Naturwissenschaft des Geistes – Teil 8 – Bewusstsein

Abstract Haben nur Menschen ein Bewusstsein? Wann und wie entsteht es? Was sind die Voraussetzungen dafür? Was kann uns bewusst werden? Wer denkt in uns? Wer sendet die richtigen Befehle an die Muskulatur, wenn wir uns bewegen und wer sorgt dafür, dass sie dort auch korrekt ausgeführt werden?Wer weiß in unseren Zellen, was die Informationen auf der DNA bedeuten und welche Programme damit auszuführen sind? Diese Fragen werden im Folgenden auf Basis der Informationsverarbeitung und ihrer Mechanismen aus naturwissenschaftlicher Sicht beantwortet.

1. Einführung
Sobald wir über etwas nachdenken, tun wir dies bewusst. Diese Erkenntnis packte Descartes wie folgt in seinen berühmten Satz: „Ich denke, also bin ich.“ Doch was sind überhaupt die Voraussetzungen dafür, dass wir denken können? Wenn wir sie kennen, dann verstehen wir auch, warum uns etwas bewusst sein kann.
Bewusstsein und Unterbewusstsein sind Begriffe, die rein physikalisch betrachtet mit der Verarbeitung von Sinnesinformationen zu tun haben.
Wenn ein Mensch das Bewusstsein verliert, dann ist sein Geist nicht mehr in der Lage, seine Arbeit auszuführen. Dann kann er weder die Sinnesinformationen, die ihm seine Sinnesorgane liefern, noch diejenigen, die er in seinem Gedächtnis abgespeichert hatte, verarbeiten. Damit ist er dann auch nicht mehr in der Lage zu denken. Erst wenn er sein Bewusstsein wiedererlangt, beginnt sein Geist wieder zu arbeiten und es wird ihm dabei bewusst, was um ihn herum geschieht und in welchem körperlichen und geistigen Zustand er sich befindet. Die Grundvoraussetzung für jeden Denkprozess und damit für die Entstehung eines Bewusstseins sind deshalb sowohl aktuelle Informationen, als auch solche, die im Gedächtnis abgespeichert wurden.
Wenn wir von Informationen sprechen, dann denken wir primär an Bild- oder Sprachinformationen, da wir sie vor allen mit unseren modernen elektronischen Systemen wie z.B. mit unseren Computern und mobilen Telefonen sowie bei Funk und Fernsehen technisch beherrschen. Wir beziehen uns damit auf die Informationstechnologie, die es erst seit etwa sechs Jahrzehnten gibt. Mit ihr wurde es möglich, Botschaften, Befehle, Nachrichten, Auskünfte, Hinweise usw. auch physikalisch-technisch zu verpacken und zu versenden. Man spricht dann von Informationen, die man in einer technischen Schrift als Datensätze in ja und nein-Folgen oder in on und off-Zuständen verpackt hat.
Auch unser denkender Geist arbeitet mit optischen und akustischen Informationen, die ihm unsere Augen und Ohren liefern. Dies geschieht nicht unerwartet in ähnlicher Weise wie in unseren technischen Systemen. Mit unseren Sinnesinformationen gehen wir täglich um, deshalb sind sie uns auch bewusst und wir wissen ganz genau, was sie bedeuten. Neben den in unserem Gedächtnis abgespeicherten Informationen, auf die wir aktiv beim Denken zurückgreifen und sie so benutzen, wie wir es gerade wollen, gibt es auch andere Informationen, die Erbinformationen, die unsere Körperzellen mit einem biochemischen Mechanismus absolut vollautomatisch verarbeiten. Sie sind im Zellkern auf der DNA seit Jahrmillionen molekular abgespeichert und werden bei den chemischen Prozessen in der Zelle genutzt. Da wir die Erbinformationen nicht wahrnehmen können, sind sie uns auch nicht bewusst. Sie unterscheiden sich sowohl in ihrer Art als auch in ihrer Verarbeitung grundsätzlich von den in den Neuronen des Gehirns abgespeicherten Informationen, die durch elektrische Signale von den Sinnesorganen zustande kommen und die in der Lage sind, elektrische Signale auszusenden. Deshalb stehen uns molekular abgespeicherte genetische Informationen weder bewusst noch unterbewusst zur Verfügung.
Beim Denken können wir nur auf die Informationen zurückgreifen, die uns laufend aktuell über unsere Sinnesorgane geliefert oder die bereits in den Neuronen unseres Gehirns abgespeichert wurden. Nur diese Informationen können uns bewusst werden.
Die genetischen Informationen, mit denen die Zellen unseres Körpers vollautomatisch arbeiten, können uns grundsätzlich nicht bewusst werden. Sie stehen deshalb auch nicht latent für unser Unterbewusstsein zur Verfügung.

