Propaganda: Manipulation durch Sprache

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Es begann alles mit der seltsamen These: Mann und Frau sind ein Produkt gesellschaftlicher Entwicklung (Butler,1989). Abgesehen von der kühnen Negation menschlicher Grunderfahrungen eröffnet sie Tor und Tür für einen Markt möglicher Geschlechter – Orientierungen. Im Nachhinein betrachtet, könnte man obige Hypothese auch als den Startschuss einer Propaganda für ein Umerziehungsprogramm „Neue Geschlechterordnung“ ansehen.

Im Folgetext wird versucht, im Kontext der Propaganda, die Rolle der Gendersprache mit ihren bereits laufenden Einsatzbereichen, wie Geschlechter- und Familienpolitik zu beleuchten:

Für den Bürger ist es wichtig, die unterschwelligen Wirkmechanismen der Propaganda und deren Ziele zu erkennen. Das versetzt ihn in die Lage für seinen persönlichen Bereich, so manch politisches Ereignis als Propaganda zu erkennen und auch ein allumfassendes Ziel zu verstehen. Diktaturen haben dafür ihre „Wahrheitsministerien“, und Demokratien?

Das Neusprech

Die Sprache soll „Frau“ auch mitbenennen, so lautete der Slogan früherer feministischer Ideologie. Seit einigen Jahrzehnten haben Feministinnen dafür die Sprache mittels eines „Neusprechs“ instrumentalisiert, als Teil einer Kampagne gegen das Patriarchat und männlich konnotierter Ausdrücke Ergebnis: tausende von regional unterschiedlichen „Sprachleitfäden“ zur sogenannten „Geschlechtergerechten Sprache“ (Luise F. Pusch). Bemerkenswert ist die Produktion dieser Leitfäden: Kraft eines neuen linguistisch-orientierten Aufgabenfeldes fühlten sich die jeweiligen Gleichstellungsbeauftragtinnen berufen, die Sprachleitfäden zu erstellen, zu editieren und von oben zu „verordnen“ – und das mittels Mißbrauch der klassischen Zeichensetzung, sowie. Grammatik. Dank ihrer entsprechenden Erfahrung übernahmen sie zudem noch den Vertrieb (wie sollte es anders sein) mit dem „Marsch durch die Institutionen“, von den Unis über die öffentlichen Verwaltungen bis in die Rathäuser. Nebenbei:  ganz mutige Bürgermeister wagten es sogar, sehr zum Stirnrunzeln der Juristen, den zweifelhaften Einsatz der Gendersprache als „Amtssprache“/1/ zu verkünden.

Die Gegenwehr

Nun sollte man meinen, dass auf den einzelnen Stufen des Vertriebes sich Widerstand gegen das Verordnen künstlicher Sprachregeln sich regen würde………Na ja, in der Rückschau waren es Seiten um Seiten linguistisch geprägter Artikel in den Feuilletons der Qualitätsmedien und Fachpresse, mit dem Feindbild: die feministische Kampagne gegen das generische Maskulinum. Eine größere mediale Reichweite erzielten die vielen Aufrufe und Petitionen /2 /, mit bis zu 100 000 Unterzeichnern. Die notwendige Nacharbeit für diese Aktionen scheiterten dann an den nicht vorhandenen personeller und finanzieller Ressourcen und breitester, bundesweiter Unterstützer in den Medien.

Bleiben noch die Umfragen an die Bürger zur Gendersprache. Hinreichend bekannt sind die Umfragewerte von unterschiedlichen Instituten: Es sind überwiegend bis zu 90% der Befragten, die die Gendersprache ablehnen. Und die Berliner Politszene? Schweigen……  Hier wird eine klassische kognitive Dissonanz des Bürgers offenbar. Die hohen Ablehnungswerte sind wohl u.A. durch die Anonymität der Befragung erklärbar, denn wenig später könnte der Befragte seine Kollegen völlig ungerührt mit „Liebe Kollegen und Kolleginnen“ begrüßen….

