Klimaschutz: 54 Prozent würden sich für günstigere Energie entscheiden

klimawandel globale erwärmung umwelt katastrophe, Quelle: TheDigitalArtist, Pixabay License Freie kommerzielle Nutzung Kein Bildnachweis nötig
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Wenn man die Haltung der Bevölkerung zu verschiedenen aktuellen Themen abfragt, zeigen sich oft Meinungsunterschiede und es gibt nicht selten klare Mehrheiten: Zum Beispiel vor die Wahl gestellt, sich zwischen mehr wirtschaftlicher Freiheit oder mehr sozialer Gerechtigkeit entscheiden zu müssen, votiert eine deutliche absolute Mehrheit von 64 Prozent der von uns Befragten für soziale Gerechtigkeit und lediglich 29 Prozent für wirtschaftliche Freiheit.

Ebenfalls eine deutliche Positionierung zeigt sich bei der Bewertung der deutsch-amerikanischen Beziehung: 55 Prozent sprechen sich im Verhältnis zwischen Deutschland und den USA für eine Annäherung aus, nur 32 Prozent plädieren für mehr Distanz.

Und auch bei den topaktuellen und stark diskutierten Themen Klimaschutz und Energie zeigt sich, dass sich 54 Prozent der Befragten, wenn sie sich zwischen mehr Klimaschutz oder günstigerer Energie entscheiden müssen, für günstigere Energie entscheiden. Für mehr Klimaschutz sprechen sich stattdessen 40 Prozent aus.

Wenn sich die Befragten hingegen zwischen Steuersenkungen und dem Abbau der Staatsschulden entscheiden müssen, sprechen sich 70 Prozent der Befragten für Steuersenkungen und lediglich 23 Prozent für den Schuldenabbau aus.

Noch deutlicher fällt die Entscheidung aus, wenn nach der Ausweitung oder Reduzierung bzw. Beendigung der Zuwanderung gefragt wird: 72 Prozent der Befragten möchten die Zuwanderung reduzieren oder ganz beenden, nur 21 Prozent möchten sie ausweiten.

Und wenn wir fragen, ob Sicherheitsmaßnahmen wie Polizeikontrollen und Videoüberwachung ausgeweitet oder reduziert werden sollten, ist eine deutliche Mehrheit von 71 Prozent für eine Ausweitung und lediglich 20 Prozent für ein Reduzieren oder Beenden.

Auch wenn die veröffentlichte Meinung die öffentliche Meinung oft stark beeinflusst, zeigen diese Zahlen doch ein öffentliches Stimmungsbild, das manchem Thema eine andere Gewichtung gibt, als man das vielen Medien entnehmen kann. Für Politik und Medien ist es aber wichtig, diese Stimmungen zu kennen und ernst zu nehmen.

Über Hermann Binkert 335 Artikel
Hermann Binkert ist 57 Jahre alt, verheiratet und Vater von vier Kindern. Der Jurist ist Gründer und geschäftsführender Gesellschafter des Markt- und Meinungsforschungsinstituts INSA-CONSULERE. Bevor er INSA im November 2009 in Erfurt gründete, war Binkert 18 Jahre im öffentlichen Dienst, zuletzt als Staatssekretär in der Thüringer Staatskanzlei und Bevollmächtigter des Freistaats Thüringen beim Bund, tätig. Heute gehört er zu den renommiertesten Meinungsforschern Deutschlands und erhebt Umfragen für Ministerien im Bund und in den Ländern, für alle Parteien und Fraktionen, die im Bundestag und in den Landtagen vertreten sind. Wöchentlich stellt INSA die Sonntagsfrage für die Bild am Sonntag und die BILD. Das Meinungsforschungsinstitut arbeitet für viele großen Verlage, z. B. Springer, Burda, Funke, Madsack. Es führt aber auch Fokusgruppengespräche und Testkäufe durch.