Arbeitskräfteangebot in Bayern geht bis 2035 um rund 400.000 Personen zurück – Studie „Regionale Arbeitslandschaften“

Brossardt: „Überdurchschnittliche gute Entwicklung in den Ballungszentren“

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Das Arbeitskräfteangebot in Bayern geht bis zum Jahr 2035 um ca. 400.000 Personen zurück: von 6,6 Millionen Personen auf 6,2 Millionen Personen. Das entspricht einem Rückgang von 5,2 Prozent gegenüber heute bzw. durchschnittlich 0,4 Prozent pro Jahr. Das ist ein Ergebnis der Studie „Regionale Arbeitslandschaften“ der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., die von der Prognos AG für die vbw erstellt und heute vorgestellt wurde.

Auffallend ist, dass sowohl das Angebot als auch die Nachfrage nach Arbeitskräften in Bayern bis 2035 zurückgehen. Der Rückgang des Arbeitskräfteangebots fällt jedoch dynamischer aus, entsprechend werden im Freistaat auch künftig Arbeitskräftelücken dominieren: „Der Fachkräftemangel besteht weiter. Zwar fällt der Rückgang des Arbeitskräfteangebots quantitativ geringer aus als in unserer letzten Studie. Der Grund für die veränderten Zahlen ist insbesondere die angepasste 15. Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamts, die den enormen Flüchtlingszustrom aus dem letzten Jahr berücksichtigt“, erläutert vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.

In 26 der insgesamt 36 betrachteten Berufshauptgruppen treten im Jahr 2035 Engpässe auf. So zeigt sich 2035 beim Führen von Fahrzeugen und Transportgeräten eine Lücke von 66.000 fehlenden Beschäftigten bis 2035, bei den Reinigungsberufen von 65.000. Bei den Gebäude- und versorgungstechnischen Berufen ergibt sich ein Engpass im Freistaat von 31.000 Erwerbstätigen. In den nichtmedizinischen Gesundheitsberufen ist 2035 mit einem Arbeitskräftemangel von 30.000 Personen zu rechnen. Auch bei den Berufen der Metallerzeugung und im Metallbau wird es einen erheblichen Engpass von 20.000 Arbeitskräften geben, in der Maschinen- und Fahrzeugtechnik von 18.000. Arbeitskräfteüberschüsse ergeben sich hingegen insbesondere bei Werbung und Marketing (rund 15.000).

Die Studie nimmt zudem erstmals die Entwicklung in den einzelnen Landkreisen und kreisfreien Städten in Bayern in den Blick. „Hier beobachten wir im Wesentlichen zwei Trends: Über ganz Bayern betrachtet zeigt sich ein Nord-Süd-Gefälle. Insbesondere in den ländlichen Kreisen Unterfrankens, Oberfrankens, Mittelfrankens und der Oberpfalz stellen wir überdurchschnittliche Rückgänge beim Arbeitskräfteangebot fest, vor allem aufgrund der demografischen Entwicklung vor Ort. In den Ballungszentren beobachten wir eine günstigere Entwicklung des Arbeitskräfteangebotes. Das betrifft im nördlichen Teil Bayerns vor allem Nürnberg, Fürth, Bamberg und Würzburg. Hier entwickelt sich das Arbeitskräfteangebot überdurchschnittlich. Darüber hinaus gilt dies insbesondere für die sich am dynamischsten entwickelnde Landeshauptstadt München mit einem Zuwachs beim Arbeitskräfteangebot von 2,2 Prozent im Vergleich zum Jahr 2022, aber auch für Augsburg, Passau und Kempten“, so Brossardt.

Die Studie und das Webmagazin sind abrufbar unter:
www.vbw-bayern.de/regionalearbeitslandschaften
www.vbw-bayern.de/arbeitslandschaften_webmagazin