2. Der Geist der Menschen und der Geist der Tiere.
Wenn wir von unserem Geist sprechen, dann beziehen wir uns auf den unsichtbaren Akteur in unserem Kopf, den wir als unser geistiges Ich kennen, mit dem wir, wenn wir nachdenken, intern mit uns sprechen und argumentieren. Er liefert uns unser Wissen, unsere Erfahrungen und unsere Erinnerungen. Mit ihm denken, rechnen, träumen und planen wir usw. Unser Geist ist unser geistiger Akteur, der mit dem umgeht, was wir in der Vergangenheit geistig an Informationen aller Art verarbeitet haben. Nur was er in unserem Gedächtnis abgespeichert hat, kann er wissen. Nur dies und nichts anderes ist deshalb aus unserem Gedächtnis abrufbar. Denn nur was er weiß, kann uns bewusst werden.
Der Geist des Menschen, der die Informationen der Sinnesorgane verarbeitet, arbeitet in allen Menschen auf absolut dieselbe Art und Weise. Es ist derselbe Geist in allen Menschen, der in ihnen mit denselben Mechanismen denkt. Was die geistige Leistungsfähigkeit der Menschen unterscheidet, ist primär durch die Informationen vorgegeben, die die Menschen zu Wissen und Erfahrungen verarbeitet haben, d.h. durch die Qualität der abgespeicherten Datensätze.
Die Basis unseres Bewusstseins ist unser Wissen. Es ist das Ergebnis der Arbeit unseres persönlichen Geistes, der in uns als erwachsenem Menschen vorzugsweise in unserer Sprache und mit den empfangenen Bildern arbeitet. Er hat unsere Sinnesinformationen so verarbeitet, dass uns bewusst ist, wer wir sind, was in unserem Umfeld geschieht und was in der Vergangenheit geschehen ist. Was in unseren menschlichen Gehirnen geschieht, geschieht auch ohne Sprachinformationen in den Gehirnen der Tiere. Auch sie entwickeln einen Geist, der sie zumindest in Bildern denken lässt und der ihnen auf diese Weise ebenfalls ein gewisses Bewusstsein verschafft.

3. Wie entwickelt sich das Bewusstsein von Mensch und Tier?
Als erwachsene Menschen erinnern wir uns nicht mehr daran, wie wir zu denken gelernt hatten und wann wir das erste Mal unser Bewusstsein erlangt hatten. Weil wir nicht wissen, was gleich nach unserer Geburt in uns geschah, sind wir leicht geneigt, zu denken, dass wir damals noch nicht denken konnten und deshalb auch noch kein Bewusstsein hatten. Aber war das wirklich so? Da wir uns daran nicht mehr erinnern können, müssen wir unsere Überlegungen an dem orientieren, was wir aus Beobachtungen von Babys und Kleinkindern kennen.
Hunger, Durst, Wärme oder Kälte, Unwohlsein oder Schmerzen verspüren alle Lebewesen. Daran gibt es keinen Zweifel. Dazu brauchen sie nicht einmal Sinnesorgane. Bei diesen Empfindungen handelt es sich um Botschaften = Informationen aus den Körperzellen des jeweiligen Lebewesens, die für das Lebewesen eine lebenserhaltende Bedeutung haben und die deshalb auch evolutionär eine wichtige Rolle spielen. Nur die Lebewesen, die diese Botschaften richtig nutzen, haben auch gelernt, darauf richtig zu reagieren, um damit gewisse Bedürfnisse zu stillen oder um größere Probleme zu vermeiden. Zum Erkennen und Lösen des Problems müssen die Informationen kreativ verarbeitet werden. Beispielsweise lernt das Baby u.a. durch trial and error, die Brustwarze der Mutter als Lösung des Problems zu finden und später die Milchflasche richtig zu greifen und an den Mund zu führen. Es lernt ferner, sich richtig zu bewegen und Problemen, die Schmerzen verursachen, aus dem Weg zu gehen. Es weiß also schon lange, ehe es sprechen kann, also auch ohne Sprache und Bilder, was es machen muss, um Erfolg zu haben. So beginnt denken und Bewusstsein.
Ähnlich wie Babys wissen auch Jungtiere, was ihnen guttut und wo sie ihren Durst stillen können. Bei ihnen befindet sich die Qualität des Bewusstseins natürlich noch auf dem niedrigsten Niveau, da sie ja auch erst anfangen, mit ihren Sinnesorganen Informationen aufzunehmen, deren Bedeutung sie erst nach und nach erlernen. Das Bewusstsein entwickelt sich im Lauf der Zeit in dem Maß immer weiter, in dem sie weitere Informationen aufnehmen und verarbeiten. Letzteres erledigt in ihnen ein urtümlicher vererbter Geist, der von dem Augenblick an, in dem sich im Embryo Nervenzellen zum Signaltransport ausbilden, mit seiner Arbeit genetisch vorprogrammiert beginnt. Dieser Automatismus muss so sein, weil auch schon in einfachen Vielzellern die Kommunikation zwischen den Zellen funktionieren muss, um eine sinnvolle Arbeitsteilung sicherzustellen.

