Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. sieht in den kommenden Monaten immer mehr Herausforderungen auf den bayerischen Arbeitsmarkt zukommen. Die Arbeitslosenquote lag im August 2023 in Bayern bei 3,5 Prozent und damit um 0,2 Punkte höher als im Juli. „Das zeigt: Die weiter schwache konjunkturelle Situation macht sich mehr und mehr am Arbeitsmarkt bemerkbar“, so vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.
Die vbw macht aber deutlich, dass die Beschäftigungslage im Freistaat nach wie vor gut ist. „Bayern ist äußerst attraktiv für Fach- und Arbeitskräfte, die weiterhin dringend gesucht werden. Im bundesweiten Vergleich hat der Freistaat deshalb kontinuierlich seit vielen Monaten die niedrigste Arbeitslosenquote. Insbesondere junge Menschen haben beste Chancen. So liegt die Arbeitslosenquote der unter 25-Jährigen in Bayern mit 3,7 Prozent deutlich unter dem deutschlandweiten Durchschnitt. Das untermauert auch unsere Umfrage zur Ausbildungslage in der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie. Danach erwarten wir zum morgen beginnenden neuen Ausbildungsjahr mit knapp 15.000 neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen für 2023 einen Anstieg um acht Prozent. Auch nach anderen bundesweiten Umfragen schätzen mehr als drei Viertel der Jugendlichen ihre Chance auf eine Lehrstelle als gut oder sogar sehr gut ein“, führt Brossardt aus.
Die vbw warnt vor einer De-Industrialisierung, die massive Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt haben kann. „In einer aktuellen vbw Studie zu den internationalen Risiken für bayerische Unternehmen werden neben dem Arbeits- und Fachkräftemangel vor allem strukturelle Kostensteigerungen, etwa für Energie, Rohstoffe und den Faktor Arbeit, als besondere Risiken genannt. Die Unternehmen sehen diese als Investitionshemmnis. Vor allem bei stark internationalisierten Firmen verstärkt dies den Trend zu Auslandsverlagerungen und damit zur De-Industrialisierung. Die Ampel-Regierung muss endlich geschlossen arbeiten und dringend umsteuern, denn fehlende Investitionen heute sind fehlende Innovationen, fehlende Kapazitäten und fehlende Wertschöpfung morgen. Wir brauchen Investitionen, um dem Arbeitsmarkt nachhaltig zu Dynamik zu verhelfen“, machte Brossardt abschließend deutlich.