Die Lage in der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie hat sich im zweiten Halbjahr 2024 weiter verschlechtert

Schlechte Lage ohne Aussicht auf Besserung – ein Fünftel der Betriebe mit Verlusten – weiterer Rückgang von Produktion, Investitionen und Beschäftigung im Inland

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Die Lage in der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie hat sich im zweiten Halbjahr 2024 weiter verschlechtert und eine Aussicht auf Besserung ist nicht in Sicht. Die inländischen Geschäftserwartungen der Unternehmen verharren im Minus und auch aus dem Ausland kommen keine positiven Impulse. „Die De-Industrialisierung nimmt immer weiter an Fahrt auf und die M+E Industrie verharrt wegen der sich ausweitenden Konjunktur- und Strukturkrise in der Rezession. Lösungen sind von der zerbrochenen Ampel-Regierung nicht mehr zu erwarten. Die Neuwahlen im Februar müssen daher die dringend benötigte Wirtschaftswende einläuten und dem Abwärtstrend ein Ende setzen. Eine zuverlässige Standortpolitik ist längst überfällig, wir dürfen nicht zusehen, wie immer mehr Wertschöpfung unseren Standort verlässt“, fasst Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbände bayme vbm, die Ergebnisse der aktuellen Umfrage unter ihren Mitgliedsunternehmen zusammen, die heute in München vorgestellt wurde.Laut Umfrage bleibt die aktuelle Geschäftslage ähnlich eingetrübt wie noch im Sommer. Nur knapp jedes sechste Unternehmen bewertet diese als gut. Der Saldo aus positiven und negativen Antworten liegt im Inlandsgeschäft bei -29,4 Punkten und im Auslandsgeschäft bei -28,2 Punkten. Auch die Erwartungen für das Inlandsgeschäft im kommenden Jahr verharren mit -13,6 Punkten im negativen Bereich. Für das Auslandsgeschäft halten sich positive und negative Erwartungen die Waage. „Faktisch bedeutet das eine gleichbleibend schlechte Lage“, so Brossardt.

Die zunehmende Enttäuschung über die Standortbedingungen lässt Inlands- und Auslandsproduktion immer weiter auseinanderdriften. Während die Pläne für erstere im Saldo um weitere drei auf -30 Punkte sank, stieg letztere im Saldo auf +18,1 Punkte. „Die Produktion wird aufgrund der sich seit Sommer rasant eintrübenden Lage im Jahresdurchschnitt rund acht Prozent unter dem Vorjahr liegen. Auch im kommenden Jahr wird die Produktion sinken, um rund fünf Prozent“, prognostiziert Brossardt.

Bei den Investitionsplänen der M+E Unternehmen öffnet sich die Schere zu Gunsten des Auslands immer weiter. Während die inländischen Investitionspläne im Saldo von -27,2 auf -30,4 Punkte zurück gingen, erhöhten sich die ausländischen von +20,6 auf +21,5 Prozentpunkte. „Hier sieht man die Gefahr der De-Industrialisierung: Erst wird nicht mehr am Standort investiert und neue Produkte werden anderswo produziert. Darauf folgt unweigerlich der Abbau der Kapazitäten an unserem Standort. Das müssen wir stoppen, bevor es zu spät ist“, fordert Brossardt. Mit Sorge betrachten die Verbände, dass weiterhin nur 15 Prozent der Investitionen auf Erweiterungen entfallen.

Die Beschäftigungspläne der M+E Unternehmen bleiben auf niedrigem Niveau, weiterhin fürchten rund 41 Prozent der Unternehmen, Stellen abbauen zu müssen. „Bis Jahresende werden die M+E-Unternehmen rund 11.000 Stellen abbauen. Und für das kommende Jahr prognostizieren wir einen weiteren Rückgang um 20.000 auf dann 841.000 Beschäftigte“, berichtet Brossardt und fügt hinzu: „Die Beschäftigten sind die Leidtragenden einer verfehlten Industrie- und Standortpolitik. Da gibt es nichts schönzureden.“

Mit Blick auf die Neuwahlen im Februar 2025 erwarten die Arbeitgeberverbände bayme vbm eine schnelle, echte und drastische wirtschaftspolitische Wende. Dies ist umso dringender als auch das außenwirtschaftliche Umfeld zunehmend schwieriger wird. „Kosten und Belastungen am Standort Deutschland laufen aus dem Ruder. Wir brauchen daher dringend Entlastungen bei Arbeitskosten, Energiekosten, Unternehmensteuern und bürokratischen Vorgaben. Alle staatlichen Ausgaben müssen auf den Prüfstand. Insbesondere muss der fortlaufende Anstieg der Sozialausgaben gebremst und die sozialen Sicherungssysteme entschlossen reformiert werden“, so Brossardt abschließend.