Wenn sich Bahn-Chefs 5 Mio. Euro an Boni zahlen trotz katastrophaler Ergebnisse ihrer Arbeit und Lokführern im Gegenzug selbst ein kleines Plus von 555 Euro verweigern, läuft etwas gewaltig schief.
Klar, der sechstägige Streik der Lokführer-Gewerkschaft jetzt ist hart für alle, die auf die Bahn angewiesen sind, ob Pendler oder Reisende. Statt aber über eine kämpferische GDL zu schimpfen, die mit 97% Zustimmung ihrer Mitglieder in einen Bahnstreik für bessere Arbeitsbedingungen im Schichtbetrieb und angemessene Entlohnung geht, sollte die Ampel-Regierung im Sinn der Bahn-Kunden den Bahn-Vorstand rasch zu konstruktiven Verhandlungen über die nachvollziehbaren Forderungen der Beschäftigten anhalten.
Der Arbeitskampf der GDL ist berechtigt und verdient gesellschaftliche Solidarität, der gegenteilige Ruf nach Beschränkung gewerkschaftlicher Rechte gefährlich. Der Bund als Eigentümer der Bahn steht in der Pflicht, Stillstand und weitere Spaltung im Land zu beenden.