Sollte die Transformationsregierung SPD/Grüne/FDP im Herbst die weiße Fahne hissen, käme die Chance für CDU/CSU, die deutsche Politik wieder vom Kopf auf die Füße zu stellen

CDU-Bundesgeschäftsstelle GmbH (Konrad-Adenauer-Haus), Quelle: SGL

Die Welt wollen sie retten. Das Wetter wollen sie retten. Die Menschheit wollen sie retten. Weder fragen sie dabei die Welt, noch das Wetter, auch nicht die Menschheit. Im Wege sind ihnen das kleine und große Einmaileins, die Gesetze der Physik, der Biologie, der Chemie. Doch das Haupthindernis auf dem Wege zur Großen Rettung ist der Mensch. Will der doch frech nach eigenen Vorstellungen leben. Unerhört ist das. Der gehört in Großen Schritten transformiert! Das heißt in Energienot leben, arbeiten, wirtschaften; Ernähren nach Vorschrift; Verlust der individuellen Mobilität; Zerstörung der eigenen Soziologie und Kultur uvm.

Kurz gesagt, es geht der Sekte um den Neuen Menschen, der alte taugt nichts. Ehemaligen Ostblockbewohner kommt da noch immer das Frösteln, viele Westgermanen finden es aus persönlicher Unkenntnis heraus schick und gar nicht so schlimm… .

Albrecht Bentz erklärte noch im alten seriöseren Deutschlandfunk am 24.10.2010 „Das Heilsziel eines ‚Neuen Menschen‘ ist den Diktaturen des 20. Jahrhunderts gemein. Es hat religiöse Wurzeln und zeitigt totalitäre Konsequenzen. … (eine) Utopie, deren wichtigster geistiger Wegbereiter Karl Marx war. Revolutionäre Maßnahmen können für die von ihnen Betroffenen hart sein, die Jakobiner waren nicht zimperlich, die Bolschewiki auch nicht. … Eine Übergangszeit, eine Inkubationszeit für den neuen Menschen, versteht ihr?“

Seit dem Seebeben vor Fukushima 2011 lief die grüne Umerziehungs- und Angstmachwelle weltweit zu Höchstleistungen auf. Immer mehr verängstigte Menschen gingen der Sekte auf den Leim. Sie glaubten an eine lichte Zukunft auf der Grundlage der vorher mutwillig zerstörten Energieinfrastruktur. Sonne und Wind sollen es allein richten, wie damals im Mittelalter.

Inzwischen schlägt die Utopie in immer kürzeren Abständen auf den Boden unter den Transformationsversuchskaninchen, Bevölkerung genannt, auf. Die Lebenshaltungskosten stiegen dank der Transformation dramatisch, Heizen wird zum Luxusgut, preiswerte zuverlässige Verbrennerautos gibt es nicht mehr, die Arbeit hat ihren Wert an das Wetter in dreißig Jahren verloren, starke Industrie und Mittelstand gelten nichts mehr im Wirtschaftswunderland, Vater und Mutter soll es nicht mehr geben, es soll hier in Deutschland wie dort im Orient werden. Einer staatlich vorgegebenen Haltung sollte besser nicht widersprochen werden usw. usf. Die Liste ist lang und wirkt sich immer deutlicher auf die Wahlergebnisse aus. Die Leute haben den Kanal voll.

Die Transformatoren merken gerade, wer alles transformiert, transformiert zwangsläufig auch die eigenen Grundlagen, die Zusammensetzung der Parlamente. Wer eine Politik unter demokratischen Verhältnissen macht, die im kompletten Widerspruch zu den Bedürfnissen der Bevölkerung steht, der darf sich nicht wundern, dass ihm die Menschen in Wahlen und allgemein von der Schippe springen. Es gibt keine bedingungslose Gefolgschaft der Herde den Hirten gegenüber. Das Wahlvolk zieht von dannen und zeigt den Hirten die kalte Schulter.

Die letzten Europa- und ostdeutschen Landtagswahlen waren deutlich. Die Gesellschaftsarchitekten sind am Scheitern auf der ganzen Linie. In Thüringen und Brandenburg flogen die Grünen aus dem Landtag, in Sachsen erreichten sie dürre 5,1 Prozent. Im Bundesrat verloren die Grünen seit 2022 fünfzehn Sitze und damit erheblich an Einfluss.

