Als Puppe sieht man toll aus, man kann nicht essen oder trinken, man kann zeitreisen und Unangenehmes oder Langweiliges überspringen, man spürt keinen Schmerz und hat dennoch Mitgefühl, man braucht keinen Schlaf und man hat keine Geschlechtsorgane. Die Welt ist perfekt und jeder Wunsch wird voller Leichtigkeit ganz ungezwungen wahr. Jeder Tag ist der beste überhaupt. Die Welt besteht aus Glitzer, Schönheit und unendlichem Spaß.
Als Barbie jedoch – aufgrund unvorhergesehener Wahrnehmungen und Gedanken – ihre wundervolle Phantasiewelt verlassen muss und in die Realität wie wir sie kennen eintaucht, erlebt sie ihr blaues Wunder. In der „real world“ wehen ihr Trauer, Schmerzen, Ausgrenzung, Diskriminierung, Sexismus, Traumata – um nur einige zu nennen – vehement entgegen und sie versteht ihre perfekte Fun-Welt nicht mehr. Währenddessen hat Ken die Chance sich zu emanzipieren und er findet großen Gefallen am Patriarchat, welches den Alltag der „echten Welt“ bestimmt, auch wenn das Patriarchat nicht mehr ganz so offensichtlich ist wie in der Vergangenheit. Ken wird zum Macho und erlebt vergnügt seine Renaissance und Selbsbestimmtheit.
In einem unterhaltsamen und hochwertig produzierten, oberflächlichen Klamaukfilm mit Tanz und Gesang, wird plötzlich die Bühne frei für Fragen des Feminismus, der Gleichberechtigung von Mann und Frau – also auch von Männern, denn die hatten in der Barbie-Welt nichts zu sagen – Chancengleichheit, veralteten Frauenbildern, Mädchenträumen, überhöhter Selbsteinschätzung, unverwirklichbarer bzw. unrealistischer Vorstellungen, Armut, Altern, Krankheit, Tod und anderen Themen, mit denen wir uns in der dreidimensionalen Welt alltäglich auseinandersetzen. Die Diskrepanz zwischen Fantasie oder Wunschvorstellungen und Realität, zwischen dem, was sich viele Mädchen erhoffen und dem, was die reale Welt ihnen konkret bietet, wird offenbar und der Film bietet zunehmend philosophische und politische Themen.
Die Parallelwelten, der „echten Welt“ und dem „Barbie Dreamland“ die sich, laut Plot, auf keinen Fall begegnen dürfen, prallen aufeinander. Welche Welt realer ist, ist nicht klar, denn das liegt an der Wahrnehmung der einzelnen Akteure. Für die Menschen in der „real world“ ist ihre Welt realer und für die Puppen aus dem Märchenland scheint alles in der „real world“ vollkommen absurd und unrealistisch zu sein, eigentlich unfassbar. Und schrecklich. Aber als die Menschen aus der sogenannten „real world“, in die traumhafte Barbie-Welt eintauchen, kommen sie mit Barbie-Land nicht zurecht.
Trotz des vielen Pinks und den cartoonhaften, lieblichen Bildern wirft dieser Film tiefgreifende Fragen auf. BARBIE behandelt Fragen der sozialen Ungerechtigkeiten sowie der Realitätswahrnehmung, Erschaffung von Wahrheiten, gar der Manifestation. Möglicherweise hat dieser Film ein Bewusstsein für die Emanzipation der Frau eingeläutet durch das Tragen bequemer Schuhe. Durch eine klobige, bequeme Sandale wird Barbie die Antwort über das Universum versprochen aber Barbie entscheidet sich vorerst weiterhin für den High-heel. Ist der Schuh, der Frau passt, statt Mann zu gefallen, eine Umsetzung der weiblichen Emanzipation im wirklichen Leben? Lauter ernste und tiefgründige Themen gesellen sich unter den pinken Schirm der Barbiewelt…
Die individuellen Interpretationen des BARBIE-Films mögen vielseitig und vielschichtig sein. Auf jeden Fall ist BARBIE einer der must-see Filme des Jahres, für den es sich lohnt ins Kino zu gehen, mit oder ohne anschließenden Diskussionen.
