Der Oktoberfestplakatmaler – Das Münchner Stadtmuseum empfing Werke von Ernst Strom (1929 – 2019)

Lieblings-Motive von Ernst Stroms Plakaten: Das Oktoberfest und Faschingsfeste im München der 1980er Jahre. Fotos: Hans Gärtner

Seit dem 8. Januar ist das Münchner Stadtmuseum wegen einige Jahre dauernden Generalumbaus geschlossen. Erst für Mitte 2031 ist die Wiedereröffnung in Aussicht gestellt. Doch geht die Museumsarbeit weiter, auch wenn es derzeit keine Möglichkeit für Besuche gibt. Neuestes Beispiel: Gut 40 zwischen 1960 und 1999 entstandene, berühmt gewordene und oft ausgezeichnete Plakat-Entwürfe und Drucke des bis zu seinem Tod 2019 in Vaterstetten wohnhaften, in München 1929 geborenen Künstlers Ernst Strom gingen vor kurzem aus dessen Nachlass ans Stadtmuseum.

Besonders für seine farbenfrohen, mit dickem Pinsel gemalten Plakate, für die Ernst Strom eine eigene „Handschrift“ entwickelt hatte, war er als erfindungsreicher, seine Gestaltungsweise immer wieder auch verändernder Künstler nicht nur im eigenen Land, sondern bald international bekannt. Farbigkeit und „einen gewissen Witz“ habe er, wie Medienkommentaren zu entnehmen ist, in die „Werbelandschaft der alten Bundesrepublik Deutschland“ eingebracht. An vorderster Stelle seiner Plakat-Themen lagen, abgesehen von diversen Ausflügen in Richtung „Deutsche Bundesbahn“, zweifellos das Münchner Oktoberfest und die großen Münchner Faschingsveranstaltungen. Viele Werbeexemplare davon gingen in weltweit renommierte Sammlungen ein.

In München geboren und groß geworden, war der junge Ernst Strom eines familiären Ortswechsels der Familie wegen Schüler des Albertus Magnus-Gymnasiums in Regensburg, wo er seine erste Kunstausstellung mit Kontakten zur „Donauwaldgruppe“ hatte. Die ersten Münchner Studienjahre bei Eduard Ege und Georg Trump führten ihn als Grafik-Designer zuerst in den Print-Bereich und dann erst zum Plakat, ein Metier, das ihm besonders lag. Wer weiß schon, dass seine Witwe Dietlinde Strom, eine geborene Miesgang, religiöse Werke ihres Mannes an das Freisinger Diözesanmuseum gab. Von 1989 an liebte es Ernst Strom, sich als freier Maler, dem ein Studienaufenthalt in der Casa del Leone in Ronco bei Ascona gegönnt war, zu betätigen. Mit Bildern altbayerischer Landschaften und den Bauernhöfen Süddeutschlands und der Alpengegenden entfernte er sich in seinen letzten Schaffensjahren vom Plakat.

Wäre noch in Erfahrung zu bringen, ob überhaupt und wenn zu welchem Zeitpunkt das Münchner Stadtmuseum die geschenkten Strom-Plakate, vermutlich handelt es sich um eine ganze Serie, zur allgemeinen Besichtigung freigibt.

Lieblings-Motive von Ernst Stroms Plakaten: Das Oktoberfest und Faschingsfeste im München der 1980er Jahre. Fotos: Hans Gärtner
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Prof. Dr. Hans Gärtner, Heimat I: Böhmen (Reichenberg, 1939), Heimat II: Brandenburg (nach Vertreibung, `45 – `48), Heimat III: Südostbayern (nach Flucht, seit `48), Abi in Freising, Studium I (Lehrer, 5 J. Schuldienst), Wiss. Ass. (PH München), Studium II (Päd., Psych., Theo., German., LMU, Dr. phil. `70), PH-Dozent, Univ.-Prof. (seit `80) für Grundschul-Päd., Lehrstuhl Kath. Univ. Eichstätt (bis `97). Publikationen: Schul- u. Fachbücher (Leseerziehung), Kulturgeschichtliche Monographien, Essays, Kindertexte, Feuilletons.