4. Wer leistet die geistige Arbeit in Mensch und Tier?
Ohne dass es ihnen bewusst wird, arbeitet der Geist von Mensch und Tier, der ihnen im Lauf der Zeit ein immer besseres Bewusstsein verschafft, mit einem vererbten Geist aus Urzeiten, den wir deshalb Urgeist nennen. Er verarbeitet die elektrischen Signale, die er über die Nervenzellen erhält, in Mensch und Tier vorprogrammiert seit den ersten Vielzellern vollautomatisch von Anfang an. Während sich im Embryo die Sinnesorgane und das Nervensystem entwickeln, beginnt dieser Geist seine Arbeit in einer Sprache und einem ionischen Mechanismus, der uns nicht bewusst wird. Dies ist in allen Lebewesen so, sonst könnten sie sich nicht bewegen und bei Gefahr richtig reagieren, sie würden ihre Muttertiere nicht kennen und ihr Nest nicht mehr finden usw. Schlicht, sie würden nicht so funktionieren, wie wir sie kennen.
Was uns Menschen nur bewusst ist, ist dass unser denkender Geist in der Sprache und in den Bildern, die wir hören und sehen und den Erfahrungen aus unseren weiteren Sinnen arbeitet. Dass die eigentliche geistige Arbeit in einer elektrischen Signalsprache evolutionären Ursprungs von einem geerbten Urgeist erledigt wird, kann uns nicht bewusst sein, weil wir davon nichts bemerken.
Der Geist der Tiere arbeitet mit denselben ionischen Mechanismus wie der Geist der Menschen. Tiere können zwar nicht in einer Sprache denken, aber sie wissen, was ihnen guttut, was ihnen schmeckt und wo sie zuhause sind.Der Geist von Mensch und Tier, der ihnen in Bild und Ton ihr Bewusstsein liefert, baut auf Sinnesinformationen verschiedenster Art auf, die ihnen ein und derselbe vererbte Urgeist so verarbeitet, dass das Lebewesen über den Zustand seiner Außenwelt und dem Zustand seines Körpers vollautomatisch Bescheid weiß. Er erhält diese Informationen ununterbrochen von seinen Sinnen und inneren Sensoren, er verarbeitet sie ununterbrochen und er entnimmt sie je nach Bedarf auch seinem Gedächtnis, in dem er sie in der Vergangenheit abgespeichert hat.
Die Begriffe Bewusstsein und Unterbewusstsein beziehen sich strikt und ausschließlich auf Sinnesinformationen, die Mensch und Tier nur durch die interne Verarbeitung mit Hilfe des Urgeistes bewusst werden können. Sie können sie auch nur in den Bildern und der Sprache, die wir gesehen oder gehört haben, verstehen, weil nur dies direkt der Realität unserer Außenwelt entspricht und weil wir auch diese Bilder malen und diese Sprache sprechen können.
Auf den Vorgang der Abspeicherung und der Erinnerung haben wir keinen direkten Einfluss, d.h. es bleibt uns verborgen, wie unser Urgeist die Informationen in unseren Gehirnzellen mit seiner eigenen elektrischen (ionischen) Signalsprache und seiner eigenen Schrift abspeichert. Wir können diese Prozesse nur indirekt willentlich unterstützen. Wenn wir dies tun, dann bedeutet dies, dass wir durch einen Denkprozess das Geschehen verstanden haben und ihm eine gewisse Bedeutung beimessen oder dass wir erkannt haben, dass es für uns wichtig ist. Dann ist es für uns Wissen geworden, das wir nicht so schnell vergessen.

5. Informationsverarbeitung in Mensch und Tier
Damit Lebewesen entstehen und so funktionieren können, wie wir es von ihnen gewohnt sind, müssen für die verschiedenen Prozesse, die in ihnen ablaufen, Informationen zur Verfügung stehen, mit denen sie entsprechend umgesetzt und gesteuert werden können. Dies gilt nicht nur innerhalb jeder einzelnen Zelle, sondern auch innerhalb des Gesamtsystems der Zellen, die gemeinsam arbeitsteilig fein abgestimmt verschiedene Aufgaben wahrnehmen und harmonisch zusammenwirken müssen. Damit ein Lebewesen aus einem befruchteten Ei entstehen kann, sind zahlreiche Aktionen erforderlich, die richtig gesteuert werden müssen. Dafür müssen den dafür in den Zellen verantwortlichen unsichtbaren Akteuren die richtigen Informationen zum Aufbau und zur Funktion des Lebewesens zur Verfügung gestellt werden. Heute wissen wir, dass es sich dabei um genetisch abgespeicherte Informationen handelt, die von Anfang an, also mit Beginn des Lebens bereits in der Urzelle vorhanden waren und die auch in allen später daraus entstandenen Zellen vorhanden sind.
Informationen machen nur dann Sinn, wenn sie genutzt werden. So wie unser Geist die in unseren Neuronen abgespeicherten Informationen nutzt, so nutzt auch ein genetischer Geist die auf der DNA abgespeicherten genetischen Informationen. Dieser genetische Geist, der mit genetisch abgespeicherten Informationen physikalisch-chemisch (also ganz anders als unser denkender Geist) arbeitet, sorgt von Anbeginn des Lebens in Einzellern u.a. dafür, dass die genetischen Informationen so verarbeitet werden, dass sich die Zelle richtig ernährt und dass bei der Zellteilung absolut identische Zellen aufgebaut werden.
Mit der Entwicklung eines zentralen Nervensystems in den ersten Vielzellern und der Verarbeitung von elektrischen (ionischen) Signalen, die über die Nervenbahnen geleitet werden, mussten zusätzlich zu den chemisch abgespeicherten Informationen elektrische Informationen ähnlich wie es in Computern geschieht, verarbeitet werden. Dies führte bei allen höher entwickelten Tieren zu den Sinnesinformationen, die von den Sinnesorganen geliefert bzw. produziert werden. Ein weiteres an die Nervenzentrale angekoppeltes Nervensystem, das ebenfalls mit elektrischen Signalen arbeitet, ist das vegetative Nervensystem. Über die Nerven dieses Systems laufen Informationen von den Organen zum Nervenzentrum und umgekehrt vom Nervenzentrum zu den Organen und Muskeln.
Art und Inhalt der Informationen, die über das vegetative Nervensystem zum Nervenzentrum kommuniziert werden, beziehen sich auf den Zustand und die Funktion der jeweiligen Körperteile. Als Reaktion darauf werden über dieselben Nerven Befehle erteilt, die z.B. dafür sorgen, dass ein Muskel bewegt oder gewisse Körperteile stärker durchblutet werden. Für den Umgang mit diesen elektrischen Informationen und Befehlen ist der bereits besprochene Urgeist zuständig.
Der Urgeist ist die pauschale Bezeichnung für den geistigen Akteur, der in allen Lebewesen mit einem zentralen Nervensystem mit elektrischen Signalen umgeht und mit ihnen unsere Organe und unsere Muskulatur steuert. Wie er dies macht, wird uns nicht bewusst. Wir müssen es auch nicht wissen, um Denken, um uns bewegen oder um unsere Nahrung verdauen zu können.
Die Art und die Struktur sowie die Erzeugungund Verarbeitung der elektrischen Signale, mit denen der Urgeist die Informationen über die Nervenbahnen leitet, entzieht sich sowohl unserem Bewusstsein als auch unserem Unterbewusstsein. Für unseren Geist sind nur die Informationen wichtig, die der Urgeist in den Neuronen unseres Gehirns ohne unser Zutun automatisch abspeichert. Dort stehen sie uns in unserem Unterbewusstsein zur Verfügung und können von uns je nach Qualität und Bedeutung bewusst abgerufen werden.

