Eröffnungsfilm und Ehrengäste des 40. FILMFEST MÜNCHEN

Eröffnungsfilm 2023: „The Persian Version“ 

PRESSEMITTEILUNG – Die 40. Geburtstagsausgabe des FILMFEST MÜNCHEN (23.06. – 01.07.2023) wird mit dem energiegeladenen, witzig-ironischen Spielfilm „The Persian Version“ von Maryam Keshavarz eröffnet. Barbara Sukowa stellt ihren neuen Film „Dalíland” vor und wird mit dem CineMerit Award ausgezeichnet. Die österreichische Regisseurin Jessica Hausner ist im Rahmen einer Retrospektive unter anderem mit ihrem neuen Spielfilm „Club Zero” vertreten. In Kooperation mit dem Museum Brandhorst widmet das FILMFEST MÜNCHEN der Künstlerin Shu Lea Cheang eine Hommage und zeigt ihre neue Produktion „UKI” als Weltpremiere.

“Vier visionäre Frauen, die nicht unterschiedlicher sein könnten, die mit ihrem Mut Traditionen brechen und die Filmbranche vorantreiben! Wir freuen uns sehr, dieses Jahr Maryam Keshavarz, Barbara Sukowa, Jessica Hausner und Shu Lea Cheang beim FILMFEST MÜNCHEN zu begrüßen.“ – Diana Iljine, Festivalleiterin 

 

Eröffnungsfilm 2023: „The Persian Version“ 

Das FILMFEST MÜNCHEN wird mit der Culture-Clash-Komödie „The Persian Version” eröffnet. Der diesjährige Auftaktfilm folgt Leila und ihren iranischen Eltern, die in den 1970er Jahren in die USA ausgewandert sind. Dabei sitzt Leila nicht nur als Scheidungskind zwischen den Stühlen, sondern versucht auch, eine identitäre Gradwanderung zwischen gegensätzlichen Kulturen zu meistern. Regisseurin Maryam Keshavarz legt mit ihrem dritten Spielfilm ein gewaltiges Tempo vor und bricht das Genre einer klassischen Komödie mit viel Ironie und ihrem Mut zu inszenatorischen Spielerein auf. Entstanden ist ein generationenübergreifendes Portrait, welches mit Humor Grenzen verschwinden lässt und in Momenten der bitteren Realität positive Ausblicke gibt. Das FILMFEST MÜNCHEN freut sich darauf, die Regisseurin sowie ihre beiden Hauptdarstellerinnen zum Opening am Freitag, den 23. Juni, in der Isarphilharmonie des HP8 zu begrüßen.
Opening-Night nur auf Einladung. „The Persian Version” wird an zwei weiteren Terminen während des Festivals gezeigt.

 

Die CineMerit-Preisträgerin 2023: Barbara Sukowa

Das FILMFEST MÜNCHEN ehrt die Schauspielerin Barbara Sukowa mit dem CineMerit Award für ihre Verdienste um die Filmkunst. Die Karriere der Charakterdarstellerin, die sich stets der Vielschichtigkeit weiblicher Figuren verschreibt, ist ein Beispiel dafür, dass es diverse Rollen und relevante Geschichten jenseits des Mainstreams gibt. Im Rahmen der Preisverleihung wird ihr neuester Film „Dalíland” gezeigt. Barbara Sukowa verkörpert Salvador Dalís Gattin Gala Éluard. Sie präsentiert die Figur Gala als eine stolze, sexuell befreite Frau, die dennoch mit ihrem Alter und ihrer seit 50 Jahren bestehenden Ehe zu kämpfen hat.

