Wohnungsmarkt 2022: Mieter weiter unter Druck

Der Wohnungsmarkt stellt Mieter in 2022 weiter vor große Herausforderungen aufgrund steigender Mietpreise und Nebenkosten.

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Letztes Jahr wurde noch viel darüber spekuliert, wie sich der Wohnungsmarkt im Jahr 2022 weiter entwickelt. Heute sind die Anzeichen bereits etwas klarer und der Trend scheint auch in 2022 nicht abzunehmen, sondern stellt Mieter auf dem Wohnungsmarkt noch weiter unter Druck. Das hat einige Gründe, die dieser Artikel noch mal im Detail von allen Seiten beleuchtet. Aber nicht nur aufgrund der Gaskrise müssen sich Mieter in Zukunft womöglich noch viel wärmer anziehen.

Deswegen kann es unter bestimmten Umständen sogar Sinn machen, eine neue Wohnung zu beziehen, um langfristig Kosten zu sparen. Wenn ein Umzug also generell in Frage kommt, bietet sich ein zuverlässiges Immobilienportal als erste Anlaufstelle am besten an. Ein gutes Beispiel, um nach günstigen Wohnungen in der Umgebung zu suchen, ist Rentola. Dort finden sich sehr schnell viele preiswerte Alternativen, mit denen man erfolgreich den steigenden Mietpreisen entgegentreten kann. Zudem hat man anschließend mehr Budget, das sich für die höheren Nebenkosten zurückzulegen lässt.

Immobilien- und Mietpreise ziehen auch in 2022 weiter an

Auch wenn einige Quellen bereits eine Immobilienblase in Deutschland herbeireden, sind die Immobilienpreise in 2022 weiter stark angezogen. Alleine im ersten Quartal stiegen sie um 12% und für das zweite Quartal erwartet man ebenfalls einen Anstieg. Das ist noch mal deutlich mehr gegenüber den Werten aus dem Vorjahr und zeigt, dass der Druck auf dem Wohnungsmarkt in 2022 auch weiterhin hoch bleibt.

Steigende Immobilienpreise bedeuten am Ende auch höhere Mieten, weil Vermieter den Preisanstieg an die Mieter weitergeben müssen. Folglich zogen auch die Mietpreise im ersten Quartal 2022 weiter an, so zumindest laut einer Studie von Statista. Eine Entspannung ist kurzfristig nicht in Sicht, könnte aber aufgrund steigender Zinsen mittel- bis langfristig durchaus eintreffen. Denn höhere Zinsen führen zu einer geringeren Nachfrage bei Kauf-Immobilien, die schon heute zu beobachten ist.

Jedoch gibt es eine wichtige Voraussetzung, damit sich die Lage auf dem Wohnungsmarkt ein wenig beruhigen kann. Der Neubau und das Angebot neuer Immobilien dürfen nicht ins Stocken geraten. Mit Hinblick auf die unsichere Wirtschaftslage in 2022 und 2023 kann es aber hierbei sehr wohl zu Einschränkungen kommen. Der Wohnungsmarkt könnte deswegen für Mieter in 2022 und darüber hinaus weiterhin sehr angespannt bleiben.

Nebenkosten als wesentlicher Treiber der Wohnkosten

Ein weiterer Faktor, der Mieter noch mehr belastet als steigende Mietpreise, sind die explodierenden Nebenkosten. In Deutschland hört man oft den neuen Begriff ‚Gaskrise‘, der durch die Verknappung der Gaslieferungen aus Russland entstanden ist. Das war Russlands Reaktion auf die Sanktionen durch die EU. Folglich sind die Preise für Gas, aber auch Öl und Energie im Schnitt gegenüber dem Vorjahr stark angestiegen.

Laut dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft haben sich die Gaspreise in 2022 bereits mehr als verdoppelt. Lagen sie im Schnitt im Jahr 2021 noch bei 6,47 Cent pro kWh, stiegen sie dieses Jahr auf astronomische 13,26 Cent pro kWh. Eine Abkühlung ist derzeit nicht in Sicht, auch weil die Lage in der Ukraine nach wie vor sehr instabil ist. Zudem möchte Russland besonders Deutschland unter Druck setzen, um die zweite Gaspipeline Nord Stream 2 in Betrieb nehmen zu können.

Die Folgen könnten insbesondere für Mieter dramatisch sein. Denn während Vermieter und Besitzer von steigenden Mietpreisen nur teilweise betroffen sind, müssen Mieter auf dem Wohnungsmarkt in 2022 gleich eine Doppelbelastung fürchten. Sie tragen die höheren Mietpreise sowie die explodierenden Energie- und damit Nebenkosten im vollen Umfang.

Neue Gesetze in 2022 beeinflussen den Wohnungsmarkt für Mieter und Vermieter

Es gibt auch einige neue Gesetze in 2022, die sich auf die Lage der Mieter auswirken. Am 1. Juli trat das neue Gesetz zum Mietspiegel in Kraft, das Mieter vor unbegründeten Mieterhöhungen besser schützen soll. Der Mietspiegel dient als das wichtigste Instrument zur Ermittlung der ortsüblichen Vergleichsmiete, nach dem sich die Vermieter richten müssen.

Dank neuer Auskunftspflichten soll der Mietspiegel aktueller und transparenter als je zuvor sein, sie gelten jedoch zunächst nur für Gemeinden ab 50,000 Einwohnern. Ab dem 1. Januar 2023 soll das neue Gesetz dann auch bundesweit für alle gelten. Ein neuer sogenannter qualifizierter Mietspiegel, der aufwendiger zu erstellen ist, muss erst ab 2024 bereitstehen. Ob das neue Gesetz zum Mietspiegel die Lage auf dem Wohnungsmarkt für Mieter entspannen kann, bleibt abzuwarten.

Zudem entfällt seit dem 1. Juli 2022 die EEG-Umlage bei Strom, die sich derzeit im Schnitt auf 4,43 Cent pro kWh beläuft. Das sollte theoretisch zu niedrigeren Strompreisen führen, jedoch stehen auf der anderen Seite starke Anstiege bei den Beschaffungspreisen. Deswegen sollte man nicht mit sinkenden Strompreisen rechnen, der monatliche Abschlag bleibt zunächst sowieso erst mal auf gleichem Niveau.

Fazit: Der Wohnungsmarkt bleibt für Mieter in 2022 angespannt und ungemütlich

Der Wohnungsmarkt bleibt auch im Jahr 2022 weiter angespannt und unter hohem Druck. Das bedeutet für Mieter, sie sollten mit steigenden Mietpreisen und Nebenkosten planen. Denn sowohl die politische als auch die wirtschaftliche Lage ist in Europa derzeit sehr instabil. Niemand kann derzeit eine Prognose treffen, wie sich das internationale Umfeld in Zukunft weiter entwickelt.

Neue Gesetze und Änderungen zum Mietspiegel und der EEG-Umlage sind dagegen nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Sie reichen nicht, um den Anstieg bei den Wohnkosten und die Inflation abzufedern. Vielmehr bedeutet es, sich mittel- bis langfristig mit der neuen Situation abzufinden und Ausgaben zu reduzieren sowie Geld für die nächste Nebenkostenabrechnung beiseite zu legen.

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