6. Wie funktioniert die Zusammenarbeit des Urgeists mit unserem bewussten Geist?
Es ist nichts Besonderes, dass der Urgeist in unserem Nervensystem in einer anderen Sprache und mit elektrischen bzw. ionischen Signalen arbeitet. Genauso arbeitet auch unserer Computer, dem wir in unserer Sprache Informationen eingeben, damit er für uns eine Aufgabe erledigt, die er in seiner eigenen Sprache verarbeitet und uns das Ergebnis in unserer Sprache wieder mitteilt.
Informationen werden für den jeweils zuständigen Empfänger der Botschaft in die jeweils notwendige Sprache übersetzt, genauso wie es in technischen Systemen geschieht. Auch in ihnen erfolgt die Verarbeitung intern in einer anderen Sprache und mit elektrischen Signalen. Dies bedeutet, dass die Schallsignale und optischen Signale der Außenwelt für die Verarbeitung in den Geräten in eine andere technische oder biologische Sprache ohne Informationsverlust übersetzt werden müssen. Dies erfolgt sowohl technisch als auch biologisch in mehreren Schritten.
Mit unseren Augen und unseren Ohren empfangen wir optische und akustische Signale mit den Informationen aus unserem Umfeld, ähnlich wie es eine Fernsehkamera und ein Mikrophon macht. Sie wandeln Lichtsignale und Schallwellen, die in verschiedenen räumlichen und zeitlichen Mustern auf uns bzw. die technischen Systeme eindringen, in die entsprechenden elektrischen Signale um. Das heißt, sie übersetzen die Information, die sie empfangen, in eine andere Sprache und schicken sie mit einem anderen Mechanismus über die Nerven bzw. über Leiterbahnen an eine Zentrale, in der die Signale weiterverarbeitet werden. In technischen Systemen ist es ein technischer Geist und in unserem Gehirn ist es der Urgeist, der sie dort versteht, da sie in seiner Sprache abgefasst sind.
Da der menschliche denkende, planende und träumende Geist nur mit Bildern arbeiten kann, die der Realität seiner Außenwelt entsprechen, übersetzt ihm auch der Urgeist, was er elektrisch empfangen und verarbeitet hat, unmittelbar und ohne Zeitverlust wieder in die Bilder, die der Außenwelt entsprechen. Das muss so sein, da wir die Außenwelt im Umgang mit den Bildern von ihr (z.B. bei unseren Bewegungen im Raum) erfahren.Schließlich wird auch die Außenwelt des Menschen als Bild in seinem Augeninneren auf der Netzhaut abgebildet, wie auch das Bild, das eine Kamera macht.
Für die Sprache gilt Ähnliches. Der menschliche Geist denkt in seinem Kopf natürlich in der Sprache, die er hört und die er auch selbst mit seinen Stimmbändern artikulieren kann. Auch dies entspricht direkt dem, was in seiner Außenwelt geschieht, weil nur das allein für die Konversation mit anderen Menschen wichtig ist.
Was im Innern von technischen Systemen geschieht, also wie Bilder und Töne in der Fernsehkamera in einer elektrischen Signalsprache verarbeitet werden, in unseren Fernsehapparat gelangen und dort wieder in einer elektrischen Signalsprache in Bilder und Töne umgewandelt werden, müssen wir nicht wissen. Es ist den Experten bekannt, aber es interessiert nicht. Hauptsache es funktioniert. Ähnlich verhält es sich in Mensch und Tier. Sie müssen die optischen und akustischen Signale der Außenwelt verstehen, aber nicht die Sprache der elektrischen Signale, die über ihre Nerven laufen und im Gehirn verarbeitet werden. Dies erledigt intern in Mensch und Tier der Urgeist vollautomatisch.