Hier geht’s zum Trailer:
Pressemitteilung – Regie führte die Oscar®-nominierte Autorin und Regisseurin Greta Gerwig („Little Women“, „Lady Bird“). Gerwig inszenierte „Barbie“ nach einem Drehbuch, das sie selbst gemeinsam mit Oscar-Kandidat Noah Baumbach („Marriage Story“, „Der Tintenfisch und der Wal“) verfasste und das auf der Figur Barbie von Mattel basiert.
KURZINFORMATION
Im Barbie-Land zu leben bedeutet, ein perfektes Dasein an einem perfekten Ort zu führen. Außer natürlich, man steckt gerade in einer existenziellen Krise. Oder man ist ein Ken.
Regie bei „Barbie“ führte die Oscar®-nominierte Autorin und Regisseurin Greta Gerwig („Little Women“, „Lady Bird“). Die Hauptrollen spielen Oscar-Kandidatin Margot Robbie („Bombshell – Das Ende des Schweigens“, „Tonya“) als Barbie und der ebenfalls Oscar-nominierte Ryan Gosling („La La Land“, „Half Nelson“) als Ken. Außerdem sind in „Barbie“ America Ferrera („End of Watch“, „Drachenzähmen leicht gemacht“-Filme), Kate McKinnon („Bombshell – Das Ende des Schweigens“, „Yesterday“), Michael Cera („Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt“, „Juno“), Ariana Greenblatt („Avengers: Infinity War“, „65“), Issa Rae („The Photograph“, „Insecure“), Rhea Perlman („Für die zweite Liebe ist es nie zu spät“, „Matilda“) und Will Ferrell („Anchorman“-Filme, „Ricky Bobby – König der Rennfahrer“) zu sehen. Weitere Rollen übernehmen Ana Cruz Kayne („Little Women“), Emma Mackey („Emily“, „Sex Education“), Hari Nef („Assassination Nation“, „Transparent“), Alexandra Shipp („X-Men“-Filme), Kingsley Ben-Adir („One Night in Miami“, „Peaky Blinders – Gangs of Birmingham“), Simu Liu („Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings“), Ncuti Gatwa („Sex Education“), Scott Evans („Grace and Frankie“), Jamie Demetriou („Cruella“), Connor Swindells („Sex Education“, „Emma.“), Sharon Rooney („Dumbo“, „Jerk“), Nicola Coughlan („Bridgerton“, „Derry Girls“) sowie Oscar-Preisträgerin Helen Mirren („Die Queen“).
Gerwig inszenierte „Barbie“ nach einem Drehbuch, das sie selbst gemeinsam mit Oscar-Kandidat Noah Baumbach („Marriage Story“, „Der Tintenfisch und der Wal“) verfasste und das auf der Figur Barbie von Mattel basiert. Produziert wurde der Film von Oscar-Kandidat David Heyman („Marriage Story“, „Gravity“), Margot Robbie, Tom Ackerley und Robbie Brenner mit Greta Gerwig, Noah Baumbach, Ynon Kreiz, Richard Dickson, Michael Sharp, Josey McNamara, Courtenay Valenti, Toby Emmerich und Cate Adams als ausführende Produzenten.
Kreative Unterstützung erhielt Gerwig vom Oscar-nominierten Kameramann Rodrigo Prieto („The Irishman“, „Silence“, „Brokeback Mountain“), von der sechsfach Oscar-nominierten Produktionsdesignerin Sarah Greenwood („Die Schöne und das Biest“, „Anna Karenina“), von Editor Nick Houy („Little Women“, „Lady Bird“), von der Oscar-prämierten Kostümbildnerin Jacqueline Durran („Little Women“, „Anna Karenina“), von Visual Effects Supervisor Glen Pratt („Paddington 2“, „Die Schöne und das Biest“) und von Music Supervisor George Drakoulias („Weißes Rauschen“, „Marriage Story“), mit Musik von Oscar-Preisträger Mark Ronson und Andrew Wyatt („A Star is Born“).
Warner Bros. Pictures präsentiert eine Produktion von Heyday Films, LuckyChap Entertainment, NB/GG Pictures und Mattel: „Barbie“. Den weltweiten Vertrieb übernimmt Warner Bros. Pictures.
Verleih: Warner Bros. Pictures Germany
Hier der Teaser Trailer: