50 Jahre Diplomatische Beziehungen Deutschland – Israel – Kulturfestival mit Ausstellung – „Ich lebe im Osten aber mein Herz ist im Westen“ – Pasinger Fabrik – 26.03.- 12.05.2015

Zum 50. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der BRD und Israel zeigt die Pasinger Fabrik ein hochkarätiges Multi-Media-Ausstellungsprojekt in ihren Galerien 1-2-3. „I live in the East but my Heart is in the West“ lautet der Titel der Schau, an der 20 israelische Künstler aus drei Generationen beteiligt sind. Im Fokus der Schau rückt die Reflexion über das Verhältnis zu Deutschland aus den unterschiedlichen Blickwinkeln. Denn jeder der vertretenen Künstler unterhält – auf eigene Art -eine Verbindung zu Deutschland: einige wie Ruth Schloss und Arie Azene (1st Generation), Belle Shafir oder Pesi Girsch (2nd Generation) sind hier geboren und nach Israel ausgewandert; andere wie Noa Nahari (3rd Generation)oder Boaz Kaizman haben den umgekehrten Weg zurückgelegt: sie sind in Israel geboren und haben zeitweilig in Deutschland gelebt oder sich hiernieder gelassen. Andere noch wie der in Berlin lebende Michel Platnic setzen sich mit Orten und Geschehnissen in Israel auseinander, die – wie im Falle von Roni Ben Ari – mit dem eigenen Familienschicksal eng verwoben sind. Manche wie Gilad Ophir, Sergio Lerman, Norma Drimmer, Adi Levy und Eitan Pimentel haben sich wiederum mit Themen beschäftigt, die mit der deutschen Geschichte und Kultur eng verknüpft sind, wie dem in Israel – vielmehr als in Deutschland – weit verbreiteten Bauhaus-Stil oder mit den Kolonien der Deutschen Templer, einer christlichen Sekte, die für einen Modernisierungsschub im Palästina vom 19. Jahrhundert sorgte und als Vorbild für die späteren jüdischen Siedler diente. Fotos und Gemälde mit Israel-Ansichten u.a. von Rachel Heller bringen uns die Realität eines Landes näher, das – trotz eines 60 Jahre lang andauernden Konflikts – seinen großen Reiz nicht verloren hat. Zahlreich ist die Präsenz von Künstlern (meistens der 3rd Generation)– darunter manche mit deutschen Wurzeln -, die sich in jüngster Zeit in Deutschland – vor allem in Berlin – niedergelassen haben. So z.B. Dan Hirsch, der in einer Foto-Reihe den Blick eines jungen Israelis auf die heutige Wirklichkeit in Deutschland vermittelt oder Ran Shevi, der sich vom monumentalen Berlin inspirieren lässt. Vertreten sind mehrere Positionen aus Malerei, Foto, Video, Video-Animation (Roy Mordechay und Rimma Arslanov) und Skulptur (Varda Getzow). Eine eindrucksvolle Metapher vom Land Israel wirdschließlich lebendig in der Serie „Thorns“des Fotografen Eitan Vitkon, deren Familie aus Deutschland stammte.Eröffnet wird die Werkschau vom Kaiser-Antonino Dance Ensemble mit derTanzperformance „At Your Place“ der zwei namhaftenChoreografen Avi Kaiser und Sergio Antonino, die das Tanz Zentrum The Roof in Duisburg leiten, ein Atelier in dem die Bewegungskunst auf andere Kunstdisziplinen trifft und das alljährliche Festival DUISTANZ veranstaltet.
Für diesen besonderen Anlass hat der auch als Performance Artist bereits bekannte Kurator Doron Polak aus Tel Aviv eine Reihe ausgewiesener Namen aus seinem „International Artist's Museum“ zusammengeführt, mit denen er seit Jahren Kunstprojekte u.a. bei der Kunstbiennale von Venedig oder bei der Documenta in Kassel präsentiert. Er hat die Werkschau in Zusammenarbeit mit Anna Zanco-Prestel konzipiert. Die Ausstellung findet im Rahmen des von Thomas Linsmayer (Ausstellungsleitung der Pasinger Fabrik) initiierten und geleiteten Kulturfestivals MAZAL TOV! 50 JAHRE – ISRAEL-DEUTSCHLAND statt.

INFO: www.pasinger-fabrik.com

Über Autor kein 3265 Artikel
Hier finden Sie viele Texte, die unsere Redaktion für Sie ausgewählt hat. Manche Autoren genießen die Freiheit, ohne Nennung ihres eigenen Namens Debatten anzustoßen.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.