Verbesserung von Arbeitsbedingungen, Kampf gegen Ungleichbehandlung und Einsatz für die Sichtbarkeit von Frauen* – treiben nicht nur die zeitgenössische Kulturbranche, ja Arbeitswelt insgesamt um. Der Sammelband Arbeiten zwischen Medien und Künsten formuliert die gegenwärtige Perspektive treffend um und widmet sich der Arbeit von Frauen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Ungeahnt und erhellend, reich an Bild- und Textquellen zeigt sich, wie Frauen durch die Entwicklung neuer Medien und die Entgrenzung der Künste vielfältige neue Arbeitsmöglichkeiten fanden – als Zirkuskünstlerinnen, Telefonistinnen, Schauspielerinnen, Fotografinnen u.v.m. Ihre Erfahrungen und Kämpfe lassen die Autor*innen charismatisch für unsere Gegenwart sprechen!
In medienhistorischen Analysen und biografischen Miniaturen geben die Beiträge des Sammelbands vielseitige Einblicke in (das) Arbeiten von Frauen in der deutschsprachigen Medien- und Kulturlandschaft der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Wie und unter welchen Bedingungen Frauen als Zirkus- und Theaterkünstlerin, als Rundfunkarchivarin und Filmregisseurin, als Musikproduzentin, Schriftstellerin, Telefonistin oder Clubbetreiber*in tätig waren, stellen die Autor*innen vor. Dabei stehen die Fragen im Vordergrund, welche Chancen Frauen ergriffen, gegen welche Widerstände sie anzukämpfen hatten und mit welchen Mitteln sie beides taten. Zudem beleuchten die Beiträge historische Quellen immer selbst als Medienerzeugnisse ihrer Zeit, z.B. im Hinblick darauf, was und wen sie verschweigen oder verstellen, wie sie bestehende Geschlechterbilder konterkarieren oder bestätigen.
Mit Beiträgen von Carolyn Birdsall, Theresa Eisele, Hannah Eßler, Mirjam Hildbrand / För Künkel, Georg Kasch, Sofía Letier, Jingwen Li, Viktoria Maillard / Nicola Reißer, Friederike Oberkrome, Marlo Pichler / Eva Steffgen, Larissa Schüller, Lotte Schüßler und Sarah Stührenberg.