 Prozent)
- Niedersachsen: 6,1 Mio. (knapp 10 Prozent)
- Hessen: 4,5 Mio. (über 7 Prozent)
- Sachsen: 3,3 Mio. (über 5 Prozent)
- Rheinland-Pfalz: 3,1 Mio. (5 Prozent)
- Berlin: 2,5 Mio. (4 Prozent)
- Schleswig-Holstein: 2,3 Mio. (knapp 4 Prozent)
- Brandenburg: 2,0 Mio. (über 3 Prozent)
- Sachsen-Anhalt: 1,8 Mio. (knapp 3 Prozent)
- Thüringen: 1,8 Mio. (knapp 3 Prozent)
- Hamburg: 1,3 Mio. (über 2 Prozent)
- Mecklenburg-Vorpommern: 1,3 Mio. (über 2 Prozent)
- Saarland: 0,8 Mio. (über 1 Prozent)
- Bremen: 0,5 Mio. (ca. 0,8 Prozent)
Quelle: Jürgen Fritz