Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. und der BKK Landesverband Bayern warnen gemeinsam vor einem massiven Anstieg des Zusatzbeitrages der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) im Jahr 2025. Nach Schätzungen der Betriebskrankenkassen droht dieser GKV-weit auf 2,2 bis 2,4 Prozentpunkte zu steigen. In dieser Prognose sind Mehrausgaben der Kassen durch laufende Gesetzgebungsverfahren wie die Krankenhausreform noch nicht eingepreist.
vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt kritisiert die anhaltende Beitragssatzdynamik: „Auch wenn die Prozentzahlen zunächst klein wirken – die Belastungen für die Beitragszahler sind es nicht. Die wachsenden Lohnnebenkosten werden immer mehr zum Standortrisiko. Prinzipiell scheint bei der Bundesregierung die Mentalität vorzuherrschen, dass bei jeglichen Reformvorhaben pauschal ausgabesteigernde Maßnahmen die beste Wahl sind. Dieser Trend muss rasch ein Ende haben. Der Fokus bei einer Reform muss darauf liegen, Ausgaben zu reduzieren und Mittel effizienter einzusetzen.“
Dr. Ralf Langejürgen, Vorstandsvorsitzender des BKK Landesverbandes Bayern: „Die stetig weiter steigenden Ausgaben treffen auf eine immer stärker erodierende Finanzbasis. Der Gesetzgeber hat den Krankenkassen fast alle Reserven genommen. Zudem werden den Beitragszahlenden seit Jahren versicherungsfremde Leistungen in Milliardenhöhe aufgebürdet. Eine primär auf Erlössicherung aufgebaute Gesundheitspolitik können und wollen sich unsere Versicherten und ihre Arbeitgeber nicht länger leisten. Mit echten Strukturreformen im Krankenhausbereich, aber auch in der gesamten ambulanten Versorgung können Effizienz- und Qualitätsreserven gehoben werden. Die Zeit drängt, wir müssen handeln.“
Hintergrund: Einschätzung der Betriebskrankenkassen zur Finanzentwicklung in der GKV:
Das vbw Positionspapier „Leitlinien für ein Gesundheitssystem der Zukunft“ finden Sie hier.