Alte Pinakothek – Vive le Pastel! Pastellmalerei von Vivien bis La Tour

Joseph Vivien (1657-1734) Charles, Herzog von Berry (1686-1714), 1700 Pastell auf Papier 100,5 x 81,5 cm Zustand vor der Restaurierung. Eine hoch aufgelöste Abbildung des Zustandes nach der Restaurierung wird Ende März 2022 zum Download verfügbar sein. Staatsgalerie im Neuen Schloss Schleißheim © Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München http://www.sammlung.pinakothek.de/de/artwork/25RGQgaxz3

Oft sind sie in Gemäldegalerien oder Schlössern zu sehen, in prächtigen Zierrahmen, hinter Glas; aufgrund ihrer puderartigen Oberfläche erscheinen sie so empfindlich wie kostbar: Pastelle. Im Jahrhundert waren sie äußerst beliebt; vor allem in Frankreich entstanden zahlreiche dieser Werke, deren Farben trocken, mit Hilfe von Pastellkreiden, aber flächendeckend aufgetragen wurden. Insbesondere für lebendige, sensibel gestaltete Porträts wurde die Technik der Pastellmalerei vielfach eingesetzt.

Wie aber kam es dazu, welche Vorteile hatten Pastelle gegenüber Ölbildern, wer ließ sich im Pastell porträtieren – und wie genau wurden Pastelle damals angefertigt? Diesen Fragen wird eine Sonderausstellung nachgehen, die die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen im Mai 2022 in der Alten Pinakothek eröffnen.

Im Mittelpunkt steht der eigene Bestand, in dem so wichtige Namen wie Joseph Vivien, Maurice Quentin de La Tour, Rosalba Carriera und Jean-Étienne Liotard mit einzelnen Werken vertreten sind. Zum ersten Mal werden die Pastellgemälde der Alten Pinakothek mit denen aus der Staatsgalerie im Neuen Schloss Schleißheim gemeinsam zu sehen sein. Hinzu kommen selten gezeigte, anonyme Werke aus dem Depot sowie wenige ausgewählte Leihgaben. Die einmalige Zusammenschau ermöglicht es, die Künstler:innen und ihre Ansätze zu vergleichen, und sie möchte dazu einladen, die Vielfalt der in den Werken erzielten Effekte zu entdecken.

Die Ausstellung hat einen zweifachen Anlass: Dank der großzügigen Unterstützung durch die Corona-Förderlinie der Ernst von Siemens Kunststiftung war es möglich, an den Schleißheimer Pastellen dringend notwendige Konservierungs- und Restaurierungsarbeiten durch einen Spezialisten durchführen zu lassen. Die Werke befinden sich daher und aufgrund von Untersuchungen im Rahmen eines Forschungsprojektes zu den französischen Gemälden vorübergehend in München. Vor ihrer Rückkehr in die Schleißheimer Galerie soll nun die Gelegenheit genutzt werden, sie in der Alten Pinakothek und also im größeren Kontext auszustellen. Zugleich feiert die Präsentation die Neuerwerbung des „Porträts Jean-Baptiste Philippe“ von Maurice Quentin de La Tour, das, gestiftet von Herrn Fritz Lehnhoff, als Leihgabe der Museumsstiftung zur Förderung der Staatlichen Bayerischen Museen im Jahr 2021 in die Sammlung gekommen ist.

Die Ausstellung wird gefördert durch die Herbert Schuchardt-Stiftung, München; das Begleitprogramm wird gefördert durch die Karl Thiemig-Stiftung, München.

Kuratorin: Elisabeth Hipp

SAMMLUNGSFÜHRER
Anlässlich der Ausstellung erscheint ein Sammlungsführer zum Gesamtbestand der Pastelle des späten 17. und des 18. Jahrhunderts in den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen:
Elisabeth Hipp (Hg.), Pastellmalerei vor 1800 in den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen. Mit Beiträgen von Bernd Ebert, Ulrike Fischer, Elisabeth Hipp, Xavier Salmon und Herbert W. Rott sowie mit einem Vorwort von Bernhard Maaz, Deutscher Kunstverlag Berlin/München, ISBN 978-3-422-98900- 9. Das Buch ist ab dem 07.05.22 im Museum erhältlich.

Die Publikation wird ermöglicht durch die Museumsstiftung zur Förderung der Staatlichen Bayerischen Museen sowie durch die Karl Thiemig-Stiftung, München.

BEGLEITPROGRAMM

Weitere Informationen zum Programm

www.pinakothek.de/pastel

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ÖFFNUNGSZEITEN

Bitte beachten Sie die verlängerten Öffnungszeiten am Dienstag und Mittwoch.

DI-MI 10.00-20.30

DO-SO 10.00-18.00

 

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