Und die Mitbenennung der Frau? Sie hat nach jahrelanger „Anwendung“ der Gendersprache eine kaum nachweisbar bessere Gleichstellung der Frau erbracht. Im Übrigen: Die Annahme, dass mentale Bilder mit dem relevanten Genus konnotiert werden können, ist das „größte Missverständnis des Genderdiskurses“ /3/. Nach alledem bleibt die Frage offen: könnte es sein, dass der erhebliche personelle und finanzielle Ressourcen – Aufwand gegen das Gendern das Ziel die Bindung der gegnerischer Kräften diente hatte? Oder auch Zwecken gewisser Ablenkungsmanövern, zugunsten strategischer, queerpolitischer Programme? So geschah es denn auch:

Die „Schöne neue Welt“

Parallel zur drögen, administrativ – feministischen Phase machen plötzlich die  LBTQ-Gruppen  mit ihrer Forderung nach dem Genderstern (für alle Idenitäten)auf sich aufmerksam, begleitet mit einer „Charmeoffensive“ für ihre fröhliche „Schöne neue Welt“Das machte besonders Eindruck bei den künstlerisch-kreativen Gruppen der Gesellschaft. Erstaunlich ist, mit welcher Geschwindigkeit diese Gruppen an Präsenz und Aufmerksamkeit in Politik, Gesellschaft – ja sogar bei den am Erfolg orientierten Wirtschaftsunternehmen –  gewannen, und das in einer zu 95%ig binären Gesellschaft.

Geraten die Grundannahmen „Mann und Frau“ aus den Fugen? Dieser Strudel hält noch an, gesteuert von ihrer übermächtigen Propaganda gegen die Zweigeschlechtlichkeit und einer übermächtigen Metapher Bildung des transphoben Menschen – das aber sollte hier nicht weiter thematisiert werden.

Jüngste Entwicklungen deuten gar auf einen offen ausgetragenen Machtkampf zwischen den Feministinnen und den LBTQ-Gruppen hin. Hier /4/ein Fundstück: der relevante Vortrag zur Zweigeschlechtlichkeit an der Humboldt Universität (2022), der Vortrag einer erklärten Feministin(!). Da war es plötzlich:  der schon immer schwelende Widerstand des Feminismus versus der LBTQ-Gruppen.

Die neue Geschlechterordnung 

Ein Schlußstein des Gender Mainstreamings scheint die Einführung einer neuen Geschlechterordnung zu sein: Über ein ganzes Jahrzehnt haben die „diversen“ Gruppen ein Gesetzes werk zur Einführung des 3. Geschlechts erarbeitet: Die jeweiligen Begriffen aus der Normalsprache  für die Einzelgesetze waren keine „Aufreger“ im Gegensatz zu ihren Inhalten:

– Lebenspartnerschaft (für nicht heterogener Gruppe), als Vorstufe der
 Ehe für Alle, und als Krönung: die
– Einführung des dritten Geschlechts („divers“: lt. Entscheidung des Bundestages!) Die Aufteilung in Einzelgesetze (mit jahrelangen Pausen) reduzierte die Brisanz der Hauptaussage Auflösung der binären Geschlechterordnung. Auf diese Weise („Salami-Taktik“) wurde die Wandlung von der klassischen, binären Geschlechterordnung langsam hin zu einer fluiden Ordnung vollzogen: Die Revolution der Geschlechterordnung  fand seltsamerweise keine besondere bundesweite Beachtung  weder in der  öffentlichen Verwaltung, noch in der breiten Öffentlichkeit. Ihr Schweigen legt sich wie ein Mehltau über das Land. Bedenklich stimmt, dass eine rund 2% -Bundestags-Minderheit diese Entwicklung initiieren und durchsetzen konnte. Allerdings: Eine solche Minderheit vermittelt keine besonders langfristige Gültigkeit.

Die Propaganda …

… geht uns Alle an.

Bislang wurde „Propaganda“  überwiegend in einem historischen Kontext gesehen, besonders im Zusammenhang mit Ideologien und der dazu gehörigen Kriegspropaganda von Diktaturen. Zum Thema Beeinflußbarkeit der Massen/5/ nutzten Diktatoren die Erkenntnisse der frühen Soziologie und später die Erkenntnisse der frühen Psychologie bis hin zu Auswirkungen der Massenpsychose (C. G. Jung).

