IPSOS-Umfrage: Scholz, Habeck und Lindner im Umfragetief

Ampel-Spitzen verlieren weiter an Rückhalt

Ampel-Spitzen verlieren weiter an Rückhalt, Quelle: IPSOS

Nach der Einigung im Haushaltsstreit stürzen die Spitzenvertreter der Ampelkoalition in der Gunst der Bevölkerung weiter ab. Sowohl Kanzler Olaf Scholz (SPD) als auch Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) müssen zu Beginn des neuen Jahres deutliche Ansehensverluste hinnehmen, wie eine Ipsos-Umfrage zur Zufriedenheit mit der Arbeit der Bundesregierung zeigt. Der mit Abstand beliebteste Minister bleibt SPD-Verteidigungsminister Boris Pistorius.

Scholz, Habeck und Lindner im Umfragetief

Größter Verlierer im Ampel-Kabinett ist Vizekanzler Robert Habeck. 59 Prozent der Deutschen geben inzwischen an, sehr unzufrieden mit der Arbeit des Wirtschaftsministers zu sein, nur 12 Prozent zeigen sich sehr zufrieden. Damit liegt Habecks Netto-Zufriedenheit, also die Differenz zwischen denjenigen, die sehr zufrieden und sehr unzufrieden sind, bei -47. Im Vergleich zur letzten Erhebung im November 2023 fällt sie um 10 Punkte.

Ähnlich schlechte Werte verzeichnen Scholz und Lindner. Olaf Scholz verliert im Vergleich zum November 9 Punkte auf der Zufriedenheitsskala und liegt wie Habeck bei einem Netto-Wert von -47. Nur jeder zehnte Deutsche (10%) bewertet die Arbeit des Regierungschefs als sehr gut, während eine Mehrheit von 57 Prozent angibt, sehr unzufrieden zu sein. Finanzminister Christian Lindner büßt ebenfalls 9 Punkte ein und liegt somit bei einem Zufriedenheitswert von -44. Lediglich 9 Prozent sind sehr zufrieden mit der Arbeit des FDP-Vorsitzenden, 53 Prozent geben an, sehr unzufrieden zu sein.

Ampel erreicht neuen Tiefstwert, Pistorius klar an der Spitze

Neben Scholz, Habeck und Lindner verlieren auch fast alle anderen Ministerinnen und Minister des Bundeskabinetts im Beliebtheitsranking. Dieser Abwärtstrend spiegelt sich auch in der Bewertung der Regierung als Ganzes wider. Nur 8 Prozent der Deutschen geben an, sehr zufrieden mit der Arbeit der Ampel-Regierung zu sein, während sich 58 Prozent sehr unzufrieden zeigen. Damit verliert die Bundesregierung auf der Zufriedenheitsskala erneut 4 Punkte und kommt auf einen neuen Tiefstwert von -50.

Innenministerin Nancy Faeser (SPD) ist das einzige Regierungsmitglied, das im Vergleich zum November leichte Zugewinne erzielt. Nach starken Ansehensverlusten Ende 2023 kann Faeser nun wieder 3 Punkte zulegen, wobei sie sich mit einem Wert von -48 immer noch auf sehr niedrigem Niveau bewegt.

Der mit Abstand beliebteste Ressortchef bleibt weiterhin Verteidigungsminister Boris Pistorius. Pistorius verliert zwar in der aktuellen Rangliste 2 Punkte, bewegt sich mit einem Netto-Wert von -2 aber nach wie vor mit großem Abstand vor allen anderen Kabinettsmitgliedern. Immerhin 28 Prozent der Deutschen kann der SPD-Minister mit seiner Arbeit klar überzeugen, etwa ebenso viele (30%) äußern sich sehr unzufrieden.
Image

Methode

Quotierte Online-Befragung von 2.000 Wahlberechtigten zwischen 18 und 75 Jahren in Deutschland, repräsentativ gewichtet nach Alter, Geschlecht, Bildung, Region und Wahlverhalten bei der letzten Bundestagswahl. Die Befragung wurde zwischen dem 05. und 07. Januar 2024 durchgeführt.

Über Ipsos

Ipsos ist eines der größten Markt- und Meinungsforschungsunternehmen der Welt mit mehr als 18.000 Mitarbeitenden und starker Präsenz in 90 Ländern.

1975 in Paris gegründet, wird Ipsos bis heute von Forscher:innen geführt. In Deutschland ist Ipsos mit über 500 Mitarbeitenden an fünf Standorten präsent: Hamburg, Berlin, München, Frankfurt und Nürnberg.

Finanzen

Über Autor kein 3286 Artikel
Hier finden Sie viele Texte, die unsere Redaktion für Sie ausgewählt hat. Manche Autoren genießen die Freiheit, ohne Nennung ihres eigenen Namens Debatten anzustoßen.