EZB senkt Leitzins – Statements von Hamburg Commercial Bank, HIH Invest, BF.direkt und STRATEGIS zur heutigen EZB-Zinsentscheidung

Euro-skulptur, Eurozeichen, Kunstwerk, Zentralbank, Quelle: Hans
Euro-skulptur, Eurozeichen, Kunstwerk, Zentralbank, Quelle: Hans, Pixabay License, Freie kommerzielle, Nutzung, Kein Bildnachweis nötig

Peter Axmann, Leiter Immobilienkunden, Hamburg Commercial Bank
„Die heutige Zinsentscheidung der EZB war nach dem weiteren Rückgang der Inflation unter die wichtige Zwei-Prozent-Marke allgemein erwartet worden und ist im aktuellen Zinsniveau für die langen Laufzeiten bereits eingepreist. Da wir immer noch eine inverse Zinsstrukturkurve haben, ist am langen Ende nicht mit einer signifikanten Verbilligung zu rechnen. Ein leichter Rückgang von bis zu 0,25 Prozentpunkten ist aber bis Jahresende noch drin.“

Prof. Dr. Felix Schindler, Head of Research & Strategy, HIH Invest
„Mit der erwarteten Leitzinssenkung um 25 Basispunkte bleibt die EZB ihrem Kurs treu und reflektiert damit auch die nachlassende Inflationsdynamik sowie das schwache konjunkturelle Umfeld – die weiterhin zu hohe Kerninflation dürfte aber im Fokus bleiben. Die erneute Zinssenkung trägt auch zur weiteren Normalisierung der Zinsstrukturkurve bei und reduziert die Kosten für variable Finanzierungen, was für weitere positive Impulse an den Immobilienmärkten sorgen dürfte. Das Niveau der langfristigen Kapitalmarktrenditen ist in den letzten Monaten bereits deutlich zurückgekommen und dürfte Immobilieninvestments mit Blick auf die Asset-Allokation zusätzlich unterstützen.

Francesco Fedele, CEO, BF.direkt AG
„Traditionell ist die EZB mit dem Vorwurf konfrontiert, sie reagiere nicht rechtzeitig. Das gilt gleichermaßen für Zinserhöhungen wie für Zinssenkungen. Aber wenn es darum geht, den Kampf gegen die Inflation zu beenden, sollte die EZB im Zweifelsfall besser zu spät als zu früh dran sein. Eine vorschnelle Leitzinssenkung kann bewirken, dass der Markt nicht an eine entschiedene Bekämpfung der Inflation glaubt. Das würde eine Erhöhung der langfristigen Zinsen bewirken. Für den Immobilienmarkt sind in erster Linie die Zinsen von zehnjährigen Finanzierungen wichtig. Der Markt braucht das Vertrauen, dass die EZB die Inflation konsequent genug eindämmt – trotz der erneuten Leitzinssenkung.“

Sascha Nöske, Vorstandsvorsitzender, STRATEGIS AG
„Der Transaktionsmarkt hat aktuell ein vergleichsweise geringes Volumen, da Angebots- und Nachfragepreise häufig noch zu weit auseinander liegen. Der Zins ist eine wesentliche Brücke, diese Schlucht zu überwinden. Daher ist die erneute Zinssenkung der EZB ein wichtiger Schritt für mehr Dynamik auf dem Wohnimmobilienmarkt und wird insbesondere bei privaten Wohnungs- und Eigenheimkäufern zu positiven Effekten führen.“

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