DIE UNVERGESSENEN FIGUREN von Angelika Weber Die Idee zu dieser Autobiographie von Franz Herzog von Bayern hat sich langsam entwickelt. Und wie Franz Herzog von Bayern seine Erinnerungen, realisiert in Zusammenarbeit mit Marita Krauss, in der Grossen Aula der LMU präsentierte, hat das Publikum mit grossem Applaus honoriert. Seine Kindheitserinnerungen mit den Geschichten zur Schweinezucht und wie er in der Hundehütte übernachtete über die schrecklichen Erlebnisse im KZ Sachsenhausen und die Rückkehr der Familie nach Bayern, viele Gedanken an die frühere Zeit werden von Herzog Franz so emotional ergreifend geschildert, dass ein Eintauchen in die damalige Welt für das Publikum mit einhergeht.
Im Kontrast mit den Zuständen nach dem Krieg stehen die Begegnungen in New York mit der Modernen Kunst und wie sich diese Begeisterung in seinen Sammlungen und dem mühsamen Aufbau der Pinakothek der Moderne in München spiegelt. Was das grosse sozial caritative Engagement von Franz Herzog von Bayern betrifft, ist relativ unbekannt – und soll es wohl auch bleiben. Aber im Gegensatz dazu steht: die Veröffentlichung seiner innigen Partnerschaft, seit 40 Jahren, mit Thomas Greinwald, Jurist, Heilpraktiker, Homöopath.
Diese glückliche Kehrtwende der Freundschaft aus dem eher geheimen Hintergrund in die Offenbarung der wahren Liebe bedeutete den Höhepunkt der abendlichen Lesung. Diese war bestens arrangiert und vom Moderator inszeniert, sodass diese PR optimal für weitere Auflagen des Buches sein dürfte.
Franz von Bayern „Zuschauer in der ersten Reihe – Erinnerungen“, erschienen im C.H. Beck Verlag, 2023. € 28.