Bauhaus – Das Standardwerk (100 Jahre Bauhaus)

Das Bauhaus-Buch von Jeannine Fiedler und Peter Feierabend

Bauhaus-Museum in Weimar, Foto: Stefan Groß

Jeannine Fiedler/Peter Feierabend: Bauhaus – Das Standardwerk (100 Jahre Bauhaus), H.F.Ullmann, 2019, ISBN: 978-3-8480-1104-9, 49,90 EURO (D)

Angesichts des Jubiläumsjahres 2019 beschreibt dieses Buch die historische Entwicklung des Bauhauses und nähert sich der Institution Bauhaus aus kunst- und kulturhistorischer Sicht. Die unterschiedliche Rezeption des Bauhauses wird ebenfalls in den Blick genommen. Es enthält außerdem ca. 800 Abbildungen.

Nach einem Vorwort werden das Bauhaus und seine Institutionen historisch und philosophisch eingeordnet. Danach folgt die Rezeption in der DDR, der BRD, das Black Mountain College, NC, New Bauhaus und School of Design, Chicago und die Hochschule für Gestaltung, Ulm. Danach geht es um Leben und Alltag am Bauhaus: Dabei werden Körperkonzepte der Moderne, Frauen am Bauhaus, Bauhausfeste, eine Musikgeschichte, die freie Malerei und die Fotografie als Auslöser reflektiver Wahrnehmung sowie eine Zitatensammlung präsentiert. Anschließend werden die wichtigsten Persönlichkeiten am Bauhaus vorgestellt. Walter Gropius, Hannes Meyer, Ludwig Mies van der Rohe, Johannes Itten, Paul Klee, Wassily Kandinsky, László Moholy-Nagy, Oskar Schlemmer und andere werden behandelt. Daran anschließend geht es um den propädeutischen Unterricht bei Kandinsky und Klee, die Farbenlehre Ittens und der Vorkurs unter Josef Albers. 

Danach werden die verschiedenen Werkstätten, die Kunstdruckerei, Editionen, die Rolle der Fotografie, die Bauhausbühne, der Architekturunterricht und die Architektur am Bauhaus skizziert. Die theoretischen Grundlagen des Bauhauses und ihrer handelnden Personen runden das Buch ab. 

Im opulenten Anhang findet man noch eine Zeittafel, eine Ausstellungen am Bauhaus, Glossar, ein Merchandising-Appendix, Informationen zu den Autoren, einen Index und einen Bildnachweis.

Das Buch ist ein guter, grundlegender Überblick über Intensionen und Entwicklung des Bauhauses sowie deren wichtigsten beteiligten Personen. Dies wird auf hohem wissenschaftlichem Niveau angereichert durch ausdrucksstarke Bilder präsentiert. Ob allerdings die Emanzipation der Frauen am Bauhaus ein Mythos war, bleibt fragwürdig. Es empfiehlt sich als Einstiegswerk, in der Literaturübersicht findet man weitere Werke für ein intensives Auseinandersetzen mit dem Bauhaus und dessen Rezeption.

Über Michael Lausberg 572 Artikel
Dr. phil. Michael Lausberg, studierte Philosophie, Mittlere und Neuere Geschichte an den Universitäten Köln, Aachen und Amsterdam. Derzeit promoviert er sich mit dem Thema „Rechtsextremismus in Nordrhein-Westfalen 1946-1971“. Er schrieb u. a. Monographien zu Kurt Hahn, zu den Hugenotten, zu Bakunin und zu Kant. Zuletzt erschien „DDR 1946-1961“ im tecum-Verlag.