7. Bewusstsein
Bewusstsein kommt von bewusst sein, das heißt, sich einer Sache oder Situation bewusst sein, z.B. einen Vorgang, eine Bedrohung, eine Person, ein Lebewesen oder einen Gegenstand und ihre jeweilige Bedeutung zu kennen. Um etwas zu erkennen, müssen wir es zuvor schon einmal gesehen, gehört oder gefühlt haben und ihr Bedeutung oder ihre Konsequenzen verstanden haben. Also mussten zuvor schon Informationen bereitgestellt und in uns in einem Lernprozess verarbeitet worden sein.
Wenn wir etwas erkannt haben, dann haben wir uns an eine Sache, eine Person oder einen Vorgang unterbewusst, also vollautomatisch ohne eigenes Zutun erinnert. Dies ist die unterste Stufe des Bewusstseins. Ein aktiver Denkprozess setzt erst dann ein, wenn mit dem Erkennen eine Gefahr oder eine andere Notwendigkeit des Handelns verbunden ist. Erst dann werden die Zusammenhänge mit ähnlichen Informationen der Vergangenheit und ihre Auswirkungen aktiv denkend einbezogen und auf diese Weise die Qualität des Bewusstseins erhöht.
Ist dir bewusst, was diese Aussage oder dieser Vorgang bedeutet?, fragen wir, wenn wir wissen wollen, ob unser Gesprächspartner aktiv bei der Sache war oder nur passiv Informationen aufnahm.Wenn wir einen Vorgang bewusst wahrnehmen, dann haben wir Informationen aufgenommen, die wir geistig so weiter verarbeitet haben, dass sie für uns eine Bedeutung erlangt oder einen Sinn ergeben haben. Die Informationen haben wir dann nicht nur aufgenommen, sondern auch dazu genutzt, um daraus zu lernen, was z. B.gut oder weniger gut für uns ist. Das optisch wahrgenommene Geschehen oder das akustisch wahrgenommene Gespräch hat dann in uns zu einem Lernprozess geführt. Lernprozesse sind deshalb eine Folge des bewussten Aufnehmens und Verarbeitens von Informationen. Sie führen in der Summe zu unserem Wissen und unsere Erfahrungen über uns, unsere Umgebung, unserer Gesellschaft, unserer Technik, unserer Wirtschaft usw., das wir jederzeit aus unserem Gedächtnis abrufen können.
Die Qualität des Bewusstseins wird durch aktive Denkprozesse bei der Verarbeitung von Informationen, die wir über unsere Sinnesorgane empfangen haben, erhöht.
Mit der Sprache haben wir Menschen im Gegensatz zu den Tieren auch die Möglichkeit, durch Kommunikation mit den Menschen unseres natürlichen Umfeldes zusätzliche Informationen zu erhalten und damit Wissen und Erfahrungen, die die Menschheit in der Vergangenheit angesammelt hat, in unser Bewusstsein einfließen zu lassen. Uns ist deshalb wesentlich mehr bewusst, als den Tieren, denen nur eigene Erlebnisse und eigene Erfahrungen bewusst sein können.
Bewusstsein entsteht damit durch einen geistigen Prozess, bei dem Sinnesinformationen so verarbeitet werden, dass ihre Bedeutung im Zusammenhang mit abgespeicherten Informationen erkannt wird.

7. Bewusstsein und Unterbewusstsein
Es gibt keine klare Grenze zwischen dem Unterbewusstsein und dem Bewusstsein, sondern einen fließenden Übergang. In beiden Fällen handelt es sich um das Ergebnis der Verarbeitung von Informationen, die in den Neuronen unseres Gehirns mehr oder weniger gut abgespeichert wurden.
Unsere Sinnesorgane sind, wenn wir wach sind, ununterbrochen aktiv und liefern viel mehr Informationen, als wir verarbeiten können. Der automatisch in uns arbeitende Urgeist empfängt sie ohne unser aktives Zutun und speichert sie ab. Die meisten von diesen Informationen gehen aber wieder verloren, da sie nicht weiter benötigt werden. Nur was eine gewisse Bedeutung für unser Leben erlangt, wird fester in der Erinnerung eingebunden und bildet einen gewissen Grad des Bewusstseins. Ist es sofort abrufbar, bzw. weiß man sofort Bescheid, dann ist es ein Bestandteil des Bewusstseins. Je länger es dauert, bis man sich wieder daran erinnert, desto tiefer ist es im Unterbewusstsein abgespeichert.
Erfahrungsgemäß beschäftigen wir uns geistig nur mit Dingen, die uns interessieren. Dies ist alles, was neu erscheint und eine Bedeutung erkennen lässt. Das unterscheidet uns kaum von den Tieren. Wie sie reagieren wir sehr selektiv auf das, was wir sehen oder hören. Nur was sich bewegt, erregt in der Regel unsere Aufmerksamkeit, und nicht alles, was gesprochen wird, interessiert uns, deshalb dringen viele Informationen in uns ein, deren Bedeutung von uns nicht erkannt wird.
Viele Verhaltensmuster unserer Umwelt dringen in unser Unterbewusstsein ein, ohne dass wir uns bewusst damit beschäftigen. Wir lernen durch Beobachten der Natur und ihrer Gegebenheiten. Was in der Natur wie und in welchem Zusammenhang abläuft, lernen wir, da es sich ständig wiederholt, sozusagen ganz von selbst, weil es unser Urgeist ohne unser Zutun in unserem Gedächtnis abspeichert. Dies gilt für uns vor allem nach der Geburt. Als Baby können wir noch kein ausgeprägtes Bewusstsein haben, da wir das Denken noch nicht erlernt haben. Und so kommt es, dass wir uns an unsere Zeit als Baby und an unsere frühe Kindheit nicht erinnern können. Alles was in dieser Zeit geschah, verarbeitete in uns unser Urgeist vollautomatisch und nutzte es vorwiegend dazu, dass wir unseren eigenen Körper beherrschten, unser familiäres Umfeld kennenlernten und unsere Sprache verstehen und sprechen lernten. Dies erforderte unsere volle Aufmerksamkeit und ließ uns alles andere als unwichtig erscheinen. In dem Maß, in dem wir lernten mit den Informationen umzugehen, die uns unser Körper und unser Umfeld liefern, lernten wir auch zu denken und so entwickelte sich auch unser Bewusstsein.

