Umfrage: Jüngere Menschen haben vor, in der kommenden Weihnachtszeit einen Gottesdienst zu besuchen

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INSA-CONSULERE fragte: „Haben Sie vor, in diesem Jahr zu Weihnachten in den Gottesdienst zu gehen?“
59 Prozent der Umfrageteilnehmer haben in diesem Jahr nicht vor, zu Weihnachten in den Gottesdienst zu gehen. Etwa ein Viertel (26 %) plant dies hingegen. 13 Prozent wissen es nicht und ein Prozent möchte keine Auskunft erteilen.

Einzig Befragte im Alter zwischen 30 und 39 Jahren haben relativ-mehrheitlich vor, zu Weihnachten in den Gottesdienst zu gehen (46 %). Die übrigen Altersgruppen haben dies jeweils mehrheitlich nicht vor, wobei dieser Anteil mit dem Alter ansteigt, von 46 Prozent bei den 18- bis 29-Jährigen bis auf 71 Prozent bei den 60- bis 69-Jährigen bzw. 68 Prozent bei den Befragten ab 70 Jahren.

Sämtliche Einkommensgruppen haben jeweils absolut-mehrheitlich nicht vor, in der kommenden Weihnachtszeit einen Gottesdienst zu besuchen (52 – 63 %), wobei der Anteil derer, welche angeben, dass sie vorhaben, einen Gottesdienst zu besuchen, mit dem Einkommen tendenziell ansteigt (von 22 auf 35 %).

„Sind Sie in früheren Jahren bereits einmal zu Weihnachten in den Gottesdienst gegangen?“
Die absolute Mehrheit von 63 Prozent der Umfrageteilnehmer ist in früheren Jahren schon einmal zu Weihnachten in einen Gottesdienst gegangen. Ein Drittel (33 %) hat dies hingegen nicht getan. Zwei Prozent können und ein Prozent will diese Frage nicht beantworten.

Auch wenn beide Befragtengruppen jeweils absolut-mehrheitlich in früheren Jahren zu Weihnachten Gottesdienste besucht haben, geben dies Befragte aus dem Westen deutlich öfter als jene aus Ostdeutschland an (66 zu 54 %). Letztere verneinen hier entsprechend deutlich häufiger (43 zu 31 %).

Je höher das Haushaltsnettoeinkommen, desto größer fällt tendenziell der Anteil derer aus, welche in früheren Jahren über die Weihnachtstage in einen Gottesdienst gegangen sind (von 51 auf 73 %). Über alle Einkommensgruppen hinweg überwiegt allerdings dieser Anteil.

Sämtliche Religions- bzw. Konfessionsgruppen sind in früheren Jahren jeweils mehrheitlich schon einmal zu Weihnachten in einen Gottesdienst gegangen (48 – 80 %), wobei muslimische Befragte (38 %) sowie Konfessionslose (48 %) deutlich häufiger als die übrigen das Gegenteil angeben (Rest: 17 – 28 %).

„Warum gehen Sie zu Weihnachten nicht mehr in den Gottesdienst?“ (Mehrfachantworten möglich)

Weiter sind wir der Frage nachgegangen, weshalb die Befragten, welche in früheren Jahren zu Weihnachten den Gottesdienst besucht haben, dies in diesem Jahr nicht mehr vorhaben. Der deutlich am häufigsten genannte Grund, ist ein geringeres Interesse: 58 Prozent nennen dies. Weit abgeschlagen danach folgen soziale Gründe (12 %). Die restlichen Gründe kommen lediglich auf einstellige Werte: andere Freizeitaktivitäten geplant (8 %), zu politische Gottesdienste, berufliche Gründe (je 5 %) und andere Gründe (6 %). Zehn Prozent geben an, dass sie Weihnachten grundsätzlich nicht (mehr) feiern. Drei Prozent können und fünf Prozent wollen diese Frage nicht beantworten.

Während männliche Umfrageteilnehmer häufiger weniger Interesse an Gottesdiensten haben (63 zu 54 %), nennen Frauen öfter soziale Gründe (14 zu 9 %). Bei den weiteren Antwortoptionen zeigen sich keine bedeutsamen geschlechtsspezifischen Unterschiede.

Evangelisch-landeskirchliche (52 %), römisch-katholische (58 %) sowie konfessionslose Befragte (64 %) führen gesunkenes Interesse jeweils am häufigsten als Grund an, wieso sie den Gottesdienst in diesem Jahr nicht über die Weihnachtstage besuchen wollen. Angehörige sonstiger Religionen bzw. Konfessionen* meinen wiederum am häufigsten, dass sie Weihnachten grundsätzlich nicht mehr feiern (30 zu 8 – 12 %). Sie geben aber auch berufliche Gründe häufiger als die übrigen Befragten an (18 zu 3 – 5 %). Weiter werden soziale Gründe von den konfessionslosen Umfrageteilnehmern seltener als von den restlichen angeführt (7 zu 14 – 18 %).

* Lediglich 17 Angehörige sonstiger Religionen bzw. Konfessionen nahmen an der Befragung teil. Ohne muslimische und freikirchliche Befragte, da n<10.

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Über Hermann Binkert 334 Artikel
Hermann Binkert ist 57 Jahre alt, verheiratet und Vater von vier Kindern. Der Jurist ist Gründer und geschäftsführender Gesellschafter des Markt- und Meinungsforschungsinstituts INSA-CONSULERE. Bevor er INSA im November 2009 in Erfurt gründete, war Binkert 18 Jahre im öffentlichen Dienst, zuletzt als Staatssekretär in der Thüringer Staatskanzlei und Bevollmächtigter des Freistaats Thüringen beim Bund, tätig. Heute gehört er zu den renommiertesten Meinungsforschern Deutschlands und erhebt Umfragen für Ministerien im Bund und in den Ländern, für alle Parteien und Fraktionen, die im Bundestag und in den Landtagen vertreten sind. Wöchentlich stellt INSA die Sonntagsfrage für die Bild am Sonntag und die BILD. Das Meinungsforschungsinstitut arbeitet für viele großen Verlage, z. B. Springer, Burda, Funke, Madsack. Es führt aber auch Fokusgruppengespräche und Testkäufe durch.