Wähler der AfD haben ein geringes Vertrauen in die Europäische Union

fahne europa schweiz eu flagge europäisch, Quelle: photosforyou, Pixabay License Freie kommerzielle Nutzung Kein Bildnachweis nötig
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INSA CONSULERE frage: Wie groß oder gering ist Ihr Vertrauen in die Europäische Union?“

Während 30 Prozent der Umfrageteilnehmer ein eher geringes Vertrauen in die Europäische Union (EU) haben, geben 29 Prozent an, dass ihr Vertrauen eher groß ist. Auffällig dabei ist allerdings, dass deutlich mehr Befragte ein sehr geringes (25 %) als ein sehr großes Vertrauen (8 %) in die EU aufweisen. Infolgedessen gibt insgesamt die absolute Mehrheit von 55 Prozent an, dass sie der EU nur wenig vertrauen, wohingegen 37 Prozent (Werte je kumuliert) ihr großes Vertrauen entgegenbringen. Fünf Prozent wissen hier keine Antwort und weitere zwei Prozent möchten dazu keine Auskunft tätigen.

Auch wenn in beiden Geschlechtergruppen jeweils absolut-mehrheitlich der Anteil derer überwiegt, welche nur wenig Vertrauen in die EU haben, geben dies weibliche Befragte häufiger als befragte Männer an (60 zu 51 %). Entsprechend geben letztere deutlich häufiger an, dass sie großes Vertrauen in die EU haben (43 zu 32 %).

Jüngere Befragte (unter 40 Jahren) haben häufiger großes Vertrauen in die EU als ältere (45 bzw. 52 zu 28 – 37 %). Diese positive Einschätzung überwiegt allerdings insgesamt nur bei den 30- bis 39-Jährigen absolut-mehrheitlich. Befragte unter 30 Jahren sind hier geteilter Ansicht (45 % groß, 46 % gering) und Befragte ab 40 Jahren haben jeweils absolut-mehrheitlich nur geringes Vertrauen in die EU (55 – 66 %).

Je höher das Haushaltsnettoeinkommen der Befragten, desto häufiger blicken sie vertrauensvoll auf die EU: Der Anteil derer, welche großes Vertrauen in die EU haben, steigt so kontinuierlich von lediglich 27 Prozent (unter 1.000 Euro) bis auf 49 Prozent (ab 4.000 Euro) an. Entsprechend umgekehrt verläuft tendenziell der Anteil derer, welche hier nur geringes Vertrauen haben (von 62 auf 47 %), sowie derer, welche hier keine Einschätzung geben können oder wollen (von 12 auf 4 %). Insgesamt sind Befragte in der obersten Einkommensgruppe gespalten in jene, welche großes Vertrauen (49 %), und jenen, welche geringes Vertrauen (47 %) in die EU aufweisen. Bei allen anderen Einkommensgruppen überwiegt jeweils der Anteil derer mit geringem Vertrauen absolut-mehrheitlich (56 – 62 %).

Auch hinsichtlich der Selbstverortung der Umfrageteilnehmer im politischen Spektrum kann – wie eingangs erwähnt – ein deutlicher Unterschied bei der Einschätzung des Vertrauens in die EU beobachtet werden: So sinkt der Anteil derer, welche der EU großes Vertrauen entgegenbringen, mit zunehmender Rechtsverortung von 55 Prozent bei den sich links verortenden Befragten bis auf lediglich 25 Prozent bei den Befragten, welche sich im politischen Spektrum rechts der Mitte einordnen. Entsprechend gegenläufig sieht dieser Trend bei den Befragten mit einem geringen Vertrauen in die EU aus (von 41 auf 73 %). Befragte der politischen Mitte (59 %) und rechts davon (73 %) artikulieren somit jeweils absolut-mehrheitlich geringes Vertrauen in die EU, wohingegen einzig Umfrageteilnehmer links der politischen Mitte mehrheitlich großes Vertrauen in die EU haben (55 %).

Wähler der AfD geben mit einer sehr großen Mehrheit an, dass sie in die Europäische Union nur geringes Vertrauen haben (87 %). Aber auch Wähler der Linkspartei äußern dies absolut-mehrheitlich (63 %). Wähler der Union sind gespalten zwischen einem geringen (49 %) und einem großen Vertrauen (47 %), wohingegen die restlichen Wählergruppen der EU jeweils absolut-mehrheitlich großes Vertrauen entgegenbringen (53 – 67 %).

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Über Hermann Binkert 350 Artikel
Hermann Binkert ist 57 Jahre alt, verheiratet und Vater von vier Kindern. Der Jurist ist Gründer und geschäftsführender Gesellschafter des Markt- und Meinungsforschungsinstituts INSA-CONSULERE. Bevor er INSA im November 2009 in Erfurt gründete, war Binkert 18 Jahre im öffentlichen Dienst, zuletzt als Staatssekretär in der Thüringer Staatskanzlei und Bevollmächtigter des Freistaats Thüringen beim Bund, tätig. Heute gehört er zu den renommiertesten Meinungsforschern Deutschlands und erhebt Umfragen für Ministerien im Bund und in den Ländern, für alle Parteien und Fraktionen, die im Bundestag und in den Landtagen vertreten sind. Wöchentlich stellt INSA die Sonntagsfrage für die Bild am Sonntag und die BILD. Das Meinungsforschungsinstitut arbeitet für viele großen Verlage, z. B. Springer, Burda, Funke, Madsack. Es führt aber auch Fokusgruppengespräche und Testkäufe durch.