Vizekanzler Robert Habeck geht als größter Gewinner aus einer aktuellen Ipsos-Umfrage zur Zufriedenheit mit der Arbeit der Bundesregierung hervor. Auch Kanzler Scholz kann seinen Abwärtstrend der letzten Monate stoppen und gewinnt bei den Deutschen wieder an Popularität – wenn auch auf niedrigem Niveau. Innenministerin Nancy Faeser muss hingegen nach der Wahlschlappe in Hessen die größten Verluste hinnehmen.
Habeck im Aufwind, Pistorius mit Abstand beliebtester Minister
Wirtschaftsminister Robert Habeck gewinnt in Teilen der Bevölkerung wieder deutlich an Rückhalt. Nachdem der Vizekanzler im Juli noch das unbeliebteste Kabinettsmitglied der Ampelregierung war, verzeichnet er nun bereits zum zweiten Mal hintereinander deutliche Zugewinne. Habecks Netto-Zufriedenheit, also die Differenz zwischen denjenigen, die sehr zufrieden und sehr unzufrieden sind, liegt derzeit bei einem Wert von -37. Damit schließt Robert Habeck wieder zu Bundeskanzler Olaf Scholz (-38), Außenministerin Annalena Baerbock (-36) und Finanzminister Christian Lindner (-35) auf, die alle einen vergleichbaren Zufriedenheitswert aufweisen. Ähnlich wie diese bewegt sich aber auch Habeck weiterhin auf einem niedrigen Niveau. Nur 14 Prozent der Deutschen geben an, sehr zufrieden mit der Arbeit des grünen Vizekanzlers zu sein, jeder zweite Bundesbürger (51%) bewertet seine Arbeit sehr negativ.
An der Spitze der Zufriedenheitsskala steht weiterhin mit großem Vorsprung Verteidigungsminister Boris Pistorius, der als einziger Ressortchef eine ausgewogene Netto-Zufriedenheit von ±0 vorzuweisen hat. 27 Prozent der Deutschen kann Pistorius mit seiner Arbeit klar überzeugen, etwa ebenso viele zeigen sich sehr unzufrieden. Mit einigem Abstand dahinter folgt Arbeitsminister Hubertus Heil mit einer Netto-Zufriedenheit von -25.
Zufriedenheit mit Scholz erholt sich auf niedrigem Niveau
Erreichte die Unzufriedenheit mit dem Bundeskanzler vor zwei Monaten noch einen neuen Höchststand, verzeichnet Olaf Scholz im November wieder steigende Zustimmungswerte. 11 Prozent der Deutschen geben an, mit der Arbeit des Kanzlers sehr zufrieden zu sein, fast die Hälfte (49%) bewertet Scholz sehr negativ. Damit liegt seine Netto-Zufriedenheit aktuell bei einem negativen Wert von -38, im Vergleich zur letzten Erhebung kann Scholz auf der Zufriedenheitsskala jedoch fünf Punkte hinzugewinnen.
Das Ansehen der Bundesregierung als Ganzes verweilt auf einem noch niedrigeren Wert von -46. Lediglich 8 Prozent bewerten die Arbeit der Regierung derzeit sehr positiv, während 54 Prozent angeben, sehr unzufrieden zu sein.
Faeser nach Hessen-Wahl unbeliebteste Ministerin
Die bei Weitem stärksten Verluste verzeichnet Innenministerin Nancy Faeser. Im Vergleich zur September-Erhebung verliert Faeser 11 Punkte und kommt somit nur noch auf eine Netto-Zufriedenheit von -51 – der niedrigste Wert im gesamten Bundeskabinett. Lediglich 7 Prozent der Deutschen bewerten ihre Arbeit sehr positiv, während 58 Prozent angeben, sehr unzufrieden mit der SPD-Ministerin zu sein. Ähnlich negativ wird auch ihre Parteikollegin und Bauministerin Klara Geywitz wahrgenommen, die einen Verlust von 6 Punkten hinnehmen muss und eine Netto-Zufriedenheit von -50 aufweist. Den drittschlechtesten Netto-Wert erhält die grüne Familienministerin Lisa Paus (-49), die im Vergleich zur letzten Erhebung vier Punkte auf der Zufriedenheitsskala einbüßt.
Methode
Quotierte Online-Befragung von 2.000 Wahlberechtigten zwischen 18 und 75 Jahren in Deutschland, repräsentativ gewichtet nach Alter, Geschlecht, Bildung, Region und Wahlverhalten bei der letzten Bundestagswahl. Die Befragung wurde zwischen dem 03. und 05. November 2023 durchgeführt.
Über Ipsos
Ipsos ist eines der größten Markt- und Meinungsforschungsunternehmen der Welt mit mehr als 18.000 Mitarbeitenden und starker Präsenz in 90 Ländern. 1975 in Paris gegründet, wird Ipsos bis heute von Forscher:innen geführt. In Deutschland sind wir mit über 500 Mitarbeitenden an fünf Standorten präsent: Hamburg, Berlin, München, Frankfurt und Nürnberg.
Unsere Expert:innen in Forschung und Analyse verfügen über das breite Know-how von Multi-Spezialist:innen, das tiefe Insights in Handlungen, Meinungen und Motivationen erlaubt und so ein wahres Verständnis von Gesellschaft, Märkten und Menschen vermittelt.