Ilona Koglin mit Julia Kommerell: Das Dragon Dreaming Playbook. Als Team die Welt verändern: Aus guten Ideen erfolgreiche Projekte machen, Vahlen, München 2022, ISBN: 978-3-8006-6585-3, 34,90 EURO (D)
Dragon Dreaming wurde von John Croft und seiner verstorbenen Frau Vivienne H. Elanta an der Gaia Foundation in Australien entwickelt. Dragon Dreaming ist von Einsichten der Chaos- und Komplexitätstheorie, der Systemtheorie und uralten Weisheiten der Aborigines inspiriert. Die Anwendung will Aspekte wieder verbinden, die kulturgeschichtlich getrennt wurden: Unsere linke und rechte Gehirnhälfte, Logik und Intuition, das Individuum und die Umwelt, das Denken und Tun, Arbeit und Spiel. Dragon Dreaming setzt auf Kooperation und die Kraft der Gemeinschaft.
Es fördert die kollektive Intelligenz, co-kreative Führungskompetenzen, Emanzipation und Gleichberechtigung, Kreativität, Intuition und die spielerische Freude an der gemeinsamen Verantwortung – und führt so zu neuen resilienten und kollaborativen Arbeitsweisen.
Das Dragon Dreaming Playbook ist das Praxishandbuch, um Projekte bewusst und nachhaltig umzusetzen. :
Träumen: Entwickle die Vision, Ziele und Intention, die alle mitnehmen und begeistern. Es enthält auch Inspirationen zum Weiterdenken.
Planen: Finde kreativ, kollektiv und dynamisch den richtigen Weg vom Traum zum Ziel. Schritt-für-Schritt-Anleitungen veranschaulichen dies.
Handeln: Verwirkliche dein Projekt nachhaltig, gemeinschaftlich und selbstorganisiert. Hier werden Tipps für die Praxis gegeben.
Feiern: Erschaffe eine wertschätzende Feedback- und Lernkultur im Team. Dort gibt es auch Projektbeispiele von Facilitator*innen aus aller Welt.
Das Playbook und die Kapitel sind nach diesen vier Projektphasen aufgebaut. Die Reihenfolge der Inhalte entspricht grob einem üblichen Projektablauf
Jedes Dragon-Dreaming-Projekt beruht auf drei Prinzipien: Erstens der Dienst an der Erde (Naturschutz), zweitens persönliches Wachstum (Lernen, Mut gewinnen, die eigene Komfortzone verlassen und Selbstwirksamkeit erfahren) und drittens Gemeinschaftsbildung (Vertrauen, Wertschätzung und gegenseitige Unterstützung im Team), was auch die eigene Weiterentwicklung stärkt.
Im Anhang finden sich noch ein kurzes Nachwort, die Quellen und ein Glossar inklusive Namen, Projekten und allen Anleitungen.
Dieses Playbook enthält einen guten und spannenden Ansatz, der undogmatisch, autonom und mit wenig organisatorischen Aufwand und finanziellem Polster umzusetzen ist. Jeder kann Subjekt der Veränderung sein, dieses Credo ist zu begrüßen.
In diesem Buch finden sich über 50 Methoden, wie sich selbstorganisierte Projekte planen und umsetzen lassen. Es gibt jede Menge Best Practices-Beispiele, Motivationsideen und hilfreiche Tools, jedoch wird wenig über häufig auftretende Hemmnisse und Probleme und deren Lösungsmöglichkeiten berichtet.
Vielleicht ist das Ziel etwas hoch gegriffen, die Welt zu verändern; wie im Kleinen grundlegende Veränderungen zu erzielen sind, die dann zusammen ein Großes ergeben, trifft es eher.