Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. hat auf dem Abend der Bayerischen Wirtschaft in Brüssel die Wiederherstellung der Wettbewerbsfähigkeit der Europäischen Union (EU) als zentrale Priorität der kommenden Legislaturperiode auf EU-Ebene gefordert. „Wenn die EU nicht wieder wettbewerbsfähig wird, kann auch der Erhalt der europäischen Grundwerte wie Demokratie, Freiheit und Gerechtigkeit nicht garantiert werden. Das gleiche gilt für unsere ehrgeizigen Klimaziele. Bayern kann mit seiner Wirtschafts- und Innovationskraft einen erheblichen Beitrag dazu leisten. Mit einem Bruttoinlandsprodukt von 786,5 Milliarden Euro im Jahr 2023 belegt Bayern den siebten Platz innerhalb der EU. Als vbw sind wir Europäer mit Leib und Seele. Zugleich sehen wir, dass die bayerische Industrie angesichts der alarmierenden De-Industrialisierung – auch in Europa – dringend Entlastung braucht. Die Wirtschaft und die Menschen brauchen Zuversicht: Nur wenn wir positiv in die Zukunft schauen, sind wir weniger anfällig für die Parolen von Populisten“, so vbw Präsident Wolfram Hatz.
Bayern und die EU sind aufeinander angewiesen. „52,5% der bayerischen Exporte gehen in andere EU-Staaten. Wir wissen um die Bedeutung einer prosperierenden EU für Bayern. Die Vertretung des Freistaats Bayern bei der EU besteht nun seit 20 Jahren. Die vbw ist dankbar über die langjährige und hervorragende Zusammenarbeit. Auch als vbw sind wir bereits seit 2006 mit einem eigenen Verbindungsbüro vor Ort. Gemeinsam mit der Bayerischen Vertretung bei der EU verankern wir damit die bayerischen Interessen auf EU-Ebene. Für uns ist klar: Die Zukunft Bayerns liegt in Europa“, erklärt Hatz.
Aus Sicht der vbw steht Europa in den kommenden fünf Jahren angesichts wirtschaftlicher und geopolitischer Unsicherheiten vor riesigen Herausforderungen. Die vbw hat dazu ein Zehn-Punkte-Papier vorgelegt. „Für uns bedeutet das: Europa muss stark, sicher und unabhängig sein. Wir brauchen einen zuverlässigen Zugang zu Rohstoffen und bezahlbarer Energie. Dazu braucht es mehr denn je Freihandel, offene Märkte, faire Regeln und internationale Arbeitsteilung. Gleichzeitig muss Europa hinsichtlich seiner eigenen Verteidigungsfähigkeit noch stärker werden. Mit Blick auf die grüne und digitale Transformation der europäischen Wirtschaft brauchen wir eine zügige Umsetzung des ‚Clean Industrial Deal‘. Dieser muss Nachhaltigkeit, industrielle Produktion und Wohlstand verbinden sowie Bürokratie reduzieren. Nur so können wir die De-Industrialisierung Europas aufhalten“, fordert Hatz.
Bei der Veranstaltung anwesend waren neben dem Partei- und Fraktionsvorsitzenden der Europäischen Volkspartei, Manfred Weber, auch der bayerische Staatsminister für Europaangelegenheiten und Internationales, Eric Beißwenger sowie zahlreiche Mitglieder des Europäischen Parlaments. Daneben waren auch rund 300 hochkarätige Gäste aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung zugegen.
Das Zehn-Punkte-Papier der vbw für die neue Europäische Kommission finden Sie hier www.vbw-bayern.de/10-Punkte-Programm-EU-Kommission