Eine relativ zurückhaltende zur Definition der Propaganda bietet der Duden (2005) an: Propaganda sei die Systematische Verbreitung …. politischer Ideen … mit dem Ziel, das allgemeine Bewußtsein in bestimmter Weise zu beeinflussen. Dazu Chomsky, zitiert nach Kuby/10/:
Die öffentliche Meinung wird in „demokratischen Gesellschaften manipuliert, ….. um einen Scheinkonsens herzustellen, von dem letztlich nur eine kleine Minderheit profitiert, die wirtschaftliche und politische Machtelite.“ Aus dem breiten Spektrum der Propaganda seien hier nur wenige Teilthemen behandelt:

Prinzipien: Zur Umsetzung werden überwiegend nach folgenden manipulativen Prinzipien gehandelt:
+ Verdeckte (!) Zielorientierung und deren Management
+ Fokussieren auf ein (zumeist emotional besetztes) Feindbild,
+ Gleichschaltung /6/ der Exekutive mit den Medien, das heißt Durchstellen vorformulierter
Texte an alle Medien- und Politbereiche zur effektiven Umsetzung des Propagandaziels
+ Setzen von Erkennungsmerkmalen mit hohem Wiedererkennungswert, wie Fahnen, Bilder,
Slogans usw.

Operatives: Zur Verbreitung des Feindbildes dient häufig der Einsatz von Angstkampagnen mit Initiieren einer Massenpsychose. Letztere kann auch die Verletzung der Verfassungsordnung rechtfertigen. Sinnvoll erscheint es, die Brisanz einer politischen Maßnahme in Scheibchen („Salamitaktik“) zu servieren. Chomsky nannte dies die Anwendung der „Allmählichkeit“ (endureness).

Poltische Korrektheit: Sie sollte ursprünglich das diskriminierungsfreie Verhalten gegenüber Minderheiten sicherstellen, inzwischen kann man eine Erweiterung des Begriffs feststellen: Politische Korrektheit schafft und schützt das Meinungsmonopol der Propaganda. Die ursprünglichen selbst ernannten „Moralprediger“ verwandelten sich realiter als Helfershelfer der Regierung und ihrer Sprachwächter.

Die Sprachlenkung

Die gegenwärtig feststellbare, manipulativ Sprachlenkung bedient sich überwiegend einer semantischen Klaviatur. Hier einige der häufigen Anwendungen:

+ „Kapern“/Übernahme von Normalbegriffen mit ideologisch Konnotierten Begriffen (z. B.
Erweiterung des Begriffs „Familie“ durch den Begriff „Verantwortungsgemeinschaft“ für
ALLE  familienähnlichen Gruppen),
+  Euphemismen: Schönfärben ideologisch konnotierter Begriffe: wie z.B. Regenbogen, Vielfalt,
+  Anglizismen: zur Verschleierung ideologischer Begriffe (z.B .Gender Mainstreaming, Hetero,
Normalität, toxische Männlichkeit)
+  Geplante Wiederholungen („Das Wiederholte befestigt sich so sehr in den Köpfen, daß es  schließlich,
als eine bewiesene Wahrheit angenommen wird
„, Gustave Le Bon)

Mit diesen semantischen Kunstgriffen verliert Sprache ihre Eindeutigkeit. Dagegen betont die neue Geschlechterordnung ihre Mehrdeutigkeit z.B. wie mit dem Begriff „Geschlechtervielfalt“. Was wird erreicht? Eine Wahrnehmung von einer glücksvollen Normalität /7/und damit Möglichkeiten der Orientierung, die auch geistvoll korrigiert werden kann /8/.

Erkenntnisse zum Thema Konditionierung von Individuen zeigen: Nach dem Reiz/Response Modell (J. E. Watson /9/) gelangt ein Reiz in das Gehirn (als Black Box gedacht), ein (hier: gewünschtes)  Verhalten ist die Folge. Diese mögliche „Fremdsteuerung“ durch Sprache führte Kuby /10/ zu der Aussage, dass sich die Demokratie auf diese Weise zu einem Mythos entwickeln könnte. Kelle setzt noch hinzu: “Gendersprache ist der ….scheinheilige Weg in den Abgrund“ /11/

Der Brennpunkt Familie

In der Familienpolitik sind die Wirkmechanismen der Propaganda besonders evident. Besonders Diktaturen setzen da mit ihrer Propaganda an. Insbesondere eine Propaganda, mit dem Ziel der Auflösung der Geschlechterordnung, kommt an dem Institut „Familie“ mit der Triade Vater / Mutter / Kind nicht vorbei.  Die Triade sichert Fortbestand und Stabilität der Gesellschaft. Schon seit Jahrzehnten sind allerdings zerstörerische Tendenzen hinsichtlich der Familie erkennbar (Stichwort: „Dekonstruktivismus“).
Über Allem stand der feministische Slogan „Befreiung der Frau“, dessen Hauptziel der möglichst frühe berufliche Wiedereinstieg der Mutter nach der Geburt ihres Kindes war. Das Propagandaziel Vereinbarkeit“ zwischen Beruf und Familie hatte eine räumliche Trennung der Mutter und des Kindes aus dem Familienverband zur Folge. Die Abgabe ihres Kindes in die staatliche Fremdbetreuung /12/ wurde damit zum Erfüllungsgehilfen der dekonstruktiven Kräfte, die dabei sind, die Familie aufzulösen. Eine fatale Situation, aber für manche Familien gibt es dazu keine Alternative.

