Weltpremiere von Lars Kraumes DER VERMESSENE MENSCH als „Berlinale Special“

Erstmals erzählt ein Kinofilm von den deutschen Kolonialverbrechen in Namibia

Der Vermessene Mensch. Bildquelle: Studiocanal

Pressemitteilung – Lars Kraumes DER VERMESSENE MENSCH feiert seine Weltpremiere in der Sektion „Berlinale Special“ im Rahmen der Internationalen Filmfestspiele Berlin. Nach „Das schweigende Klassenzimmer“ und „Der Staat gegen Fritz Bauer“ widmet sich Regisseur Lars Kraume in seinem aktuellen Film erneut der deutschen Geschichte – diesmal einem nahezu unbeleuchteten, aber hochaktuellen Kapitel: Den Kolonialverbrechen, die Deutschland zur Jahrhundertwende im heutigen Namibia begangen hat.

 

„Wie aktuell die koloniale Vergangenheit Deutschlands ist, sieht man an den jüngsten Debatten um Raubkunst, Restitution und die Diskussionen um ethnologische Sammlungen wie das Humboldtforum in Berlin. Meine letzten Filme haben sich immer mit deutscher Geschichte befasst und über die deutsche Kolonialzeit wurde bis heute einfach sehr wenig erzählt“,  so Regisseur Lars Kraume. Produzent Thomas Kufus ergänzt: „Wir freuen uns sehr, dass die Berlinale dem politischen Thema nun mit DER VERMESSENE MENSCH ein großes, internationales Forum gibt.“

Als erster Kinofilm handelt DER VERMESSENE MENSCH vom Genozid, den die „Deutsche Schutztruppe“ zwischen 1904 und 1908 in der Kolonie „Deutsch-Südwestafrika“ begangen hat. Der Film ist nach Lars Kraumes Drehbuch entstanden und erzählt von einem jungen Berliner Ethnologen, der zum Zeugen dieses Völkermords an den Ovaherero und Nama wird – und dabei auch die eigenen moralischen Grenzen übertritt.

In der Hauptrolle spielt Leonard Scheicher („Das schweigende Klassenzimmer“, „Das Boot“) neben dem namibischen Star und selbst Herero, Girley Charlene Jazama („The White Line“) sowie Peter Simonischek („Toni Erdmann“).

DER VERMESSENE MENSCH – Buch & Regie: Lars Kraume, mit: Leonard Scheicher, Girley Charlene Jazama, Peter Simonischek u.v.a.

KINOSTART: 23. MÄRZ 2023 IM VERLEIH VON STUDIOCANAL

Zum Inhalt des Films:

Berlin, Ende des 19. Jahrhunderts: Alexander Hoffmann (Leonard Scheicher) ist ein ehrgeiziger Ethnologie-Doktorand an der Friedrich-Wilhelms-Universität. Als im Zuge der „Deutschen Kolonial-Ausstellung” eine Delegation von Herero und Nama aus der Kolonie „Deutsch-Südwestafrika“ nach Berlin reist, lernt Hoffmann die Dolmetscherin der Gruppe, Kezia Kambazembi (Girley Charlene Jazama), kennen. Hoffmann entwickelt ein intensives Interesse an den Herero und Nama – und widerspricht nach den Begegnungen und Gesprächen mit ihnen der gängigen evolutionistischen Rassentheorie. Nachdem der Aufstand der Herero und Nama in der Kolonie niedergeschlagen wird und die Kolonialherren einen blutigen Vernichtungskrieg beginnen, reist Hoffmann im Schutz der kaiserlichen Armee durch das Land und sammelt für das Berliner Völkerkundemuseum zurückgelassene Artefakte und Kunstgegenstände. In Wahrheit sucht er jedoch weiter nach Beweisen für seine These – und nach Kezia. Vor Ort erlebt Hoffmann mit, wie deutsche Soldaten mit unmenschlicher Härte den Vernichtungsbefehl ausführen. Doch auch der Ethnologe überschreitet zunehmend moralische Grenzen, als er einwilligt, seinem Berliner Professor (Peter Simonischek) Schädel und Skelette von toten Herero zum Zwecke der Forschung zu schicken…

DER VERMESSENE MENSCH ist nach „Der Staat gegen Fritz Bauer“ und „Die Neue Zeit“ eine weitere Produktion von zero one film mit dem Autor und Regisseur Lars Kraume, diesmal in Ko-Produktion mit STUDIOCANAL, ZDF/ARTE, Akzente Film-& Fernsehproduktion und Wunderwerk. Gefördert wird der Film durch das Medienboard Berlin-Brandenburg, die Film- und Medienstiftung NRW, die Moin Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Filmförderungsanstalt und den Deutschen Filmförderfonds.

 

Hier gehts zum Trailer:

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