Im Bayerischen Doppeljubiläumsjahr 2018 erweist sich die eklektische Gestalt des Multitalents Franz Graf von Pocci (1807-1876) als beispielhafte Verkörperung jenes europäischen Geistes, der wesentlich zum Prestige Bayerns in Europa beigetragen hat. Sohn eines italienischen Grafen und einer Baronin aus Dresden wurde er von ihr zur Malerei hingeführt und später von namhaften Künstlern ausgebildet, die lange in Italien gelebt hatten. Allgemein angesehen als „Initiator“ der Karikatur, gilt er als „Vater“ des „Kasperl Larifari“, dem Protagonisten des Münchner „Marionettentheaters“, den der „Kasperl-Graf“ in Anlehnung an den österreichischen „Hanswurst“, und noch mehr an den neapolitanischen „Pulcinella“ aus der „Commedia dell’Arte“ schuf. Neben den zahlreichen hohen Ämtern, die er Zeit seines Lebens am Wittelsbacher Hof bekleidete, wurde er auch zum Begleiter von drei Königen auf Ihren Reisen nach Italien. Eine Auswahl von Reproduktionen von Skizzen und Aquarellen aus Poccis Zeichenbüchern lässt in einer Ausstellung im Italienischen Kulturinstitut eine verschwundene Welt wiederaufleben, die aus ländlichen und urbanen Landschaften mit ihren pittoresken Einwohnern besteht bzw. aus klassischen Bauwerken aus verschiedenen Epochen. Poccis poetische Arbeiten sind ein Spiegel der Impressionen, die den Geschmack von König Ludwig I. beeinflussten, der während seiner Herrschaft München „italienisch“ prägte.
Idee und Konzept: Anna Zanco-Prestel – Marco Zanco
Dauer: 8.März – 6. April 2018
Veranstalter: PRO ARTE e.V. – Italienisches Kulturinstitut München
www.proarte-muenchen.de www.iicmonaco.esteri.it
In Kooperation mit der Franz-von Pocci-Gesellschaft e.V.
Eröffnung: 7. März 2018 um 18: 30 Uhr
Mit freundlicher Unterstützung vom Bezirk
Während der Ausstellung wird der ART-DOKU-FILM von Angelika Weber M.A.
„FRANZ GRAF VON POCCI IM VISIER“(2015) © : OMNIS TERRA MEDIA GmbH gezeigt.