8. Bewusstsein bei Mensch und Tier
Bewusstsein ist also das Ergebnis eines aktiven Denkprozesses. Dies bedeutet nicht nur sich körperlich und geistigsowie sein Umfeld wahrzunehmen, sondern auch zu erkennen, was es ist und die Bedeutung des wahrgenommenen Geschehens einzuschätzen. Das Bewusstsein löst immer eine Handlung aus. Dies kann sowohl ein bewusste geistige Aktion als auch eine bewusste körperliche Aktion oder beides sein. Zu den geistigen Aktionen zählen kreative Denkprozesse aller Art, Entscheidungen zum weiteren Vorgehen usw. Zu den körperlichen Aktionen zählen Bewegungen aller Art. In der Regel sind es wohlüberlegte geistige und körperliche Aktionen. Voraussetzung dazu ist ein gewisses Maß an Wissen und Erfahrungen, die in den Denkprozess einfließen, welcher nur im Menschen im internen stillen Gespräch in unserer Muttersprache abläuft. All dies geschieht im Gegensatz zu den Tieren beim Menschen auf hohem geistigem Niveau, denn nur der Mensch kann in seiner Sprache denken. Bei Tieren steht das Denken auf der Basis bildhafter Erinnerungen an Verhaltensmuster, die sie beobachtet hatten, im Vordergrund. Sie haben keine eigene Sprache, aber sie haben ein Gehör und sie wissen, wie sie bestimmte Laute einzuschätzen haben.
Unsere Sinnesorgane nehmen aus unserem Umfeld Informationen auf, die unser Geist in unserem Gehirn verarbeitet und uns mit ihnen bewusst macht, was wir sehen, was wir hören, was wir fühlen, was wir schmecken und riechen, was heiß oder kalt ist, sich angenehm anfühlt und welche Erfahrungen sich damit verbinden. Auch unser Körper meldet uns, ob wir uns wohl oder unwohl fühlen, ob wir Hunger oder Durst haben oder andere Bedürfnisse haben.Doch damit stehen wir nicht allein. All dies wird auch den Tieren bewusst. Auch ihnen wird mit denselben Sinnesorganen sowohl ihr Körper als auch ihr Umfeld bewusst. Auch sie erkennen schnell, was ihnen guttut und welche Gefahren im Umfeld auf sie lauern. Auch sie lernen sich den Umständen entsprechend richtig zu verhalten.