Für das Kind erfolgt dann die frühe Sexualisierung in KiTa und Grundschule. Zusammen mit der schon lange geplanten Aktion „Kinder in das Grundgesetz“ zeigt sich: Die physische und damit auch die psychische Auflösung der Familie hat bereits begonnen.

Zur Vervollständigung sei die oben propagierte Vielfalt der Familie erwähnt, sie rüttelt schon lange an der Vater/Mutter/ Kind Ehe: Der Begriff „Verantwortungsgemeinschaft“ beschreibt mit einem  Sammelbegriff die Diversität der  Familien der Vielfalt. Sie öffnet u.a. Tür und Tor für die Subsidiarität aller familien-ähnlicher Ordnungen. Ob sich diese oder andere Neuordnungen durchsetzen werden, hängt u. a. davon ab, inwieweit das Zweidrittel der Vater/Mutter/Kind Familien sich gegen die weitere Verstaatlichung der Familie auflehnen wird.

Vom Humor und der Freude

Die oben beschriebenen Entwicklungen sind das Ergebnis strikter Anwendung undemokratischer Propagandaprinzipien in Gestalt der Einführung des dritten Geschlechts, der eheähnlichen Familienmodelle, sowie der Förderung einer mehrdeutigen Sprache. Nachdenklich stimmt dabei das Vernachlässigen demokratischer Grundsätze. So konnte das oberste Propagandaziel, die Auflösung der Geschlechter und der Familie, in relativ kurzer Zeit in Teilen realisiert werden. Aber:

„Dort, wo Gefahr ist, wächst das Rettende“(Hölderlin) Ideologien sind Schrittmacher der Propaganda. Sie haben kein gesetztes Ende, aber auch keinen Ewigkeitswert. Ideologien sind Schrittmacher der Propagandakampagnen. Sie haben kein gesetztes Ende, aber auch keinen Ewigkeitswert. Die Historie: Propaganda kann mit einer realitätsfernen Politik ihre Macht überdehnen und überziehen/13/, mit möglichen Folgen für einen Regimewechsel.

Ein Hoffnungsschimmer soll hier nicht unerwähnt bleiben: der Humor. Da wären die Poetry Slam Gruppen, die mit viel Freude und Humor auf ihren vielen Veranstaltungen ihre selbst verfassten Texte vortragen. Und schließlich die kritisch-humoristische Rolle der Kabarettisten, die per Beruf Wahrheiten punktgenau aussprechen, wie beispielsweise das Zitat eines bekannten Berliner Kabarettisten: „Gendern ist betreutes Sprechen“

Quellen

 /1/ https://img.welt.de/bin/Rechtsgutachten_bn-240335695.pdf

/2/ https://stop-gendersprache-jetzt.de/

/3/ https://www.welt.de/kultur/plus240874205/Gendern-Der-fundamentale-Irrtum-der-Gender-Sprachbewegung.html

/4/ https://www.emma.de/artikel/humboldt-uni-cancelt-vortrag-339641

/5/ Gustave Le Bon, Psychologie der Massen, Paris, 1895

/6/ https://ef-magazin.de/2012/12/20/3919-feminismus-von-der-gleichstellung-zur-gleichschaltung

/7/ Cora Stephan, Lob des Normalen: vom Glück des Bewährten, FinanzBuch Verlag, 2021

/8/ https://agensev.de/?s=genderfibel

/9/ https://de.wikipedia.org/wiki/Reiz-Reaktions-Modell

/10/  Gabriele Kuby, Propaganda oder der Mythos der Demokratie, Hess Verlag , 2022

/11/ Birgit Kelle, Noch normal, das läßt sich gendern, FinanzBuch Verlag 2020

/12/ https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/menschen-wirtschaft/karriere-und-kinder-vereinbarkeit-ist-eine-luege-12827054.html

/13/ Ideologie und Gesellschaft, Eugen Lemberg, 1970

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