Die bayerischen Ausfuhren verzeichneten im Zeitraum Januar bis Oktober 2024 gegenüber dem Vorjahreszeitraum einen leichten Zuwachs um 1,3 Prozent. Gleichzeitig sanken die Exporte laut den heute vom Landesamt für Statistik veröffentlichen Zahlen im Oktober 2024 um 0,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat auf 19,6 Milliarden Euro. Die Zahlen zeichnen aus Sicht der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. kein positives Bild. „Unser Land befindet sich in einer Kombination aus verfestigter Konjunkturkrise und struktureller Standortkrise. Anzeichen für eine Besserung sind nicht in Sicht: Die Auftragseingänge sind schwach, die Standortbedingungen haben sich stark verschlechtert und das außenwirtschaftliche Umfeld wird immer schwieriger. Und zusätzlich steigt mit der Wiederwahl von Donald Trump als US-Präsident bei unseren Unternehmen die Sorge vor einer protektionistischen Politik der USA mit schwerwiegenden Folgen für unsere Exportwirtschaft“, erklärt vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.
Die fehlende Dynamik im Export zeigt sich auch beim Blick auf die einzelnen Exportmärkte. „Die Exporte in die USA – unserem wichtigsten Exportmarkt – sanken im Oktober um 5,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Dennoch bleiben die USA der wichtigste Abnehmer bayerischer Waren. Die Ausfuhren nach China gingen im Oktober sogar um 19,1 Prozent zurück. Abgesehen von Polen, wohin die Ausfuhren um rund 20 Prozent zunahmen, verzeichneten die Ausfuhren in alle führenden Exportländer Rückgänge“, so Brossardt.
Auch bei den wichtigsten Warengruppen stellt sich die Lage schwierig dar. „Die Exporte von PKW sanken von einem niedrigen Niveau ausgehend erneut um 5,6 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro und der Export von Maschinen ging um 1,1 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro zurück. Der Export von Geräten zur Elektrizitätserzeugung und -verteilung fiel sogar um 22,8 Prozent, ebenso sank der Exportwert von Fahrgestellen, Karosserien, Motoren, Teilen und Zubehör für Kraftfahrzeuge um 15,1 Prozent. „Die schlechten Zahlen machen deutlich: der Bruch der Ampel-Koalition muss als Chance für eine echte und umfassende Zeitenwende in der Wirtschaftspolitik genutzt werden. Wir brauchen daher dringend Entlastungen bei Arbeitskosten, Energiekosten, Unternehmenssteuern und bürokratischen Vorgaben. Nur wenn wir den Weg des Neuanfangs gehen, können wir wieder optimistisch in die Zukunft blicken“, so Brossardt abschließend.