Dass aktuell nur noch gut jeder dritte Wähler (35 Prozent) für eine der drei Ampelparteien stimmen will und die Regierungskoalition bei Neuwahlen deutlich von einer parlamentarischen Mehrheit entfernt wäre, ist die gleichlautende Botschaft seit vielen Wochen. SPD, Bündnis90/Die Grünen und FDP schneiden im aktuellen INSA-Meinungstrend 17 Prozentpunkte schlechter ab als bei der Bundestagswahl 2021. Deshalb wollten wir von den Befragten wissen, wie die aktuelle Legislaturperiode, die regulär bis 2025 dauert, im Hinblick auf die Regierungskonstellation gestaltet werden sollte: Gut jeder Fünfte (21 Prozent) spricht sich für eine Fortsetzung der derzeitigen Ampel-Koalition bis Ende der Legislaturperiode aus. 15 Prozent sind für die Bildung einer Großen Koalition aus SPD und CDU/CSU. Den relativ größten Zuspruch gibt es aber für vorzeitige Neuwahlen. 38 Prozent sprechen sich für diese Lösung aus. Wähler der CDU/CSU (47 Prozent), der FDP (37 Prozent) und der Linkspartei (33 Prozent) sprechen sich mit relativer Mehrheit für vorzeitige Neuwahlen aus und Wähler von AfD (70 Prozent) sowie Freien Wähler (72 Prozent) sogar mit absoluter Mehrheit.
Der Frust über die Arbeit der Bundesregierung scheint so groß zu sein, dass selbst Wähler der Regierungspartei FDP und der Linkspartei – die aktuell an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern würde – sich eher für Neuwahlen als für die Fortsetzung der derzeitigen Koalition oder die Bildung einer GroKo aussprechen. Viele Beobachter meinen, die Ampel-Koalition stehe die Legislaturperiode durch, aber keine Regierung kann auf Dauer bestehen, hinter der die breiten Bevölkerungsmehrheit nicht mehr steht.