Mit Überraschung bemerkte ich vor ein paar Tagen, das die Firma UKRFerry, nach Schliessung der Fährlinie Odessa – Batumi im Februar 2022, diese ab 9. Juli 2024 wieder aufnehmen wird.
2023 hat die UKRFerry ihre Linie nach Georgien ausgelagert nach Constanza (Rumänien) und von dort nicht Batumi, sondern die kleinere Hafenstadt Poti angefahren.
https://www.ukrferry.com/en/schedule#tab-schedule
2016 habe ich diese Fährlinie genutzt, auf dem Hinweg von Chornomorsk (Odessa) – Batumi, den Rückweg Poti – Chornomorsk (Odessa).
Es war eine spannende und aufschlussreiche Reise, ausführlich dazu unter:
https://lettlandweit.info/kaukasus-in-der-herbstdaemmerung/
Das jetzt, in der weiteren Eskalationsstufe des Krieges zwischen Russland und Ukraine eine solche Schiffsverbindung aufgenommen wird ist äusserst fragwürdig.
Als ob der Krieg und die Beschiessung Odessas und des Hafens sowie das Schiffe versenken im Schwarzen Meer schon vorbei sei, und nur wir haben davon nichts mitgekriegt?
Daraufhin habe ich die Fährlinie angeschrieben:
„Hello,
2016 I travel with your ferry from Odessa to Batumi.
A few days ago I read that you will reopen this connection.
I could be interested in travel again this direction.
But how is the security question?
Always rockets from Russia hit Odessa as I read and war on the black sea also is going on when Ukraine sinks Russian Military ships.
Was there a negotation with Russia to ensure safe travel for this ferry?
Thanks for further information
Michael Gallmeister“
Leider bis heute keine Antwort drauf bekommen.
Nachdem ich mir die Internetseite nochmals genauer angeschaut habe fand ich unter folgendem Link:
https://www.ukrferry.com/en/tariffs
das anscheinend nur LKWs und Güterwagons auf der Fähre von Odessa nach Batumi transportiert werden.
Wenn man versucht online eine Buchung durchzuführen erhält man folgende Meldung:
Website bookhere.ukrferry.com ist nicht auf dem Hosting-Server konfiguriert.
Domainadressendatensatz verweist auf unseren Server, aber diese Site wird nicht bedient.
Dennoch ist es zu vermuten, das genauso wie bei der Getreideausfuhr irgendeine Absprache zwischen Ukraine und Russland getroffen wurde, da ansonsten kaum eine Versicherung das Risiko tragen würde oder auch eine Crew zu finden ist die die Gefahr beim Auslaufen aus der Ukraine entlang der russisch besetzten Krim auf sich nehmen würde. Ob so eine Absprache vorliegt wird man erst nach dem 9. Juli feststellen, wenn der Fährdienst aufgenommen und kontinuierlich weiterbetrieben wird.
Seit etwa einer Woche befindet sich die MS Kaunas vor Varna (Bulgarien), https://www.vesselfinder.com/de/vessels/details/8311924, die zwei anderen Schiffe der ukrainischen Reederei MS Vilnius zwischen Tanger und Algeciras und MS Napoli vor Algerien. Somit scheint die Linie gar nicht in Betrieb genommen zu sein.
