Ghana schafft die Todesstrafe ab!

Bild von jorono auf Pixabay, Pixabay License Freie kommerzielle Nutzung

Das Parlament des westafrikanischen Staats Ghana hat für die Abschaffung der Todesstrafe gestimmt. In Zeiten, in der weltweit die Hinrichtungszahlen steigen, ein ermutigendes Signal. Von Helmut Ortner.

Weltweit haben über 144 Staaten die Todesstrafe abgeschafft oder verzichten auf ihre Anwendung. Nun kommt ein weiteres Land hinzu. Das Parlament im westafrikanischen Ghana hat für die Abschaffung der Todesstrafe gestimmt. Die Abgeordneten beschlossen die Streichung der Todesstrafe aus den Gesetzbüchern des Landes. Zum letzten Mal wurde 1993 in Ghana ein Todesurteil vollstreckt.

„Das Todesurteil ist zu endgültig und als Land, das die Menschenrechte respektiert, kann es nicht weiterhin Teil unserer Gesetze sein“, sagte der Oppositionsabgeordnete Francis-Xavier Sosu gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Er hatte die Reform zur Abschaffung de Todesstrafe im dortigen Parlament eingebracht.

Vollständig kann die Bestrafung mit dem Tod allerdings erst nach einer Änderung der Verfassung Ghanas abgeschafft werden. Darin ist die Todesstrafe noch für das Vergehen des Hochverrats vorgesehen. Vorgesehen ist, dass Präsident Nana Akufo-Addo die entsprechenden Gesetzesvorlagen zeitnah unterzeichnet. Außerdem wird erwartet, dass er alle Todesurteile in Haftstrafen umwandeln und ein offizielles Hinrichtungsmoratorium erlassen wird. Nach Angaben der Gefängnisbehörde sitzen in Ghana derzeit 172 Gefangene im Todestrakt.

Die Abschaffung der Todesstrafe Ghana, einem Land mit knapp 33 Millionen Einwohnern, „ist nicht nur ein Sieg für all diejenigen, die sich dafür eingesetzt haben, dass diese grausame Strafe der Geschichte angehört und der Schutz des Rechts auf Leben gestärkt wird”, sagte ein Sprecher der Menschenrechtsorganisation Amnesty international.  Es ist ein wichtiges Signal für andere Staaten, auf die Todesstrafe zu verzichten. Immerhin haben 23 von 55 afrikanischen Ländern die Todesstrafe aus ihren Gesetzen vollständig gestrichen.

 

Buch-TIPP

Helmut Ortner

OHNE GNADE

Eine Geschichte der Todesstrafe

Nomen Verlag, 230 Seiten, 22 Euro

Über Helmut Ortner 96 Artikel
Geboren 1950 in Gendorf/Oberbayern und aufgewachsen in Frankfurt am Main. Schriftsetzerlehre, anschließend Studium an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach am Main, Schwerpunkt Grafik-Design. Es folgt Wehrdienstverweigerung – und Zivildienst. Danach journalistische Lehrjahre: Redakteur, Chefredakteur (u.a. Journal Frankfurt, Prinz). Ab 1998 selbständiger Printmedien-Entwickler mit Büro in Frankfurt. Konzepte und Relaunchs für mehr als 100 nationale und internationale Zeitschriften und Zeitungen, darunter Magazine wie Focus, chrismon, The European und Cicero, sowie Tages- und Wochenzeitungen, u.a. Das Parlament, Jüdische Allgemeine, Frankfurter Rundschau, Allgemeine Zeitung, Wiesbadener Kurier, Darmstädter Echo, De Lloyd Antwerpen, NT Rotterdam sowie Relaunchs in London, Wien, Sofia, Warschau und Dubai. Zahlreiche Auszeichnungen (u.a. European Newspaper Award, Hall of Fame, CP Award Gold). Daneben journalistische Beiträge zu politischen und gesellschaftlichen Themen, veröffentlicht in div. Tageszeitungen und Magazinen. Erste Buchveröffentlichung 1975, seither mehr als vierzig Veröffentlichungen. Übersetzungen in bislang 14 Sprachen (2018). Zahlreiche Preise und Einladungen: Stadtschreiberpreis der Stadt Kelsterbach, Lesereise Goethe-Institut Südamerika, Teilnahme an Buchmessen in Havanna, Istanbul und Buenos Aires sowie Lit.Col. Köln 2017. Zuletzt Lesereisen nach Lissabon, Turin, Tokyo. Helmut Ortner lebt und arbeitet in Frankfurt am Main und in Darmstadt. Er ist passionierter Radrennfahrer, Eintracht Frankfurt-Fan und Pat Metheny-Liebhaber.