Mahnwache vor dem Schlachthof Aschaffenburg

Impressionen unser 47. Mahnwache vor dem Schlachthof Aschaffenburg.
Ein Landwirt, der zum ersten Mal Tiere zum Schlachthof Aschaffenburg anlieferte, kam zu früh und musste vor den verschlossenen Toren des Schlachthofs warten. Während dieser Zeit kamen wir ins Gespräch. Auf unsere Nachfrage hin erzählte er, dass ihm der Gang zum Schlachthof schwerfalle, da all seine Tiere Namen hätten und bei ihm ein gutes Leben führen würden. Er zeigte uns auf seinem Handy Fotos von seinen „glücklichen“ Tieren.
Er fragte uns: „Wohin mit all den Tieren, wenn sie nicht geschlachtet werden?“
Eine Frage die immer wieder in Diskussionen auftaucht. Wir erklärten ihm das System der Massentierhaltung – dass Tiere ja extra produziert werden, um getötet zu werden. Es ist ein Kreislauf des Leidens, den nur ein Ende der Produktion durchbrechen kann.
Er erzählte wie tierlieb er sei und betonte, dass sein Hund sogar im Bett schlafen dürfte.
Hier wird wieder sehr deutlich, wie tief der Speziesismus verankert ist. Speziesismus bedeutet, das Leben und die Interessen bestimmter Tierarten als weniger wertvoll zu betrachten als die anderer. Der Landwirt behandelt seinen Hund wie ein Familienmitglied, er schläft sogar bei ihm im Bett, obwohl er weiß, dass Schweine genauso intelligent und empfindsam sind. Doch diesen Tieren gesteht er nicht das gleiche Recht auf Leben zu.
Als seine Schweine schließlich entladen wurden, schrien sie in Todesangst – eine schreckliche und eine herzzerreißende Szene.
Wir fragen ihn, ob er von den Tierrechtsverstössen am Schlachthof Aschaffenburg wisse und er gab zu, über die Missstände und Skandale im Schlachthof Aschaffenburg informiert zu sein, es wäre schlimm, aber es sei ihm letztlich egal. Als Jäger habe er sowieso kein Problem mit dem Töten.
Diese Gleichgültigkeit ist schwer zu begreifen. Es schmerzt zu sehen, wie empathielos Menschen sein können – denn, wer Tiere wirklich liebt, bringt sie nicht zum Schlachthof.

Am Sonntag, den 6.10.2024, werden wir am Schlachthof Aschaffenburg von 17:00-22:00 Uhr unsere 48. Mahnwache abhalten.

So lange am Schlachthof Aschaffenburg getötet wird, werden wir alle 14 Tage unsere Mahnwache abhalten, bis sich diese Höllentore für immer schließen!
Wer mit uns den Tieren das letzte Geleit geben möchte, ist herzlich eingeladen, unsere friedliche Mahnwache durch seine Teilnahme zu unterstützen. Wir werden vor Ort mit den Auflagen, die uns das Ordnungsamt Aschaffenburg auferlegt hat, vertraut machen. Wir bitten, sich zwingend an unsere Anweisungen zu halten. Plakate haben wir vor Ort, Kreativität ist erwünscht, wenn themenbezogen selber etwas gestaltet werden kann.

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