Eine Charakterdarstellerin war Barbara Sukowa schon in den Siebzigern. Nach der Schauspielausbildung stand sie bereits zehn Jahre auf der Bühne, bevor sie mit den Fassbinder-Filmen „Berlin Alexanderplatz” und „Lola” Anfang der Achtziger zum deutschen Filmstar wurde. Sukowa setzte damit den Grundstein für eine große Filmkarriere. So kann man die diesjährige Preisträgerin neben „Dalíland” auch noch in früheren Filmen bewundern. Das Filmfest zeigt Margarethe von Trottas „Rosa Luxemburg” von 1986, der Barbara Sukowa den Preis als beste Darstellerin in Cannes einbrachte. Darin spielte sie die Rolle einer historischen Figur, die Intellekt und politischen Überzeugungen ins Zentrum ihres Lebens stellte. Des Weiteren ist Sukowa in ihrer Rolle als Nina Dorn in „Wir beide” (2019) zu sehen. Das einfühlsame Drama zeigt zwei Frauen, die ihre Liebe zueinander nur im Geheimen ausleben. Als Ninas Partnerin jedoch einen Schlaganfall erleidet, scheint die Konfrontation mit der nichtsahnenden Familie unabwendbar.

 

Die Retrospektive 2023: Jessica Hausner 

Jessica Hausner zählt mit ihrem strengen Stilwillen und ihrem klugen Spiel mit Genre-Versatzstücken zu den profiliertesten Regisseur:innen Österreichs. Das FILMFEST MÜNCHEN widmet ihr dieses Jahr eine Retrospektive. Neben bereits fünf veröffentlichten Langfilmen der Regisseurin wird auch Hausners neuer Film „Club Zero”, der gerade in Cannes seine Weltpremiere feierte, als Deutschlandpremiere gezeigt. Das Psychodrama handelt von einer manipulativen Lehrerin an einem Eliteinternat, die ihre Schüler:innen auf bizarre Art und Weise in einen Kult führt. Dabei überzeugt Jessica Hausner mit ihrer ganz eigenen Bildsprache. Im Filmfest-Programm sind außerdem ihre ersten beiden Filme „Lovely Rita” (2001) und der Horrorfilm „Hotel” (2004) zu sehen, ebenso wie „Lourdes” (2009) und „Amour Fou” (2014) mit denen sie die österreichischen Grenzen hinter sich ließ. Hausners englischsprachiges Debüt „Little Joe – Glück ist ein Geschäft” (2019) zeigt Jack Finneys Sci-Fi-Roman „Invasion of the Body Snatchers” in einem neuen Gewand und hinterfragt dabei das gängige Bild von Mutterschaft.

 

Die Hommage 2023: Shu Lea Cheang

Im Rahmen der Kooperation mit dem Museum Brandhorst widmet das FILMFEST MÜNCHEN der Künstlerin Shu Lea Cheang eine Hommage. Präsentiert werden fünf Filme, die seit den 1990er Jahren entstanden sind – darunter sowohl Kurzfilme und drei Spielfilme als auch Cheangs neue Produktion „UKI” als Weltpremiere. In UKI findet sich die Sexarbeiterin und Replikantin Reiko im dystopischen Jahr 2060 wieder. Aussortiert und überflüssig geworden, versucht Reiko auf einer Mülldeponie für Elektroschrott die Kontrolle über ihren digitalen Körper zurückzugewinnen.

Cheang ist eine Vorreiterin der queeren, neuen Medienkunst und strebt auch gerne die Überwältigung ihrer Zuschauer:innen an. In ihren filmischen Werken bewegt sich die Künstlerin zwischen queerem Kino, Science-Fiction, Pornografie und vernetztem Installations- und Performance-Szenario. Dabei arbeitet Cheang mit Figuren, die Heteronormativität und gesellschaftliche Normen kritisch hinterfragen sowie Perspektiven auf befreite Sexualität öffnen. Die futuristische Cyberpunk-Ästhetik reiht sich neben Werken von Bruce LaBruce in das einzigartige Film-Programm URANIANS des Museum Brandhorst ein. Präsentiert und kuratiert wird URANIANS von der Künstlerin A.L. Steiner und beinhaltet ein Film- und Videoprogramm mit mehreren Premieren und Hommagen, die queere und weiblich gelesene Sexualität auf der Leinwand feiern, kritisieren und darstellen.

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