Die grüne Selbstabschaffung – Total gespalten im Abstiegskampf

Grüne, SGL

Einst waren sie die Revoluzzer der Republik – die Grünen. Seit ihrer Gründung 1980 kämpften sie gegen Umweltzerstörung, Kernenergie und atomare Hochrüstung.  Mit „Fridays for Future“ erlebten sie ihr Straßen-Comeback. Doch seit die Habecks und Baerbocks im Reigen der politischen Macht Deutschland orchestrieren, ist aus der Protest- eine Mitspielpartei geworden, die das Ankommen im politischen Establishment als Wohlfühloase mit gediegenen Annehmlichkeiten schätzt. Dieses Wohlfühlklima scheint aber brüchiger denn je, ist die Partei doch seit Jahren in zwei Flügel gespalten – in die pragmatischen Realos und die postmateriellen Fundis.

Der Unmut der Idealisten wächst intern und droht zu einer Supernova zu geraten, die die ganze Partei zum Verglühen bringen könnte. Systemumbau, die Einführung eines Neo-Ökosozialismus und das Prinzip der Gewaltfreiheit stehen auf der Agenda der grünen Jugend, die wie die Lemminge mittlerweile von der Klippe springen und die Partei verlassen, ein beispielsloser Vorgang, der zeigt, dass die Grünen den Anschluss an ihre eigene Jugendorganisation verloren haben. Für die jungen Revoluzzer ist ihre Partei nicht mehr grün genug, sieht man doch den flächendeckenden Ausverkauf einstmaliger Werte im Beschleunigungs-Turbo am Werk.

Die Öko-Partei ist zum größten Umweltvernichter mutiert

Und in der Tat ist in Sachen Umweltschutz von den regierenden Realos wenig geblieben. Die Öko-Partei ist zum größten Umweltvernichter mutiert. Trotz Dürrejahren und einem nie gekannten Waldsterben setzt man auf Windräder und Solaranlagen, die Baum-Umarmer holzen Wälder und Auen ab. Der „ökologische Umbau“ der Gesellschaft schaufelt das Geld in die Arme der erneuerbaren Energien-Lobby. Dagegen verarmen die Normalbürger, die die höchsten Strom- und Heizungskosten Europas nicht mehr zahlen können und tausende Euros in die Umrüstung ihrer Gas- und Ölanlagen investieren müssen. Hatten sich einst die Gründer den Pazifismus auf die Fahnen geschrieben, zählt die Parteispitze mittlerweile zu den strammsten Kriegsbefürworten. Der Erosion nach innen folgt die nach außen. Die Partei fällt in Umfragen wie welkes Herbstlaub beim deutschen Wähler.

Maulkorb statt Freiheit

Noch vor drei Jahren feierten die Parteikämpfer einen Triumpf nach dem anderen. Längst ist dieser Aufbruch vorbei – die Grünen stehen sowohl nach innen wie nach außen vor der Selbstauflösung. Für das Wahlvolk ist Grün mittlerweile zu teuer – und außer Millionären und Besserverdienern, die sich Öko und Co leisten können, derzeit total außer Kurs. Allein die Redaktionsstuben der links-grünen Journaille schreiben noch gegen den Bankrott an. Statt Freiheit regiert der Maulkorb, denn in Sachen politischer Korrektheit haben die Grünen fast ein jakobinisches „Tugend“-Regime der Meinungsbeschneidung errichtet, das an Intoleranz kaum zu überbieten ist. Wer nicht auf der Wokeness-Welle surft, dem droht der Untergang, wer sich zu zwei biologischen Geschlechtern bekennt, wird mittlerweile als Rechtsaußen degradiert, stigmatisiert und vom öffentlichen Diskurs ausgeschlossen.

Wer sich kritisch zu Überfremdung und der Migrationspolitik der offenen Türen äußert, wird totgeschwiegen. Aus der „feministischen Außenpolitik“ von Annalena Baerbock ist ein Reiseunternehmen geworden, das gewaltbereite Terroristen aus dem Nahen Osten ungefiltert in die Republik einfliegt.  Mit dem Rücktritt der grünen Parteispitze von Omid Nouripour und Ricarda Lang ist die Spaltung der Grünen nun deutlich geworden. Auch die neue Speerspitze um Franziska Brantner und Felix Banaszak werden das Chaos in der Partei nicht beenden. Die Grünen drohen in die Bedeutungslosigkeit zu stürzen. Ein hinnehmbarer Verlust.

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Über Stefan Groß-Lobkowicz 2155 Artikel
Dr. Dr. Stefan Groß-Lobkowicz, Magister und DEA-Master (* 5. Februar 1972 in Jena) ist ein deutscher Philosoph, Journalist, Publizist und Herausgeber. Er war von 2017 bis 2022 Chefredakteur des Debattenmagazins The European. Davor war er stellvertretender Chefredakteur und bis 2022 Chefredakteur des Kulturmagazins „Die Gazette“. Davor arbeitete er als Chef vom Dienst für die WEIMER MEDIA GROUP. Groß studierte Philosophie, Theologie und Kunstgeschichte in Jena und München. Seit 1992 ist er Chefredakteur, Herausgeber und Publizist der von ihm mitbegründeten TABVLA RASA, Jenenser Zeitschrift für kritisches Denken. An der Friedrich-Schiller-Universität Jena arbeitete und dozierte er ab 1993 zunächst in Praktischer und ab 2002 in Antiker Philosophie. Dort promovierte er 2002 mit einer Arbeit zu Karl Christian Friedrich Krause (erschienen 2002 und 2007), in der Groß das Verhältnis von Metaphysik und Transzendentalphilosophie kritisch konstruiert. Eine zweite Promotion folgte an der "Universidad Pontificia Comillas" in Madrid. Groß ist Stiftungsrat und Pressesprecher der Joseph Ratzinger Papst Benedikt XVI.-Stiftung. Er ist Mitglied der Europäischen Bewegung Deutschland Bayerns, Geschäftsführer und Pressesprecher. Er war Pressesprecher des Zentrums für Arbeitnehmerfragen in Bayern (EZAB Bayern). Seit November 2021 ist er Mitglied der Päpstlichen Stiftung Centesimus Annus Pro Pontifice. Ein Teil seiner Aufsätze beschäftigt sich mit kunstästhetischen Reflexionen und einer epistemologischen Bezugnahme auf Wolfgang Cramers rationalistische Metaphysik. Von August 2005 bis September 2006 war er Ressortleiter für Cicero. Groß-Lobkowicz ist Autor mehrerer Bücher und schreibt u.a. für den "Focus", die "Tagespost".