Morra Aarons-Mele: Führen ohne Furcht. Wie Sie als Führungskraft Ängste überwinden und erfolgreich sein können, Vahlen, München 2024, 26,90 EURO (D)
Am Arbeitsplatz und unter Führungskräften sind Ängste ein verstecktes Problem, obwohl Angststörungen weltweit die häufigsten psychischen Erkrankungen sind. Dieses Buch will Ängste am Arbeitsplatz normalisieren und Führungskräften und Leistungsträgern zu helfen, Ängste von einer scheinbaren Schwäche in eine Stärke zu verwandeln.
Aarons-Mele vertritt die Ansicht, dass Angst zum Wesen der Führung gehört; sie kann und sollte zum Vorteil umgewandelt werden. Das Buch beschreibt, wie man
das eigene Angstprofil herausfinden, damit häufige Denkfallen und Auslöser erkennen und vermeiden können, schlechte Gewohnheiten und ungesunde Bewältigungsmechanismen abzulegen Perfektionismus zu widerstehen, soziale Ängste zu bewältigen und Grenzen zu setzen, um Burnout zu vermeiden. mit Feedback, Kritik und dem Hochstaplersyndrom umzugehen und gesunde Verhaltensweisen als Führungskraft einer ängstlichen Organisation vorleben und vermitteln zu können.
Nach einer längeren Einführung gibt es zwei große Teilbereiche: Im ersten Teil geht es darum, die eigene Angst kennenzulernen. Schwerpunkte sind Angst und Ehrgeiz, die positiven und negativen Seiten von Angst, Trigger und andere Vorzeichen sowie unbewältigte Ängste aus der Vergangenheit.
Der zweite Teil dreht sich um Werkzeuge für Führungskräfte zur Bewältigung von Angstzuständen am Arbeitsplatz. Dort geht es um negative Selbstgespräche, Gedankenfallen, schlechte Reaktionsmuster und Gewohnheiten, Perfektionismus, Kontrolle, Feedback, Kritik und das Hochstablersyndrom sowie soziale Ängste.
Im Fazit geht es um die Fähigkeit zur Freude im privaten und beruflichen Umfeld sowie mentale Gesundheit.
Im Anhang finden sich die Anmerkungen und die Vita der Autorin.
Das Buch spricht ein wichtiges und immer noch tabuisiertes Thema an. Die Darstellung von Angst als natürliche Schutzfunktion und der Vorteile von Ängsten wirkt der Stigmatisierung entgegen, immer nur perfekt funktionieren zu müssen. Hier hätte die Autorin noch mehr ins Detail gehen können und die Angstforschung im Beruf ausführen können.
Die vorgestellten Werkzeuge sind hilfreich zur Bewältigung von Stress, Erwartungshaltungen und den Umgang mit sich selbst. Wie die psychische Gesundheit verbessert werden kann, wird eingehend erläutert. Faktoren wie guter Schlaf, Sport bzw. Bewegung und Essverhalten kommen noch hinzu, eventuell auch das Konzept der Salutogenese.