Der Grünenvorstand kapitulierte, die Grüne Jugend sucht sich ein neues Zuhause. Die grünen Grundmauern bröckeln. Die Gründenker in den anderen Parteien kommen nun auch ins Grübeln und denken übers Absetzen von den Grünen nach.

Die Menschen leben hier und heute und nicht im Wetter des Jahres 2045. Deshalb wählten und wählen sie die Verantwortlichen ihrer Misere ab und ärgern die zusätzlich mit der Wahl der politischen Ränder. Inzwischen geht ohne das BSW und die AfD in Sachsen, Thüringen und Brandenburg nichts mehr. In den anderen Bundesländern, auch in denen im Westen der Republik, steht ähnliches bevor.

Das BSW, welches wie die AfD antiwestlich, antiisraelisch, antiukrainisch, prorussisch, agiert und im Gegensatz zur AfD straff berufsrevolutionär geführt wird, gilt dabei fahrlässigerweise für CDU und SPD als möglicher Partner während die vielleicht sogar etwas harmlosere, weil weniger ideologiegetriebene, AfD weiterhin abgelehnt wird. Damit machen sich CDU und SPD freiwillig noch abhängiger. Frau Wagenknecht muss nur schnippen und die beiden Herren machen Männchen.

Vorläufiger Höhepunkt dieses Wahnwitzes sind die Konsultationsfahrten des sächsischen Ministerpräsidenten und des Thüringer CDU-Chefs nach Berlin zur Führerin des BSW. Noch sträubt sich der Brandenburger SPD ebenfalls bei Frau Wagenknecht anzutanzen. Abwarten.

Wäre die CDU-Führung klug und mutig, würde sie der Transformation und der Energiewende eine deutliche Absage erteilen und das Ziel preiswerter und grundlastsicherer Energie priorisieren. Menschen und Wirtschaft würden das honorieren. Absolute Mehrheiten könnten winken, grün- oder halbgrüne Koalitionspartner würden nicht benötigt.

Sollte die Transformationsregierung SPD/Grüne/FDP im Herbst die weiße Fahne hissen, käme die Chance für CDU/CSU, die deutsche Politik wieder vom Kopf auf die Füße zu stellen.

Quelle: Weissgerber – Freiheit

Über Stefan Groß-Lobkowicz 2150 Artikel
Dr. Dr. Stefan Groß-Lobkowicz, Magister und DEA-Master (* 5. Februar 1972 in Jena) ist ein deutscher Philosoph, Journalist, Publizist und Herausgeber. Er war von 2017 bis 2022 Chefredakteur des Debattenmagazins The European. Davor war er stellvertretender Chefredakteur und bis 2022 Chefredakteur des Kulturmagazins „Die Gazette“. Davor arbeitete er als Chef vom Dienst für die WEIMER MEDIA GROUP. Groß studierte Philosophie, Theologie und Kunstgeschichte in Jena und München. Seit 1992 ist er Chefredakteur, Herausgeber und Publizist der von ihm mitbegründeten TABVLA RASA, Jenenser Zeitschrift für kritisches Denken. An der Friedrich-Schiller-Universität Jena arbeitete und dozierte er ab 1993 zunächst in Praktischer und ab 2002 in Antiker Philosophie. Dort promovierte er 2002 mit einer Arbeit zu Karl Christian Friedrich Krause (erschienen 2002 und 2007), in der Groß das Verhältnis von Metaphysik und Transzendentalphilosophie kritisch konstruiert. Eine zweite Promotion folgte an der "Universidad Pontificia Comillas" in Madrid. Groß ist Stiftungsrat und Pressesprecher der Joseph Ratzinger Papst Benedikt XVI.-Stiftung. Er ist Mitglied der Europäischen Bewegung Deutschland Bayerns, Geschäftsführer und Pressesprecher. Er war Pressesprecher des Zentrums für Arbeitnehmerfragen in Bayern (EZAB Bayern). Seit November 2021 ist er Mitglied der Päpstlichen Stiftung Centesimus Annus Pro Pontifice. Ein Teil seiner Aufsätze beschäftigt sich mit kunstästhetischen Reflexionen und einer epistemologischen Bezugnahme auf Wolfgang Cramers rationalistische Metaphysik. Von August 2005 bis September 2006 war er Ressortleiter für Cicero. Groß-Lobkowicz ist Autor mehrerer Bücher und schreibt u.a. für den "Focus", die "Tagespost".