9. Qualia
Das Verständnis der Qualia und ihrer Entstehung stellt eines der zentralen Probleme der Philosophie des Geistes dar, die sich mit dem Geist des Menschen und seinen mentalen Zuständen und Prozessen befasst. Damit ist die Qualia auch automatisch ein Thema der Naturwissenschaft des Geistes.
Ausgangspunkt der Qualia sind Sinnesinformationen, die in Mensch und Tier etwas bewirken. Sie lösen einen geistigen Prozess aus, der dafür verantwortlich ist, dass sie dabei etwas empfinden, was für jede Sinnesinformation einen anderen Erlebnisgehalt hat.
Neben den fünf bekannten Sinnen (sehen, hören, schmecken, riechen, tasten) wirken auf uns noch weitere äußere Einflüsse, wie Wärme und Kälte, die Empfindungen (Wohlbehangen oder Unwohlsein) auslösen. Auch innere Abläufe, werden von uns registriert, die meist durch Botenstoffe ausgelöst werden. Sie sind allerdings eine Folge der primären fünf Sinneseindrücke. Wir empfinden Anspannung oder Stress, wenn wir unter Druck stehen. Wir empfinden Erregung bei bestimmten Sinneseindrücken, unser Herz schlägt höher, bei bestimmten Anlässen usw. Wir sind schwach, wenn wir krank sind, unsere Glieder oder Muskeln schmerzen, wenn sie zu stark beansprucht werden usw.
Was wir empfinden, wird durch Informationen ausgelöst, die uns die Sensoren unseres Körpers liefern und die in uns wie in einem Computer vorprogrammiert von unserem Urgeist vollautomatisch verarbeitet werden.
Dies funktioniert bei hochentwickelten Tieren grundsätzlich genauso wie im Menschen. Schließlich haben wir uns evolutionär aus ihnen entwickelt. Aus diesem Grund haben sie mehr oder weniger dieselben Sinnesorgane, die ihren Gehirnen dieselben Informationen senden und die dort von demselben Urgeist genauso verarbeitet werden wie in unserem Gehirn und in ihnen dieselben Empfindungen auslösen, wie es bei uns geschieht.
Qualia werden als subjektive Erlebnisgehalte von mentalen Vorgängen definiert. Es geht damit um das Erleben (das Quale), das uns unser Geist auf Sinneseindrücke vermittelt.
„Die Vorgänge im Gehirn können nicht verständlich machen, warum sie mit einem entsprechenden Erlebnisgehalt ablaufen“, behaupten die Philosophen und fragen: „Warum gehen viele Prozesse im Gehirn ohne einen Funken Bewusstsein vonstatten? Warum erleben wir überhaupt etwas, wenn bestimmte neuronale Prozesse im Gehirn ablaufen? Warum erleben wir das, was geistig in unserem Hirn abläuft, in einer Weise, dass wir Bilder sehen Töne und Geräusche hören, Geschmack, Geruch, Schmerz … empfinden?“
Die Antwort darauf wurde bereits mit dem Wissen über die Mechanismen der Informationsverarbeitung gegeben, die den Philosophen der Vergangenheit nicht bekannt sein konnten. Sie lautet: Der Urgeist übersetzt das Ergebnis seiner automatisch ablaufenden Informationsverarbeitung wie alle technischen Geräte für unseren denkenden (planenden, überlegenden, träumenden …) Geist in die Bilder und die Sprache, die wir verstehen. Was wir schmecken und riechen, gibt uns wichtige Hinweise auf das, was wir essen können und was verdorben ist. Schmerz weist darauf hin, was wir vermeiden müssen. Was wie riecht, ist eine Frage der Chemie und der Rezeptoren, die Menschen und Tiere haben. Dieselben Rezeptoren verursachen dieselben Erlebnisgehalte.
Ferner argumentieren Philosophen: Wenn man sich die Finger verbrennt, werden Reize zum Gehirn geleitet, dort verarbeitet und schließlich wird ein Verhalten produziert. Nichts aber macht es zwingend, dass dabei ein Schmerzerlebnis entsteht.“
Der letzte Satz dieser Aussage ist absolut unhaltbar. Wenn der Erlebnisgehalt bei einer Verletzung positiv wäre, würde es dazu führen, dass sich die Spezies selbst zerfleischt.
Je intensiver das negative Erlebnis, desto besser für die evolutionäre Entwicklung. Und Schmerz hat auch dementsprechend den negativsten Erlebnisgehalt, den wir kennen. Die Nerven als Leiterbahnen für Informationen und die Nerven des Körperteils, das verletzt wird, melden diese Verletzung nachdrücklich an die Zentrale, nicht nur damit eine muskuläre Reaktion ausgelöst wird, sondern auch, damit das Geschehen mit Sicherheit registriert wird, um einen Lernprozess zu ermöglichen, damit zukünftige Verletzungen vermieden werden können. Der evolutionär notwendige Lernprozess macht es damit zwingend, dass ein Schmerzerlebnis entsteht.
Das Schmerzerlebnis bei mechanischen, chemischen und thermischen Verletzungen ist eine intelligente Erfindung der Natur, die es dem Geist von Mensch und Tier ermöglicht, wie beim Hören und Sehen aus der empfangenen Nachricht zu lernen. Er lernt damit seine bewussten Handlungen zukünftig so auszuführen, dass keine Schmerzen entstehen.
Da dies nicht direkt der philosophischen Lehrmeinung entspricht, sollte es noch einmal in anderen Worten erläutert werden:
In der Haut befinden sich die Enden der Nervenzellen. Es sind Sinnesorgane wie unsere Augen und Ohren. Wie Letztere unserem Nervenzentrum Informationen in Bildern, die wir sehen bzw. in Tönen, die wir hören, senden, so senden uns die Nervenenden Informationen zu dem, was wir fühlen. Schmerzen sind unangenehm und müssen es auch sein, damit ein bestimmter Zweck erfüllt wird, nämlich dass sie in Zukunft vermieden werden. Sie informieren uns darüber, dass etwas beschädigt wird, wenn wir in einen Dorn greifen oder eine heiße Herdplatte berühren. Zwei Dinge werden dabei in unserem Gehirn von unserem Geist automatisch ausgelöst, erstens eine sofortige mechanische Reaktion, die spontan ohne weitere Überlegungen erfolgt und zweitens wird das Ereignis, wie es zu dem Schmerz kam, geistig weiterverarbeitet und abgespeichert. Dies führt zu einem Lerneffekt und man erinnert sich in einem ähnlichen Zusammenhang rechtzeitig daran und ist dann in der Lage, den Schmerz zu vermeiden. Schmerzen zeigen grundsätzlich an, dass eine Funktion gestört ist. Weitere Beispiele sind dazu: Bauchschmerzen, rheumatische Schmerzen, Bewegungsschmerzen, Schmerzen durch eingeklemmte Nerven usw. Das Schmerzerlebnis, so unangenehm es auch ist, ist wichtig, damit man weitere körperliche Beschädigungen vorausschauend vermeidet.
Umgekehrt gilt, dass alles, was evolutionär für die Erhaltung der Spezies wichtig ist, ein gutes Gefühl erzeugt. Alles was einen sehr positiven Erlebnisgehalt hat, sorgt dafür, dass man es immer wieder erleben möchte. Beispiele dazu sind: Liebe und Sex, Wärme, Nahrung, die schmeckt, süße Früchte …

