Ausweislich dieser Pressemitteilung auf der Seite des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV), fordert der Bundesvorsitzende Mika Beuster aufgrund von „fortgeschrittenen Überlegungen im Bundesamt für Verfassungsschutz“, die AfD sei eine „gesichert extremistische Bestrebung“, die Berichterstattung in den Medien „neu zu justieren“. Herrn Beuster schwebt eingedenk der „fortgeschrittenen Überlegungen“ vor, in allen Artikeln über die AfD auf deren extremistische Absichten hinzuweisen und zwar „wie ein unübersehbarer Warnhinweis wie auf Zigarettenschachteln“.Mein Bild der freien Presse war es eigentlich immer, dass sie eben nicht behördliches Vollzugsorgan ist, sondern vielmehr aufgefordert ist, staatliches Handeln zu begleiten und zu hinterfragen. Die Bewertung der AfD von „fortgeschrittenen Überlegungen“ abhängig zu machen, ist zudem nicht weniger als eine journalistische Bankrotterklärung. Was gedenkt denn Herr Beuster zu tun, wenn die Überlegungen gerichtlich erfolgreich angegriffen werden? Ist seine Bewertung der AfD dann eine andere?
Wäre es nicht an der Presse, die Bürgerinnen und Bürger dergestalt ins Bild zu setzen, dass die Bürger zu einem eigenen Urteil kommen können? Ich halte das für ein groteskes berufliches Selbstverständnis. Sorge bereitet mir auch die Vorstellung, der DJV habe redaktionelle Mitsprachebefugnisse bei „den Medien“, wenn es um bestimmte Themen geht.
Gerade die Redaktionen, die sich seit Jahren kritisch mit der AfD auseinandersetzen, sollten sich von diesen Äußerungen distanzieren, denn die Äußerungen sind ein Angriff auf ihre redaktionelle Unabhängigkeit.