Beim Sport stören sie nicht, sie gehen fast nie zu Bruch und beim Ausgehen kann man sie kaum verlieren: Kontaktlinsen haben im Vergleich zur Brille einige Vorteile. Vor allem im Winter – denn anders als Brillengläser beschlagen die unsichtbaren Sehhilfen wegen ihrer Nähe zum Auge bei schnell wechselnden Temperaturen nicht. Trotz dieses Vorzugs sollten Kontaktlinsenträger in der kalten Jahreszeit einiges beachten, um wie gewohnt den Durchblick zu behalten.
Krankheit bis Heizungsluft: Diese Probleme stellen sich im Winter für Kontaktlinsenträger
Egal, ob sommerliche Hitze oder winterliche Kälte: Beide Jahreszeiten stellen hohe Anforderungen an das menschliche Auge. Kontaktlinsenträger können davon ein Lied singen. Damit sie die Sommerhitze entspannt überstehen, müssen sie die Linsen beispielsweise häufiger reinigen. Ansonsten drohen Infektionen, weil Keime bei Hitze ein leichteres Spiel haben. Alternativ dazu entscheidet man sich im Sommer für Linsen, die nur einmal getragen werden und dadurch eher keimfrei bleiben – sogenannte Tageslinsen. Anders als in den Sommermonaten ist im Winter trockene Heizungsluft das Hauptproblem. Davon abgesehen werden die meisten Menschen im Winter öfter krank. Auch Erkältungen und Grippe sind Herausforderungen für Kontaktlinsenträger. Wann verzichtet man in den Wintermonaten lieber auf die Linsen und worauf kommt es beim Tragen unsichtbarer Sehhilfen in der kalten Jahreszeit sonst noch an?
1. Trockene Augen: Nachbenetzen ist im Winter Pflicht
Draußen herrscht klirrende Kälte. Ob man mit dem Auto unterwegs ist oder zuhause bleibt: Ohne warme Heizungsluft kommt man an eisigen Wintertagen nicht aus. Kontaktlinsen neigen bei diesen Bedingungen zu trockenen Augen. Die Bindehaut rötet sich und ein kratziges Fremdkörpergefühl tritt auf. Mit den richtigen Linsen für den Winter muss das nicht sein. Einige Kontaktlinsen haben eine integrierte Nachbenetzung. Alternativ dazu hat man im Winter am besten immer Nachbenetzungstropfen dabei, wenn man das Haus verlässt. Schon beim ersten Jucken sollte man damit nachtropfen. Reiben sollten Kontaktlinsenträger juckende Augen übrigens nicht. Die Linsen können sonst im Auge verrutschen und die Hornhaut verletzen.
2. Erkältungen & Co: Lieber eine Brille tragen
Im Winter haben Viren leichteres Spiel, denn durch die Kälte ist der Körper ohnehin gestresst. Das Immunsystem ist dadurch weniger wehrhaft. Ansprechpartner für gutes Sehen wissen, dass man bei fiebrigen Infektionen lieber auf Kontaktlinsen verzichtet und stattdessen zur Brille greift. Denn je mehr Viren und Bakterien sich im Körper tummeln, desto eher können sie sich auch auf dem Linsenmaterial festsetzen. In diesem Fall drohen unangenehme Entzündungen.
3. Eingefrorenes Pflegemittel: Beim Auftauen behutsam vorgehen
Wenn man Kontaktlinsenpflegemittel über Nacht im Auto vergisst, können die Produkte gefrieren. Auch lange in Lieferfahrzeugen liegengebliebene Mittel können gefroren sein, wenn sie den Kunden erreichen. Wegwerfen muss man solche Pflegeprodukte nicht. Wer sie bei Zimmertemperatur langsam auftaut, kann sie bedenkenlos verwenden. Mit starker Hitze sollten sie beim Enteisen allerdings nicht in Kontakt geraten. Werden sie beispielsweise in der Mikrowelle oder auf der Heizung aufgetaut, beeinträchtigt dies die antibakterielle Wirkung.
4. Wintersonne: Kontaktlinsen mit UV-Schutz tragen
Was ist wohl schöner als ein winterlicher Sonnentag? Obwohl Sonne im Winter gute Laune macht, hat sie ihre Tücken. Denn Schnee und Eis reflektieren ihre Strahlen. Dadurch steigt die UV-Belastung. Am höchsten liegt der Wert in Höhenlagen. Zum Ski- und Snowboardfahren ist man dort gerade in der kalten Jahreszeit relativ oft. Ohne UV-Schutz schadet das den Augen. Eine Lösung sind in diesem Fall Kontaktlinsen mit integrierter UV-Schutzfunktion. Ein zusätzlicher Blendschutz ist bei Schnee und Eis ebenfalls sinnvoll. Alternativ dazu kann man über normalen Kontaktlinsen eine Sonnenbrille tragen.
5. Winterlicher Saunagang: Können Kontaktlinsen schmelzen?
Wenn es draußen friert, bricht für viele die Zeit der Wellness und Saunagänge an. Mit einer Brille in die Sauna zu gehen, ist keine gute Idee. Denn die Gläser beschlagen und das Gestell kann sich durch die Hitze außerdem verziehen. Auch vor Kontaktlinsen schrecken einige zurück, wenn sie saunieren. Meist aus Angst, die Linsen könnten in den Augen schmelzen. Begründet sind Befürchtungen wie diese nicht. Unabhängig von der Umgebungstemperatur behalten Kontaktlinsen im Auge die eigene Körpertemperatur. Den Schmelzpunkt erreichen sie daher auch bei starker Hitze nicht. Ungerechtfertigt ist übrigens auch das Gerücht, dass Kontaktlinsen bei extremer Kälte auf die Augen auffrieren. Wie in der Sauna behalten die Linsen auch bei Minustemperaturen die Körpertemperatur.
Abschluss-Tipp zu Kontaktlinsen im Winter
Wegen der hohen Belastung in der kalten Jahreszeit schonen Kontaktlinsenträger im Winter am besten ihre Augen. Digitaler Sehstress sollte in den Wintermonaten beispielsweise so weit wie möglich vermieden werden. Davon abgesehen brauchen die Augen speziell jetzt essenzielle Nährstoffe. Je vitaminreicher die Kost, desto besser.