Aydan Özoğuz – Wir brauchen keine Leitkultur

Auf Wiedersehen, Foto: Stefan Groß

Jüngst hat die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung Staatsministerin Aydan Özoğuz unwidersprochen von der Kanzlerin oder ihren Kabinettskollegen in einem Gastbeitrag des „Tagesspiegel“ verkünden dürfen, dass „eine spezifisch deutsche Kultur …, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifizierbar“ sei. „Schon historisch haben eher regionale Kulturen, haben Einwanderung und Vielfalt unsere Geschichte geprägt. Globalisierung und Pluralisierung von Lebenswelten führen zu einer weiteren Vervielfältigung von Vielfalt.“

Um Deutschland als „vielfältiges Einwanderungsland“ so richtig fit zu machen, schritten vermutlich die von Özoğuz´ Parteifreundin Manuela Schwesig großzügigst alimentierten Kämpfer gegen Rechts zur Tat, um die störenden Andenken an die Hochzeit deutscher Kultur zu beschädigen.

Der Anschlag mit ätzender Substanz galt diesmal keinem Abgeordnetenbüro der AfD, sondern auf Rügen dem Geburtshaus von Ernst Moritz Arndt. Dabei wurden, wie eine Sprecherin der Polizei Stralsund mitteilte, mehrere Personen leicht verletzt. Es handelte sich um Mitglieder der Ernst-Moritz-Arndt-Gesellschaft, die ihre 25. Mitgliederversammlung abhielten. Etliche Teilnehmer der Veranstaltung in Groß Schoritz bei Garz haben über eine Reizung der Atemwege und Schleimhäute geklagt. Die Tagung fand dennoch statt. Die Polizei lässt die Substanz untersuchen.

Ob der Angriff politisch motiviert war, sei bislang unklar. Die weiteren Ermittlungen hat die Kripo Bergen übernommen.

Die Arndt-Gesellschaft hatte mit einem Vortrag „Was ist des Deutschen Vaterland?“ die noch unbekannten Täter offenbar provoziert.

Prof. Walter Werbeck und die Opernsängerin Doris Hädrich-Eichhorn, die seinen Vortrag begeleite beschäftigten sich mit der Vertonung von Arndts Gedicht „Was ist des Deutschen Vaterland?“. Daran versucht hatten sich unter anderem Carl Friedrich Zelter oder Franz Liszt.

Einzig der Greifswalder Landtagsabgeordnete Egbert Liskow (CDU) verurteilte den Vorfall. „Solche Art des politischen Diskurses ist absolut unangemessen, feige und hat in einer Demokratie nichts zu suchen“, sagte er. Wer ein Problem mit der Zeitfigur Ernst Moritz Arndt habe, der könne gern Stellung beziehen und sich der offenen Diskussion stellen.

Ein Problem Mit Arndt hat die Universität, die – noch – seinen Namen trägt.

In Greifswald ist seit Januar ein heftiger Streit wegen antisemitischer Äußerungen des Historikers und Publizisten Arndt (1769-1860) entbrannt. Ein „Un(i)rat“ aus Unilehrern und Studenten hat beschlossen, den Namen des „Antisemiten“, „Kriegstreibers“ und „Nationalisten“ zu tilgen. Die Universität beugte sich dem Verdikt, obwohl man sich die Frage hätte stellen müssen, was ein 10-12-köpfiges Gremium mit linksideologischer Gesinnung legitimiert, eine so weitreichende Entscheidung für die gesamte Uni, für Greifswald und Mecklenburg-Vorpommern zu treffen. Das Bildungsministerium von MeckPom kassierte den Beschluss später wegen formaler Fehler.

Die Absurdität dieser Diskussion wird deutlich, wenn man sich vor Augen hält, dass zeitgleich die Stadt Trier nicht nur keinerlei Probleme mit den hetzerischen antisemitischen und menschenfeindlichen Äußerungen des „größten Sohnes der Stadt“ Karl Marx hat, sondern sich noch ein überdimensioniertes Marx-Denkmal vom kommunistischen China schenken lässt.

Aber Marx war kein Nationalist, sondern Internationalist, da wiegt Antisemitismus anscheinend nicht so schwer.

Wenn dieser grassierende Irrsinn nicht gestoppt wird, müssen sich die Mitglieder der Goethe-, Schiller-, Mendelsohn-, Lessing-, Bach-, Händel-, Heine-, und anderen Gesellschaften, die nach den Größen der deutschen Kultur benannt sind und deren Erbe pflegen, auf schwere Zeiten einstellen.

Wer damit provoziert, deutsches Kulturgut pflegen zu wollen, muss sich auf im wahrsten Sinne des Wortes „ätzende“ Proteste gefasst machen. Wenn den Unbelehrbaren dann die Augen tränen, können sie sich damit trösten, dass sie im Namen von Toleranz und „der  Vervielfältigung der Vielfalt zum Weinen gebracht wurden.

Quelle: Vera Lengsfeld

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