Perspektivenwechsel
Die Kunstwerke von Gerhard Richter, dem weltweit berühmtesten lebenden Künstler, zu erleben, bedeutet vor allem auch: ein Perspektivenwechsel für die Betrachter. Wenn Claudia Golling, Schauspielerin, den „Hund“ betrachtet, lässt sie uns einen Dialog wie auf der Bühne miterleben. Und wir sehen Lassie noch mit anderen Techniken, einem Siebdruck in bläulichem Schwarz auf weißem, manuell aufgetragenen Fond. So entsteht über das Kunstwerk eine intensive Nähe, die emotional berührt, vitalisiert, dynamisiert. Wir wissen, zu welchen Aufputschmitteln Menschen seit jeher greifen, wenn sie meinen, einen Kick zu brauchen. Aber kann denn auch ein Bild berauschen? Das Soft-Opening der Ausstellung im Olaf Gulbransson Museum Tegernsee am 3. März 2024 GERHARD RICHTER. WERK IM PLURAL. gibt darauf eine Antwort. Was Gerhard Richter über sechs Jahrzehnte geschaffen hat, zieht uns in seinen Bann. Er verarbeitet Motive aus dem Alltag und der Konsumwelt; Naturaufnahmen und Menschen lassen uns teilnehmen an Aktionen, hautnah, wie mit einem Fernrohr. Denn die Realität verschwimmt in neue Dimensionen.
88 Werke aus der gesamten Lebensspanne des heute 92 – jährigen Künstlers werden im Olaf- Gulbransson Museum präsentiert: das gesamte Spektrum Richterscher Techniken – 45 Unikate und 35 unikatäre Werke aus Auflagen – sind Meilensteine seiner Schaffenskraft. Beispiel eines unikatären Objektes : „Fuji, 1996“. Der Künstler nahm dafür mehrere gleich große Alubond-Platten, die er einzeln mit Farbe bestrich. Den Zufall bezieht Richter in die Komposition mit ein.
Michael Beck, Kurator der Ausstellung: „ Es ist eine Sternstunde. Wer hätte sich jemals vorstellen können, dass eine kleine Retrospektive im Olaf-Gulbransson Museum in Tegernsee zu sehen ist.“
Ermöglicht durch den Sammler Prof. Dr.Dr. Thomas Olbricht, Mediziner und Mäzen, konzipiert mit Hilfe seiner Sammlungskuratorin Sarah Sonderkamp, Kunsthistorikerin.
Impressionen von der Ausstellung
Quelle: OMNIS TERRA MEDIA