10. Fazit
Die von der Philosophie des Geistes bearbeiteten verschiedenen Aspekte des Bewusstseins als (1) belebt sein, als (2) wach sein, (3) als phänomenales Bewusstsein, (4) als gedankliches Bewusstsein, (5) als Bewusstsein des Selbst und seiner mentalen Zustände und (6) als Individualitätsbewusstsein, können naturwissenschaftlich auf Basis der Informationsverarbeitung und ihrer Mechanismen verstanden werden. Letztere erfolgt durch einen seit Urzeiten arbeitenden, vererbten Urgeist, der die elektrisch über die Nervenbahnen übermittelten Sinnesinformationen weiterverarbeitet, chemisch abspeichert und mit ihnen die interne Denkarbeit unseres bewussten Geistes erledigt, ähnlich wie die Informationsverarbeitung in technischen Systemen erfolgt. Wir erleben die Arbeit, die er für uns durchführt, in den wahrgenommenen Bildern und in der erlernten Sprache, mit der wir uns auch mit unseren Mitmenschen verständigen. So wie die Informationen, die auf uns über die Sinnesorgane einfließen, automatisch in die interne Sprache des Urgeistes übersetzt werden, so wird auch seine Arbeit beim Denken automatisch in die vertraute Sprache und in die vertrauten Bilder unseres denkenden Geistes zurückübersetzt. Der Lernprozess des automatischen Übersetzens ist Teil des Lernprozesses des Sehens und Hörens, der unmittelbar mit den ersten Sinneswahrnehmungen einsetzt.
Unterschiedliche Farben, Gerüche und Geschmäcker führen entsprechend den unterschiedlichen molekularen optischen und chemischen Rezeptoren in Auge, Nase und Mund nach ihrer geistigen Verarbeitung auch zu unterschiedlichen Erlebnisgehalten, wie es auch sein muss, da ja auch ihre Ursache extrem unterschiedlicher Natur ist. Auch Hunger, Durst, Wärme, Kälte und Verletzungen haben sehr unterschiedliche Erlebnisgehalte, die den Menschen auch ohne Sprache eindeutige Informationen darüber liefern, was sie meiden müssen und was sie brauchen, damit sie sich wohl fühlen. Qualität und Intensität des Erlebnisgehalts einer Information führen automatisch zu einem Lernprozess, der die Qualität des Bewusstseins steigert. Der Schmerz bei Verletzungen hat sich evolutionär durch seinen extrem negativen Erlebnisgehalt bewährt. Er ist besonders wichtig, da er dafür sorgt, dass ihn Mensch und Tier meiden und dadurch einem frühzeitigen Tod entgehen.

Schlussbemerkungen

Mit diesem Beitrag wurde ebenso wie in allen anderen Teilen 1 bis 7 zur Naturwissenschaft des Geistes gezeigt, wie wichtig der Begriff der Information und Informationsverarbeitung zum Verständnis des menschlichen Geistes und seiner Arbeit ist.
Eine Zusammenarbeit mit Philosophen, Neurologen, Hirnforschern, Kognitionswissenschaftlern und Psychologen wird angestrebt. Kritik, Anregungen, Kommentare und Ergänzungen sind im Anschluss an diesen Beitrag aber auch direkt unter Hans.Sixl at t-online.de jederzeit erwünscht.
Alle Beiträge des Autors zur Naturwissenschaft des Geistes wurden in tabularasa publiziert.
Naturwissenschaft des Geistes – Definitionen, tabularasa No 88 (06/2013)
Naturwissenschaft des Geistes – Historisches, tabularasa No 85 (03/2013)
Naturwissenschaft des Geistes – Teil 1 – Der Geist als unsichtbarer Akteur, tabularasa No 83 (1/2013)
Naturwissenschaft des Geistes – Teil 2 – Der Geist, der Informationen verarbeitet, tabularasa No 83 (1/2013)
Naturwissenschaft des Geistes – Teil 3 – Ursprung des Willens, tabularasa No 85 (03/2013)
Naturwissenschaft des Geistes – Teil 4 – Technischer Geist, tabularasa No 86 (04/2013)
Naturwissenschaft des Geistes – Teil 5 – Körper und Geist, tabularasa No 87 (05/2013)
Naturwissenschaft des Geistes – Teil 6 – Leben, tabularasa No 87 (05/2013)
Naturwissenschaft des Geistes – Teil 7 – Seele, tabularasa No 89(07/2013)

Über Hans Sixl 52 Artikel
Dr. Hans Laurenz Sixl, Jahrgang 1941, arbeitete als Professor für Physik an den Universitäten Stuttgart und Frankfurt und als Visiting Professor in Durham (UK) und Tokyo (J). Von 1986 bis 2001 war er Forschungsdirektor in der Chemischen Industrie und Vorstandsmitglied der deutschen Physikalischen Gesellschaft. Seine Arbeitsgebiete waren Spektroskopie und Materialforschung. Er hat die Molekularen Elektronik in Deutschland begründet und lehrte an der Universität Frankfurt.

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