Wohlbefinden der Deutschen leidet unter Krieg in der Ukraine

flagge ukraine krieg frieden soldat land karte, Quelle: ELG21, Pixabay License Freie kommerzielle Nutzung Kein Bildnachweis nötig

Die aktuelle Frühjahrs-Welle des Nationalen WohlstandsIndex für Deutschland (NAWI-D) zeigt einen spürbaren Rückgang des subjektiv empfundenen Wohlbefindens in der bundesdeutschen Bevölkerung. Während Ende 2021 noch 54 Prozent der erwachsenen Bevölkerung ab 14 Jahren den eigenen Wohlstand als sehr hoch einstufte, sind es aktuell nur noch 48 Prozent.

Hans-Peter Drews, der Leiter des NAWI-D bei Ipsos dazu: „In der Corona-Zeit haben wir zwar keinen dramatischen, aber doch einen Rückgang des Wohlstandes gemessen. Ende 2021 stuften die Deutschen ihren Wohlstand aber fast wieder auf dem Vor-Corona-Niveau ein. Da sich die Corona-Lage in der letzten Zeit eher entspannt als verschlimmert hat, ist zu vermuten, dass die Stimmung in Deutschland aktuell aufgrund des Ukraine-Krieges schlechter geworden ist.“

Deutsche mit vielen Wohlstandsfaktoren deutlich unzufriedener

Für die Deutschen bestimmen viele verschiedene Einflussgrößen den eigenen Wohlstand. Neben ökonomischen Aspekten wie Einkommenssicherheit oder die Möglichkeit, sich Konsumwünsche erfüllen zu können, sind es auch gesellschaftliche Aspekte (wie die Möglichkeit einer freien Meinungsäußerung oder ein friedvolles Leben mit den Mitmenschen), persönliche Aspekte (wie Gesundheit oder gute eigene soziale Kontakte) und auch ökologische Aspekte. Die Deutschen sind mit allen Faktoren, die sie selbst als wichtig für ihren Wohlstand sehen, deutlich weniger zufrieden als noch Ende 2021.

Hinter diesen vier aggregierten Wohlstandsdimensionen stehen insgesamt 30 einzelne Faktoren, die die Deutschen mit dem eigenen Wohlstand verbinden. Ein Blick in diese Details zeigt, dass sich beispielsweise deutlich weniger Menschen in Deutschland sehr gesund fühlen, sehr glücklich sind, keine finanziellen Sorgen haben oder in Frieden mit ihren Mitmenschen leben.

Für Hans-Peter Drews von Ipsos stehen diese Entwicklungen für ein allgemeines Stimmungstief. Kaum hat sich die Corona-Pandemie abgeschwächt, werden die Menschen mit einer neuen Krise konfrontiert. Und auch bei ihr lässt sich nicht abschätzen, wie sich der Konflikt entwickeln wird.

Gen Z erneut Krisenverlierer

Wie schon zu Beginn der Corona-Pandemie zeigen auch die aktuellen Zahlen des NAWI-D, dass der Rückgang des Wohlbefindens bei der Generation Z (definiert als 14-23-Jährige) insgesamt gesehen, und auch bei fast allen 30 Wohlstandsfaktoren, am stärksten ist.

Extrem sind die Rückgänge innerhalb der Generation Z vor allem bei der Zufriedenheit mit sehr persönlichen Aspekten wie Glück, Gesundheit und dem engen sozialen Umfeld. Mit den ökonomischen Faktoren sind die Jüngeren seit jeher unzufriedener. Sie sind in der Regel noch in der Ausbildung oder am Anfang des Berufslebens und verfügen somit aktuell noch nicht über ein hohes Einkommen und die berufliche Entwicklung ist unsicher. Bemerkenswert ist aber, dass der ökonomische Wohlstand der Gen Z in der aktuellen Situation noch einen weiteren, spürbaren Dämpfer erhalten hat.

Image

Steckbrief NAWI-D

Im Frühjahr 2012 konzipierte Ipsos gemeinsam mit Zukunftsforscher Prof. Dr. Opaschowski ein neues Wohlstandsbarometer als Basis für einen umfassenden Nationalen WohlstandsIndex für Deutschland (NAWI-D), das seitdem kontinuierlich quartalsweise erhoben wird.

Methode: Ipsos Capibus Computer Assisted Personal Interviewing im Haushalt des Befragten. Random route – Zufallsauswahl der Haushalte und Personen

Stichprobe: 2.000 Personen ab 14 Jahren je Erhebungswelle.

Grundgesamtheit: Deutschsprechende Bevölkerung in Privathaushalten.

Feldzeit (Ergebnisse für diese Presse-Info): 11.-19.04.2022 und 22.11.–13.12.2021 .

Für die Erhebungen zum Wohlstandsbarometer greift Ipsos auf seinen eigenen bundesweiten Stab an Interviewern zurück, der erfahren in der Durchführung sozialwissenschaftlicher Studien mit anspruchsvollen Designs ist. Die Datenerhebung erfolgt mittels persönlicher Interviews in den Zielhaushalten im Rahmen von wöchentlichen CAPI-Mehrthemenumfragen.

Ipsos

Ipsos ist die Nummer 3 weltweit in der Marktforschungsbranche mit mehr als 18.000 Mitarbeitenden und starker Präsenz in 90 Ländern.

Unsere Forschungsexperten, Analysten und Wissenschaftler verfügen über das breite Know-how von Multi-Spezialisten, das tiefe Insights in Handlungen, Meinungen und Motivationen von Bürgern, Konsumenten, Patienten, Käufern oder Mitarbeitenden ermöglicht. Wir haben die große Bandbreite unserer Lösungsansätze in 18 Service Lines zusammengefasst und unterstützen damit über 5.000 Kunden weltweit.

1975 in Paris gegründet, wird Ipsos bis heute von Forschern geführt. In Deutschland sind wir mit ca. 600 Mitarbeitenden an fünf Standorten präsent: Hamburg, Berlin, Frankfurt, Nürnberg und München.

Ipsos ist seit dem 1. Juli 1999 an der Euronext in Paris notiert. Das Unternehmen ist Teil des SBF 120 und des Mid-60 Index und hat Anspruch auf den Deferred Settlement Service (SRD).
ISIN code FR0000073298, Reuters ISOS.PA, Bloomberg IPS:FP

www.ipsos.de | www.ipsos.com

Über Autor kein 3263 Artikel
Hier finden Sie viele Texte, die unsere Redaktion für Sie ausgewählt hat. Manche Autoren genießen die Freiheit, ohne Nennung ihres eigenen Namens Debatten anzustoßen.