Am 4. Dezember 2009 gründete Doris Rauh zusammen mit einigen Unterstützern den Verein Rüsselheim e.V. Schon kurz danach bot sich ihr die Chance 150 Schweine vor dem Schlachttod zu retten, der Verein zögerte nicht lange und rettete die Muttersauen, Ferkel und Mastschweine aus ihrem tristen, dunklen Loch.
Viele Rettungsaktionen folgten – 221 Ferkel aus einen Todestransporter; 70 Rinder aus einer Anbindehaltung; Kuh Tadita, die aus dem Schlachthof Aschaffenburg fliehen konnte; Rind Hanna, die auf der Flucht vor dem Transport zum Schlachthof durch die Müritz schwamm; Schwein Rosalyn, die aus dem fahrenden Schlachthänger sprang … weil sie eben alle wissen, dass ihnen Unheil droht! Inzwischen umfasst der Bestand etwa 450 Schweine, 850 Rinder, 400 Schafe, wie auch Ziegen, Ponys, Mulis, Enten, Gänse, Hühner und Kaninchen sowie geschundene Hunde und Katzen.
Vielen Individuen in größter Not wurde so geholfen.
Das Konzept des gemeinnützigen Vereins, die geretteten Tiere durch Patenschaften und Spendenbeiträge zu finanzieren, und vormals konventionelle Höfe zu Lebenshöfen umzuwandeln, ist in dieser Größe wohl einmalig. Rüsselheim e.V. unterstützt inzwischen 33 Lebenshöfe in ganz Deutschland; die größten in Alsfeld, Bingen, Fulda und Nördlingen.
Doch der Kampf ums Überleben aller Tiere ist schwer geworden, jeden Tag neue Herausforderungen, jeden Tag Kündigungen von Patenschaften und weniger Spendeneinnahmen. Es ist ungewiss wie lange diese derzeit massiven Verluste noch überbrückt werden können. Die Not ist groß wie bei vielen Tierheimen inzwischen auch. Jedoch werden Tierheime von den Kommunen finanziell unterstützt. Gnadenhöfe leider nicht.
Rüsselheim e.V. bittet um Hilfe für seine gut 2.000 ehemaligen Nutztiere, die kein Tierheim je auffangen könnte.