Film: Amy Winehouse Biopic BACK TO BLACK spiegelt Probleme der menschlichen Existenz

Ab sofort im Kino

Marisa Abela als Amy Winehouse in BACK TO BLACK. Bildquelle: Studiocanal

Wer die hervorragende Kinodokumentation „Amy“ von Asif Kapadia gesehen hat, hat eine fundiertere Sicht auf das Biopic „Back to Black“ von Sam Taylor-Johnson. Eigentlich ist der Tod von Amy Winehouse noch nicht lange genug her, um bereits ein Biopic über die hochtalentierte, charismatische Sängerin und Musikerin Amy Winehouse in die Kinos zu bringen. Dennoch überzeugt die Newcomerin Marisa Abela nicht nur äußerlich und sogar gesanglich mit ihrer Darstellung von Amy Winehouse, sondern sie bringt einem die herzzerreissenden Abgründe und die Tragik dieser Ausnahmekünstlerin nahe.

Die Aussichtslosigkeit der Depression, die Bulimie und der zerfressende Alkoholkonsum, die Einsamkeit des Ruhms, die destruktive Sucht einer Frau, die sich nach Liebe sehnt aber inmitten einer toxischen Beziehung immer weiter in den Strudel des Abgrunds sinkt, obgleich sie als Künstlerin einen kometenhaften Aufstieg erlebt, werfen den Zuschauer mit hinein in das Chaos und die Tragik.

Die in BACK TO BLACK aufgezeigten Auslöser der abgrundtiefen Trauer von Amy Winehouse – Liebeskummer und der Tod eines geliebten Menschen – sind Themen, die viele Menschen in ihrem Leben ertragen müssen. Aber die meisten Menschen sind keine berühmte Künstlerin und ertragen vergleichbare Schicksalsschläge leise und möglicherweise mit der gleichen Intensität der Trauer. Aber da sie nicht den Bekanntheitsgrad von Amy Winehouse haben, wird das nicht von den Massen voller Mitleid thematisiert und diskutiert.

Abgesehen von einigen Anachronismen beim Kostüm und massiven Anschlussfehlern, wird die Rolle ihres Vaters, der höchstwahrscheinlich maßgeblich zu den emotionalen Abgründen von Amy Winehouse beigetragen hat, als ein äusserst sympathischer Daddy, der sie klug managed und als ihr Beschützer fungiert, falsch portraitiert. Die Amy Winehouse Stiftung wird von ihrem Vater geleitet und diese hat den Film mitfinanziert, so dass die Figur von Mitchell Winehouse von Eddie Marsan zwar schauspielerisch sehr gut aber leider unrealistisch und viel zu nett gespielt wird.

Dennoch ist BACK TO BLACK ein lohnenswerter Kinoabend, allein schon der anschließenden Diskussionen wegen.

Regie: Sam Taylor-Johnson

Mit: Marisa Abela, Jack O’Connell, Eddie Marsan, Lesley Manville, Juliet Cowan, Sam Buchanan u.v.a.

Ab heute im Kino IM VERLEIH VON STUDIOCANAL

 

Pressemitteilung über den Film:
London zu Beginn der 2000er Jahre: Die talentierte Sängerin und Musikerin Amy Winehouse (Marisa Abela) findet in den Clubs von Camden ihre Bühne. Mit ihren Songs, ihrer außergewöhnlichen Stimme und ihrem einzigartigen Charisma begeistert sie das Publikum. Schnell werden Musikfans und Talent Scouts auf sie aufmerksam und ihr kometenhafter Aufstieg in den Pophimmel beginnt, doch der Ruhm hat seinen Preis…

Amy Winehouse gilt als eine der größten Künstlerinnen der jüngeren Pop-Geschichte. Sie hat mehr als 30 Millionen Platten verkauft und noch heute, über 10 Jahre nach ihrem Tod, werden ihre Songs mehr als 80 Millionen Mal pro Monat gestreamt. Ihr hochgelobtes zweites Album „Back To Black“ aus dem Jahr 2006 brachte ihr Weltruhm und (damals ein Rekord) fünf Grammys. Mit BACK TO BLACK startet nun der erste Spielfilm über das viel zu kurze Leben der Musikerin in den Kinos.

In BACK TO BLACK erzählt die britische Regisseurin Sam Taylor-Johnson („Nowhere Boy“, „Fifty Shades Of Grey“) von einer Musikerin mit einem einmaligen Talent und einer außergewöhnlichen Ausstrahlung. In der Hauptrolle überzeugt Marisa Abela („Industry“), die im Film auch selbst singt. An ihrer Seite spielen Jack O’Connell (“Money Monster”) als Amys große und unglückliche Liebe Blake Fielder-Civil, Eddie Marsan („Happy Go-Lucky“) als Amys Vater Mitch sowie Lesley Manville („The Crown“) als ihre Großmutter Cynthia. Das Drehbuch stammt von Matt Greenhalgh(„Control“). Produziert wird der Film von Monumental Pictures („Ein ganzes halbes Jahr“). Marisa Abela singt im Film die großen Songs von Amy Winehouse selbst, Nick Cave und Warren Ellis steuern die Filmmusik bei. BACK TO BLACK entstand mit Unterstützung der Winehouse-Familie und Universal Music Group.

Hier gehts zum Trailer:

Mit BACK TO BLACK drehte Sam Taylor-Johnson nicht nur ein Biopic, sondern auch eine Liebeserklärung an eine großartige Künstlerin: „Sie sang von ihrer Liebe, ihrem Schmerz, ihrer Enttäuschung, alles durchdrungen von tiefen Emotionen und oft von bissigem Humor. Ich wollte einen Film aus Amys Perspektive, durch ihre Augen, machen. Der einzige Ort, an dem ich ihre Wahrheit finden konnte, war in ihren Texten und ihrer Musik.“ Amy Winehouse war eine herausragende Musikerin, Songschreiberin und Sängerin und wird bis heute von Fans, Kolleg:innen und Kritiker:innen verehrt und bewundert.

 

 

Über Sophie Adell 57 Artikel
Sophie Adell ist eine deutsche Schauspielerin, Moderatorin und Red Carpet Reporterin. In London geboren, lebte sie fortan in Belgien, Griechenland, USA, den Niederlanden, Argentinien und Ungarn. Sie hat in über 20 Fernseh- und Filmproduktionen mitgewirkt, wie beispielsweise in "Bernds Hexe", "Die Superbullen" und "Tatort". Seit 2018 ist sie stellvertretende Chefredakteurin.