Für eine Umfrage zur Work-Life-Balance wurden Erwachsene in Deutschland, dem Vereinigten Königreich, den Niederlanden und Polen befragt. Es zeigte sich, dass die Aufteilung bei den Deutschen mit 58 Prozent Arbeit und nur 42 Prozent Freizeit am unausgewogensten ist.
28 Prozent der Deutschen glauben, während der Pandemie mehr Zeit mit Arbeiten verbracht zu haben als davor.
Im Vergleich dazu geben die Briten an, 55 Prozent ihrer Zeit der Arbeit und 45 Prozent ihrem Privatleben zu widmen; eine perfekte Aufteilung von 50/50 haben polnische Erwachsene.
Nur 18 Prozent der Deutschen sind mit dem derzeitigen Verhältnis zufrieden: In einer idealen Welt würde es sich fast umkehren, mit 43 Prozent für Arbeit und 57 Prozent private Zeit.
Um diese Aufteilung nach Möglichkeit zu verbessern, achten 48 Prozent darauf, jede Nacht ein gesundes Maß an Schlaf bekommen, 51 Prozent vermeiden, am Wochenende über die Arbeit zu sprechen, und 37 Prozent versuchen, täglich eine Mittagspause einzuplanen.
Die Umfrage wurde von Novotel über OnePoll in Auftrag gegeben. Sie umfasste insgesamt 5.000 Personen in vier Ländern.
Ein Ergebnis der Umfrage war, dass der/die typische deutsche Arbeitnehmer:in pro Tag acht Stunden und 10 Minuten arbeitet, zusätzlich aber pro Woche vier Stunden und 45 Minuten Überstunden leistet – mehr als die Arbeitnehmer:innen aller anderen untersuchten Länder.
Polnische Erwachsene leisten mit drei Stunden und 53 Minuten die wenigsten Überstunden.
Zu den häufigsten Aufgaben, die Arbeitnehmer:innen in Deutschland außerhalb der regulären Arbeitszeit erledigen, gehören: E-Mails senden oder lesen (46 Prozent), Telefonanrufe tätigen oder annehmen (33 Prozent) und Aufgabenlisten schreiben (33 Prozent).
Stephanie Rowe, Sprecherin von Novotel, sagte: „Die letzten zwei Jahre hatten zweifellos Auswirkungen auf unsere allgemeinen Routinen und Prioritäten, insbesondere auf die Arbeitszeiten, da viele Wohnungen auch zu Arbeitsplätzen wurden.
Wir möchten Arbeitnehmer dazu ermutigen, sich Zeit zu nehmen für Dinge, die wichtig sind und zum allgemeinen Wohlbefinden beitragen – es ist besorgniserregend, dass sich den Ergebnissen zufolge über ein Drittel aufgrund von Stress freinehmen musste.
Selbst wenn man intensiv an etwas arbeitet, sollte man auch Freizeitaktivitäten einplanen, um abzuschalten.
Die Studie zeigt, dass 88 Prozent der Deutschen sich Zeit für sich selbst nehmen, wenn sie beruflich unterwegs sind. Das deutet darauf hin, dass Trends wie „Bleisure“-Reisen, die Geschäftliches und Freizeit kombinieren (Business + Leisure), und „Workations“, also eine Kombination von Arbeit und Urlaub (Work + Vacation), Trends sind, die auch in diesem Jahr anhalten werden.
Drei von zehn Befragten wollen in diesem Jahr ihre Work-Life-Balance verbessern. Wir ermutigen Mitarbeiter, Beziehungen zu Menschen, die ihnen lieb sind, wieder zu intensivieren, zu reisen, zu entdecken, Dinge erneut zu erleben und sich in diesem Jahr Zeit zu nehmen und sie gut zu nutzen.“
Darüber hinaus zeigte die Umfrage, dass 43 Prozent der Deutschen beim Pendeln arbeiten. Das dauert typischerweise 31 Minuten und führt bei 35 Prozent dazu, dass sie sich für den bevorstehenden Tag gut organisiert fühlen.
Niederländer arbeiten am häufigsten während des Pendelns (55 Prozent), die Deutschen machen das von allen befragten Ländern am seltensten.
Die Deutschen beenden ihren Arbeitstag am frühesten, nämlich um 17:36 Uhr, die Polen am spätesten: um 18:55 Uhr.
Wenn deutsche Arbeitnehmer abschalten möchten, entscheiden sie sich für Fernsehen (61 Prozent), Baden oder Duschen (42 Prozent) und Essen gehen (36 Prozent).
Dennoch sagt ein Sechstel, ständig die Arbeit im Kopf zu haben, und 42 Prozent wünschen sich mehr Zeit für sich selbst.
In einer typischen Woche haben sie mit fünf Stunden und 46 Minuten am wenigsten Zeit für sich, die Briten hingegen haben mit sechs Stunden und 37 Minuten fast eine Stunde mehr.
Mehr als ein Viertel (27 Prozent) der Deutschen musste sich schon aufgrund von arbeitsbedingtem Stress frei nehmen, ebenso wie 33 Prozent der Polen und 35 Prozent der Briten.
Am produktivsten sind die Niederländer: Sie geben an, fünf Stunden und 37 Minuten pro Tag produktiv zu sein, während deutsche und polnische Erwachsene gleichermaßen fünf Stunden und drei Minuten effizient arbeiten.
Die Deutschen sind um 10:56 Uhr am produktivsten.
Die Umfrage ergab auch, dass Deutsche am seltensten zur Arbeit pendeln (37 Prozent) und polnische Arbeitnehmer am häufigsten (58 Prozent).
Stephanie fügte hinzu: „Mit der Rückkehr der Geschäftsreisen bieten sich ‚Workations’ an: Verlängerte Dienstreisen mit der Möglichkeit, sich Zeit für sich selbst und die Familie zu nehmen – für Aktivitäten allein oder mit Freunden oder Familie.
Im Jahr 2022 wollen wir uns mit weiter entfernt lebenden Freunden und Familienmitgliedern treffen und uns daran erinnern, warum wir die lieben, mit denen wir zusammen die Lockdowns erlebt haben.
Wir bei Novotel verstehen auch die große Sehnsucht nach Zeit für sich selbst und prognostizieren für dieses Jahr eine Zunahme von Soloreisen, da die Menschen Möglichkeiten suchen, ihre Batterien wieder aufzuladen. Wofür auch immer sie sich entscheiden, ‚gut verbrachte Zeit’ ist nun wichtiger denn je.“