Veranlasst durch das Themenjahr Wohnen und Henry van de Veldes 160. Geburtstag im April 2023 richtete die Klassik Stiftung Weimar die Wohndiele im Haus Hohe Pappeln neu ein. Im 1908 erbauten Wohnhaus des belgischen Jugendstilkünstlers war dieser zentrale Bereich einst mit weißen Schleiflackmöbeln ausgestattet. Da die originalen Möbel verschollen sind, wurde an dieser Stelle im Museum lange Zeit eine Schlafzimmereinrichtung präsentiert. Was ästhetisch passte, blieb inhaltlich fragwürdig, da ein privates Möbel wie ein Frisiertisch nicht neben dem repräsentativen Salon gestanden hätte.
Nun ermöglichen Nachbauten einen neuen Eindruck von der über Fotografien bekannten historischen Situation. Jörg Gerber, Möbelrestaurator aus Krölpa, stellte diese nach originalen Vorlagen her. Restaurator und Polsterer Matthias Golle fertigte die Polsterarbeiten und Ole Teubner, Vergoldermeister in Otterwisch, lieferte den eindrucksvollen Bilderrahmen für die Studie zum Portrait „Maria van de Velde und ihre Töchter“. Das Ölgemälde des flämischen Neo-Impressionisten Théo van Rysselberghe befindet sich heute im Petit Palais in Genf. Mit ihren Arbeiten rundet sich die Einrichtung zum Gesamtkunstwerk: erstmalig darf im Museum angefasst und gewohnt werden.
Die Neukonzeption stellen Sabine Walter, Kustodin an der Klassik Stiftung Weimar, und Jörg Gerber, Möbelrestaurator aus Krölpa, zur Langen Nacht der Museen am 13. Mai um 18.30 Uhr und 20.30 Uhr im Haus Hohe Pappeln vor.
Haus Hohe Pappeln
Belvederer Allee 58 | 99425 Weimar
Mi-Mo (Di geschlossen) 10-18.00 Uhr
Erw. 5 EUR (erm. 4 EUR) | Schüler*innen (16-20 Jahre) 2 EUR | Kombi-Ticket Moderne 15 EUR
https://www.klassik-stiftung.de/ihr-besuch/ausstellung/das-haus-hohe-pappeln/
Quelle: PM
