Ein wahrlich geheimnisvolle Symbiose bindet hier Mensch an Tier. Ein spektakulärer Geheimauftrag, nämlich „die Dinge der Menschen zu ordnen“, – ein quasi weitergedachter Lear („das Geheimnis der Dinge auf sich nehmen“) – lässt das lyrische Ich dieses an Apercus und klugen Partikeln reichen Gedichtbandes und seine Hundedame, Miss Suki, auf zwei Kontinenten einhergehen.
Dazu das auch sehr zu empfehlende Zitat von Anton G. Leitner in: DAS GEDICHT; Jahrgang 21 (2013)
„Gedichte über Tiere gehören seit jeher zum festen Themenschatz der Poesie. Während der römische Dichter Catull dereinst den Sperling seiner geliebten Lesbia besang, widmet der 1954 in Plauen/Vogtland geborene Schriftsteller Utz Rachowski dem kleinen „CavalierPrince Charles Spaniel“ namens Suki einen ganzen Gedichtband.
Rachowski weilte für einen Lehrauftrag für einige Monate lang in Pennsylvania, USA. Dort behütete er neben seinen sieben Studenten auch die titelgebende Hündin, die er mit liebevollen Versen wie diesen charakterisiert: „mein Hündchenmit denlangen Haaren / hisste die Flagge der Schwanz / ein einziges Weiß (…) seine Ohren Propeller sind Flügel“.
Und welcher Hundebesitzer würde Rachowskinichtbeipflichten, wenn er dichtet: „Nein zu sagen / ist sehr schwer // wenn mein kleiner Hund bettelt / um einen Leckerbissen“.
Wann immer das Lyriker-Herrchen ganz prosaisch „Kacke im Plastikbeutel / zum Mülleimer / an der Straßenecke“ trägt, bannt er dieses Erlebnis in Verse, die von der„Demut / gegenüber den kleinen Dingen“ handeln.
Und so spiegelt sich in der elementaren Beziehung zwischen einem Menschen und dessen Haustier fast die ganze Welt wider. Rachowski hat mit MISS SUKI ein gleichermaßen charmantes wie singuläres Lyrikprojekt vorgelegt…“
Ich kann dieses Buch nur wärmstens empfehlen.
Utz Rachowski, Miss Suki der Amerika ist nicht weit, 72 Seiten, Mironde-Verlag 2013, 22 Euro, ISBN-10: 3937654496.
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